Glatteis in Tübingen in der Fußgängerzone (Foto: SWR, Nikolaus Rhein)

Donnerstag kommt Schnee

Glatteis in vielen Teilen von BW: Zahlreiche Unfälle und Stürze

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Jakob Fandrey
SWR-Redakteur Jakob Fandrey (Foto: SWR)
Silas Schwab
Silas Schwab (Foto: SWR)
Matthias Breitinger

Blitzeis hat am Mittwoch für zahlreiche Unfälle in Baden-Württemberg gesorgt. Die Folgen sind teilweise immer noch zu spüren. Für Donnerstag sagt der Wetterdienst Schnee voraus.

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Unwetterwarnung für BW aufgehoben

Verbreitete Glätte hat am Mittwoch in Baden-Württemberg zu Unfällen geführt. Allerdings war das Glatteis nicht überall im Land so schlimm wie angekündigt. Besonders betroffen waren laut dem DWD die Bereiche um Freiburg, den Schwarzwald und den Bodensee. Am frühen Abend hob der Deutsche Wetterdienst (DWD) die Unwetterwarnung für Baden-Württemberg auf.

Donnerstag: Weniger Glatteis, dafür Schnee

Nach einem vom Glatteis geprägten Mittwoch soll diese Gefahr am Donnerstag nachlassen. Der Regen werde dann zu Schnee, teilte der DWD mit. Schon am Morgen soll es in der Kurpfalz schneien, in weiten Teilen Baden-Württembergs regnet es zunächst. Im Lauf des Tages geht der Regen dann zunehmend im ganzen Land in Schnee über.

Am Mittag gehe es in Stuttgart los, sagte ein DWD-Sprecher. Richtung Allgäu soll es erst am Abend schneien. Verbreitet werden ein bis drei Zentimeter erwartet. Am Wochenende bleibt es laut den Prognosen kalt und es wird sonnig.

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Regionale Warnungen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert laufend über die Warnsituation in Deutschland. In der Wochenvorhersage und dem Warnlagebericht für die nächsten 24 Stunden wird dargestellt, in welchen Regionen mit besonderen Ereignissen zu rechnen ist.

Die Landkreiswarnungen werden sehr kurzfristig vor den Warnereignissen herausgegeben, um möglichst genau sein zu können.
Wenn Sie auf einen Landkreis auf der Karte klicken, wird Ihnen die entsprechende Warnung angezeigt.

Bahnverkehr zwischen Mannheim und Frankfurt zeitweise eingestellt

Die Witterung führte im Bahnverkehr zu massiven Beeinträchtigungen. Am Nachmittag war der Fernverkehr zwischen Frankfurt/Main und Mannheim laut Deutscher Bahn einige Stunden lang komplett eingestellt. Wegen Glatteis fährt zudem der Bus- und Schienenersatzverkehr zwischen dem Frankfurter Flughafen und Mannheim derzeit nicht.

Betroffen war auch der Zugverkehr nach Frankreich. ICE-Züge zwischen Stuttgart beziehungsweise Mannheim und Paris entfielen, auch am Donnerstag sollen noch Fernzüge zwischen Stuttgart und Paris ausfallen.

Die Deutsche Bahn hatte im Vorfeld angekündigt, dass sich Bahnreisende bundesweit auf Einschränkungen einstellen sollten. Wie die Bahn mitteilte, wurde die Zugbindung am Mittwoch für alle Fernverkehrszüge aufgehoben. Wer seine Reise aufgrund des Wintereinbruchs verschieben möchte, könne sein Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, hieß es auf der Internetseite.

Rheinland-Pfalz

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Der Vormittag SWR1 Rheinland-Pfalz

Zahlreiche Unfälle am Mittwoch

Durch verbreitete Glätte kam es am Mittwoch auf den Straßen in Baden-Württemberg zeitweise im Minutentakt zu Unfällen. So verzeichnete etwa das Deutsche Rote Kreuz in Freiburg rund 30 Prozent mehr Einsätze als an einem regulären Wochentag.

Mehr als 70 Unfälle im Zusammenhang mit glatten Straßen ereigneten sich rund um Konstanz, Rottweil und Tuttlingen. Auch Räumfahrzeuge waren zum Teil an den Unfällen beteiligt und rutschten auf geparkte Autos. Bei Schenkenzell (Kreis Rottweil) überschlug sich das Auto eines 34-Jährigen. Der Mann wurde dabei leicht verletzt.

Die ersten Glatteis-Unfälle ereigneten sich bereits am Mittwochmorgen. In den meisten Fällen blieb es bei einfachen Blechschäden.

