Manager will Erhöhung des Benzinpreises

Meinung: "Benzin-Hammer" aus dem Hause Daimler

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Martin Rupps
Martin Rupps

Daimler-Vorstand Martin Daum will mit einer Erhöhung des Benzinpreises die E-Mobilität ankurbeln. Dabei gehen auf Manager wie Daum die Probleme deutscher Autobauer bei E-Autos zurück, meint Martin Rupps.

Daimler-Vorstandsmitglied Martin Daum schlägt einen jährlichen Aufschlag von zehn Cent pro Liter auf den Benzinpreis vor. Damit sollen mehr Menschen zum Umstieg auf E-Autos bewegt werden. „Und dann wird es“, so Daum wörtlich im SWR-Videopodcast „Zur Sache – intensiv“, „irgendwann mal so gewaltig beißen, dass Sie nie mehr auf die Idee kämen, wenn Sie Vielfahrer sind, sich einen Benziner zu kaufen (…).“

Den SWR-Videopodcast "Zur Sache - intensiv" gibt es auf YouTube:

Zuerst dachte ich, der Mann guckt seit Jahren keine Nachrichten mehr. Sonst würde er nach dem gescheiterten „Heizungshammer“ nicht den „Benzinhammer“ schwingen. Im Videopodcast räumt Martin Daum allerdings ein, diesen Vorschlag „würde wahrscheinlich die Mehrheit der Bürger nicht akzeptieren“.  Ziemlich klarsichtig, finde ich, stellt Daum fest, die Menschen in Deutschland wollten für E-Autos nicht mehr bezahlen als für Verbrenner. „Sie wollen keine Verhaltensänderung.“

Martin Rupps
Die Meinung von Martin Rupps

E-Technologie bei Daimler Truck ausgebremst

Was nach meinem Eindruck auch an Auto-Managern wie Martin Daum liegt. Er schildert im Gespräch, wie er 2016 die E-Mobilität bei Daimler-Lastwagen ausgebremst hat, um sie vier Jahre später doch zu beschließen. Einerseits musste er damit keine Daimler-Milliarde drangeben, andererseits verlor der Konzern wichtige Forschungsjahre. Mit heftigen Spätfolgen: Kein deutscher Autobauer hat im Augenblick ein nicht nur technisch, sondern auch preislich attraktives Modell am Start.

Martin Daum handelte als Kind seiner Zeit. Nach meinem Eindruck steckt der Manager - bei aller Neugier und Fröhlichkeit, die er ausstrahlt - noch immer in dieser Zeit. Seine Idee mit dem gestaffelten Benzinpreis verkennt, dass Menschen nicht zu ihrem Glück gezwungen werden wollen. Die Kette krachend gescheiterter Bevormundungsversuche, vom Veggie-Burger bis zum „Heizungshammer“, ist lang.

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