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Berlinale auf Sparkurs – Ein Drittel der Filme und zwei Sektionen gestrichen

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 Leitungs-Duo der Berlinale, Carlo Chatrian, künstlerischer Direktor, und Mariette Rissenbeek, Geschäftsführerin (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Christoph Soeder)
Das sparende Leitungsduo der Berlinale, Carlo Chatrian, künstlerischer Direktor, und Mariette Rissenbeek, mit Berlinale-Bären, die aus Bronze gegossen und mit echtem Gold und Silber überzogen sind.

Auch die Berlinale, als eines der größten Filmfestivals der Welt, muss Geld sparen. Für 2024 werden die Internationalen Filmfestspiele Berlin deswegen ihr Programm einkürzen. Es wird weniger Filme geben und Sektionen werden ganz aufgelöst. Das kündigte das Festival am 11. Juli an.

Die Berlinale-Spitzen Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian haben demnach die Festivalstruktur evaluiert. Im Ergebnis soll das Programm konzentriert und die Organisation umstrukturiert werden. Auch Kulturinstitutionen und Festivals seien bei gleichbleibenden Budgets von erheblichen Kostensteigerungen betroffen, so das Führungsduo.

„Dieser Prozess bietet die Chance, die Präsentation und Wahrnehmung der eingeladenen Filme durch ein fokussierteres Programm zu optimieren.“

Künftig keine Sektion „Perspektive Deutsches Kino“

Die Gesamtzahl der Filme wird um fast ein Drittel reduziert. Bei der kommenden Ausgabe sollen noch etwa 200 Produktionen gezeigt werden, in diesem Jahr waren es noch 287. Dafür sollen mit Ausnahme des Wettbewerbs alle Sektionen weniger Filme zeigen. Ganz wegfallen sollen die Sektionen „Perspektive Deutsches Kino“ mit deutschen Nachwuchsfilmen und „Berlinale Series“.

Mehr als 300.000 verkaufte Tickets

Unter den wichtigsten Festivals wie Cannes oder Venedig ist die Berlinale das Filmfestival mit dem stärksten Publikumszuspruch. In diesem Jahr wurden rund 320 000 Tickets verkauft, was annähernd dem Niveau vor der Corona-Pandemie mit 330 000 Tickets in 2020 entspricht. Zur weiteren Finanzierung sind für das kommende Jahr 11,1 Millionen Euro im Etat der Kulturstaatsministerin eingeplant.

Gespräch „Das weiblichste Cannes aller Zeiten“: Am Ende zählt die Qualität der Filme

Der Kostümfilm „Jeanne du Barry“ von Maïwenn mit Johnny Depp als Ludwig XV. hat die 76. Ausgabe des Filmfestivals in Cannes eröffnet. Der Film erzählt die Geschichte einer königlichen Mätresse am französischen Hof. Kein besonders guter Film, aber anständig, urteilt SWR2 Filmkritiker Rüdiger Suchsland im Gespräch aus Cannes.

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SWR