Ausblick auf das Biosphärenreservat Pfälzerwald von der Schützenwand bei Dahn (Foto: IMAGO, IMAGO  imagebroker)

Modellregion

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald: Lebensraum für Mensch und Tier

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Sarah Korz
SWR-Reporterin Sarah Korz (Foto: SWR)

Im Süden von Rheinland-Pfalz befindet sich das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands: der Pfälzerwald. Seit den 90ern ist er UNESCO-Biosphärenreservat.

Wo liegt das Biosphärenreservat Pfälzerwald?

Fast 180.000 Hektar misst der Pfälzerwald. Damit ist er das größte zusammenhängende Waldgebiet der Bundesrepublik Deutschland. Ein Großteil der Bäume sind Nadelhölzer wie Kiefern. Der Pfälzerwald liegt zwischen Bad Dürkheim, Neustadt an der Weinstraße, Landau, Kaiserslautern, Pirmasens und der Grenze zu Frankreich. Seit 1959 ist der Wald in der Pfalz nach Angaben des Landes ein Naturpark. Das macht ihn zu einem wichtigen Erholungsraum für die Menschen, die in der Pfalz und der Region leben.

Biosphärenreservat Pfälzerwald: Was ist das?

Anfang der 90er Jahre wurde der Pfälzerwald von der UNESCO - der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur - als Biosphärenreservat anerkannt. Damit ist er Teil des weltweiten Netzes der Biosphärenreservate und auch eine Modellregion. Im Biosphärenreservat Pfälzerwald sollen "vorbildliche Beispiele für ein langfristig harmonisches Miteinander von Mensch und Natur entwickelt werden", so Landesforsten Rheinland-Pfalz.

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Aufgaben und Ziele des Biosphärenreservats in der Pfalz

Biosphärenreservate tragen dazu bei, natürliche Ressourcen der Erde zu erhalten und sie nachhaltig zu nutzen. Außerdem geht es darum Umweltbelastungen vorzubeugen, die biologische Vielfalt zu erhalten und umweltgerechtes Verhalten bewusst zu machen. Seit Ende der 90er ist das Gebiet auch Teil des grenzüberschreitenden deutsch-französischen Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. 

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald ist nach eigenen Angaben eine Kulturlandschaft, die Menschen über viele Generationen hinweg entwickelt haben. Das Gebiet besteht aus zwei großen Naturräumen: dem Pfälzerwald und einer Reben-Landschaft, der Deutschen Weinstraße. Dazu kommen tiefe Bachtäler, zum Beispiel das Hochspeyerbachtal und Gebirge. Alles zusammen bietet eine besonders vielfältige Landschaft.

Hier gibt es Forst- und Landwirtschaft, Weinbau und Tourismus. Und nicht nur das. Der Pfälzerwald ist für die Region ein wichtiger Wasserspeicher, Frischluftspender und Erholungsgebiet für Menschen. Außerdem gibt es eine Vielzahl an Pflanzen und wilder Tiere, die hier leben. Darunter Luchse, Wildkatzen und Fledermäuse.

Fischbach bei Dahn

Schutzprojekt im Biosphärenreservat Steinkrebs, Fledermaus und Schmetterling im Pfälzerwald vom Aussterben bedroht

Im Pfäzerwald vom Aussterben bedroht: der Steinkrebs, das Große Mausohr und der dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Das Biosphärenreservat setzt sich für den Schutz der Tiere ein.

Am Mittag SWR4 Rheinland-Pfalz

All das gilt es im Rahmen des Biosphärenreservats langfristig zu schützen, zu erhalten und weiterzuentwickeln. Natur- und Landschaftsschutz soll mit den Bedürfnissen der Menschen im Pfälzerwald in Einklang gebracht werden. Dafür gibt es nach Angaben des Landes spezielle Entwicklungs- und Förderprogramme, Forschungsprojekte und Umweltbeobachtung. Damit befasst sich zum Beispiel die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt bei Kaiserslautern.

Viele Projekte werden durch das grenzüberschreitende deutsch-französische Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen auch über die Grenze hinweg umgesetzt. Um Touristen und Bürger die Aufgaben und Ziele näher zu bringen, gibt es das „Haus der Nachhaltigkeit“. Dort gibt es zum Beispiel Ausstellungen und Vorträge, unter anderem rund um das Thema nachhaltige Entwicklung.

