Filiale in der Fleischstraße macht dicht

Bestürzung in Trier über Schließung von Galeria Karstadt Kaufhof-Filiale

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Autor/in
Andrea Meisberger
Andrea Meisberger: Multimediale Reporterin SWR Studio Trier
Lara Dudek
Dunja von Morzé
Dunja von Morzé am Mikrofon

Samstagvormittag wurde bekannt, dass die Galeria-Filiale in der Trierer Fleischstraße im August schließt. Manche Menschen reagieren entsetzt, andere überrascht das nicht.

Es war ein großer Schock für die Mitarbeitenden der Trierer Galeria Karstadt Kaufhof Filiale in der Fleischstraße in Trier. In einer Betriebsversammlung am Samstagmorgen wurde ihnen mitgeteilt, dass die Filiale im August 2024 schließen wird. Die Filiale blieb auch am heutigen Samstag geschlossen und öffnet erst wieder am kommenden Montag. Eine Sprecherin des Betriebsrats bat um Verständnis, dass sie sich zur Entscheidung des Konzerns am Samstag nicht vor Kamera oder Mikrofon äußern wolle.

Die Filiale in der Trierer Fleischstraße ist damit eine von 16 Warenhäusern in ganz Deutschland, die schließt. Weitere Filialen machen beispielsweise in Mainz und Mannheim dicht. Mittlerweile ist es das dritte Insolvenzverfahren des Konzerns. Bei der letzten Schließungswelle im März 2023 war Trier verschont geblieben.

City-Initiative reagiert enttäuscht auf Schließung

Der Vorsitzende der City-Initiative Trier, Patrick Sterzenbach, reagierte enttäuscht auf die Entscheidung.

"Es wird jetzt wahrscheinlich wieder einen weiteren großen Leerstand in Trier geben."

Dass die Filiale nun geschlossen werde, sei ein großer Verlust für die Trierer Innenstadt. "Es wird jetzt wahrscheinlich wieder einen weiteren großen Leerstand in Trier geben", so Sterzenbach. Das schade der Attraktivität der Stadt. Andererseits sei es natürlich beruhigend, dass der Standort der Warenhaus-Kette in der Simeonstraße erhalten bleibe.

"Ich finde es schade. Dass immer mehr Geschäfte schließen ist nichts, was man sich für die Zukunft wünscht."

Passanten fühlen mit Mitarbeitenden

Ähnlich ist auch die Reaktion von Passanten in der Stadt, als sie am Vormittag mit verwundertem Blick auf die geschlossenen Türen der Filiale zulaufen. Viele bedauern die Nachricht. Vor allem für die Mitarbeitenden tut es ihr leid, wie eine Triererin sagt. Sie seien die Leidtragenden. Sie kenne viele persönlich und fühle mit.

Aber auch für das Trierer Stadtbild tut es vielen leid. "Ich finde es schade. Dass immer mehr Geschäfte schließen ist nichts, was man sich für die Zukunft wünscht", sagt eine Passantin. Sie habe allerdings auch damit gerechnet, dass der Kelch nicht ewig an Trier vorbeigehen würde. Immerhin gebe es auch noch die andere Filiale in der Simeonstraße.

Stadt Trier will Mitarbeitende unterstützen

Auch der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe und der Innenstadtdezernent Ralf Britten zeigten sich betroffen. Der ehemalige "Horten", der 1973 in der Fleischstraße öffnete, sei vielen Triererinnen und Trierern ans Herz gewachsen.

"Für die vielen motivierten Beschäftigten ist das eine Hiobsbotschaft."

Zudem dankten Leibe und Britten den Mitarbeitenden. "Für die vielen motivierten Beschäftigten ist das eine Hiobsbotschaft." Oberbürgermeister Wolfram Leibe sprach im SWR für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von einer "Katastrophe". Wenn man überlege, wie viele Raubritter den Konzern ausgebeutet hätten, zu Lasten der Mitarbeitenden, bekomme man die Krise. Er hoffe, dass viele der Betroffenen am verbleibenden Standort übernommen werden könnten.

Die Stadt werde nach Kräften alles tun, um die Mitarbeitenden bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz zu unterstützen. Gleichzeitig betonten Leibe und Britten, dass es wichtig sei, auch in die Zukunft zu blicken. Die freiwerdende Fläche in dem Gebäude müsse dann zeitgemäß weiterentwickelt werden.

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