Schutz, Pflege und Entwicklung des Pfälzerwaldes

Damit das Biosphärenreservat Pfälzerwald seine Aufgaben und Ziele sinnvoll umsetzen kann, ist es laut Landesforsten in drei Zonen unterteilt. In Kernzone, Pflegezone und Entwicklungszone.

Schöner Pfälzerwald: Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele

Für Menschen bedeutet die Natur Erholung und innere Ruhe. An Natur hat das Biosphärenreseravt Pfälzerwald viel zu bieten. Deshalb ist die Region auch ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel. Hier gibt es dichte und märchenhafte Wälder aus Laub- und Nadelbäumen. Dazu kommen imposante, uralte Sandsteinfelsen oder Höhlen, als Heimat für Tiere und Pflanzen und zahlreiche Bäche, die sich durch Täler schlängeln oder stille Wooge. Sportlich und geschichtlich hat das Biosphärenreservat Pfälzerwald auch einiges zu bieten.

Blick auf die Burg Berwartstein bei Erlenbach in der Südwestpfalz. (Foto: IMAGO, IMAGO / Zoonar)
Im Mittelalter war der Pfälzerwald Zentrum kaiserlicher und königlicher Macht. Geschichtsfans können sich hier fast 100 Burgen und Burgruinen anschauen. Darunter die Burg Berwartstein bei Erlenbach in der Südwestpfalz. Bild in Detailansicht öffnen
Blick auf den Pfälzerwald von der Ruine der Wegelnburg bei Nothweiler in der Südwestpfalz. (Foto: IMAGO, Wegelnburg IMAGO / imagebroker)
Die Ruine der Wegelnburg bei Nothweiler in der Südwestpfalz. Von hier aus hat man einem Paranoma-Ausblick auf den schönen Pfälzerwald. Bild in Detailansicht öffnen
Wanderer im Biosphärenreservat Pfälzerwald (Foto: IMAGO, IMAGO / Westend61)
Wer gerne wandert findet hier ein riesiges Angebot an Wanderwegen. Die führen teilweise von Kaiserslautern - dem Tor des Pfälzerwaldes - über Johanniskreuz bis nach Dahn in die Südwestpfalz. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Mountainbiker fährt in der Südwestpfalz an einem Sandseinfelsen vorbei. (Foto: IMAGO, IMAGO/Herrmann Agenturfotografie)
Ein Paradies für Mountainbiker: Die kommen im Pfälzerwald nämlich voll auf ihre Kosten. Man kann durch die Wälder radeln, Anstiege erklimmen und Abfahrten genießen. Bild in Detailansicht öffnen
Asselstein Kletterfelsen in der Nähe von Annweiler  (Foto: IMAGO, IMAGO / Zoonar)
Das Biosphärenreservat Pfälzerwald begeistert auch mit zahlreichen Sandsteinfelsen. Darunter ist der Asselstein in der Nähe von Annweiler. Er ist auch ein Kletterfels. Die maximale Felshöhe beträgt 58 m, er ist 60 Meter lang und über 10 Meter breit. Platz genug für Anfänger und geübte Kletterer. Bild in Detailansicht öffnen
Beeindruckender Sandstein: Der Teufelstisch bei Hinterweidethal in der Südwestpfalz. (Foto: IMAGO, IMAGO/Westend61)
Einer der markantesten Sandsteinfelsen der Region: der Teufelstisch bei Hinterweidenthal. Er entstand mit Bildung der ersten Sandsteinschichten vor ca. 250 Mio. Jahren. Der Legende nach soll der Teufel den Tisch bei einer Rast gebaut haben. Bild in Detailansicht öffnen
Blick über Weinberge und Wald auf das Hambacher Schloss an der Weinstraße. (Foto: IMAGO, IMAGO / Volker Preußer)
Auch ein wichtiges Weinbaugebiet gehört zum Biosphärenreservat Pfälzerwald - die Deutsche Weinstraße. Dort liegt das Hambacher Schloss. Es gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in Rheinland-Pfalz. Bild in Detailansicht öffnen
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