Auf der A6 zwischen Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) und Heilbronn-Untereisesheim kam eine Autofahrerin von der glatten Straße ab. Ihr Wagen überschlug sich mehrfach. Zwei Menschen wurden verletzt.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg kam es zu 50 Unfällen. 17 davon zählte die Polizei auf der A5 zwischen Rastatt-Nord und Baden-Baden. Die Polizei hatte zunächst angekündigt, die A5 in beide Richtungen voll zu sperren. Dazu kam es nach späteren Angaben jedoch nicht - eine Teilsperrung reichte aus, um die Eisschicht von der Fahrbahn zu entfernen und so weiteren Unfällen vorzubeugen.

Die A8 zwischen Pforzheim und Karlshöhe war auf Höhe Karlsbad ebenfalls kurzzeitig gesperrt. Laut Polizei war die Fahrbahn dort spiegelglatt, dort überschlug sich am Morgen ein Auto - die Fahrerin hatte laut Polizei die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren und war mit der Leitplanke zusammengestoßen. Die Frau wurde leicht verletzt.

Einen Unfall mit einem Lkw gab es auf der A8 zwischen München und Stuttgart bei Aichelberg. Der Fahrer wurde schwer verletzt.

Besonders viele Unfälle mit Blechschäden gab es im Raum Freiburg. Dort hat die Polizei am frühen Morgen dutzende Unfälle wegen spiegelglatter Straßen registriert. Wegen der Witterungsverhältnisse kam es laut Polizei im Stadt- und Landkreis Karlsruhe zu neun Verkehrsunfällen. Auch in Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis kam es zu mehreren Unfällen wegen der Glätte. Die Polizei zählte hier 26 Verkehrsunfälle.

Auf einer abschüssigen und glatten Straße in Lahr (Ortenaukreis) gerieten am frühen Morgen ein Auto und ein Lastwagen ins Rutschen. Zunächst blieb der Wagen auf einer Erhöhung stehen, doch der folgende Lkw prallte gegen das Auto und schob es hinunter. Beide Insassen blieben unverletzt.

Karlsruhe

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Die Räumdienste in und um Karlsruhe waren heute morgen im Dauereinsatz. Glatteis sorgte für Chaos auf den Straßen, neben Blechschäden gab es auch Verletzte.

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Auf der L112 bei Denzlingen (Kreis Emmendingen) kam ein Krankenwagen während eines Einsatzes wegen Glatteis von der Straße ab und blieb in einem Graben stecken. Die Rettungskräfte wollten einen gestürzten Fahrradfahrer versorgen. Die Sanitäter blieben unverletzt.

Viele Fußgänger vom Glatteis betroffen

In mehreren Städten meldete die Polizei im Laufe des Tages zahlreiche Stürze. Obwohl die Straßenmeistereien seit dem frühen Morgen im Einsatz waren, vereisten Straßen und Gehwege immer wieder neu.

Glatteis gab es auch auf vielen Gleisen im Rhein-Neckar-Kreis. (Foto: SWR)
Glatteis gab es auch auf vielen Gleisen im Rhein-Neckar-Kreis. Bild in Detailansicht öffnen
Eine Nebenstraße in Tübingen ist von dickem Eis bedeckt. (Foto: SWR)
Eine Nebenstraße in Tübingen ist von dickem Eis bedeckt. Bild in Detailansicht öffnen
Mitarbeiter der Stadtreinigung streuen das vereiste Pflaster in der Freiburger Innenstadt (Foto: SWR, Anita Westrup)
Dirk Hoffmann und seine Kollegen von der Freiburger Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (ASF) sorgen seit 5 Uhr früh für begehbare Wege in der Innenstadt. Bild in Detailansicht öffnen
Eisbedeckte Straße in Emmendingen (Foto: SWR, Anita Westrup)
Auch in der Emmendinger Innenstadt war das Pflaster am Morgen eisbedeckt - und die Straßen entsprechend leer. Bild in Detailansicht öffnen
Eisbedeckte Straßen und Plätze in Freiburg (Foto: SWR, Anita Westrup)
Das Kopfsteinpflaster auf dem Freiburger Münsterplatz ist mit dickem Eis bedeckt. Bild in Detailansicht öffnen
Winterdienstfahrzeug auf einem Wochenmarkt. Folgen des Eisregens: Nur wenige Stände waren beim Wochenmarkt auf dem Ulmer Münsterplatz aufgebaut - und der Winterdienst streute noch einmal kräftig nach.  (Foto: SWR, Verena Hussong)
Folgen des Eisregens: Nur wenige Stände waren beim Wochenmarkt auf dem Ulmer Münsterplatz aufgebaut - und der Winterdienst streute noch einmal kräftig nach. Bild in Detailansicht öffnen

Allein die Straßenmeisterei Sigmaringen hat in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch 130 Tonnen Salz verstreut. Man habe die Lage unter Kontrolle, auch weil zusätzliche Streuwagen von Privatfirmen im Einsatz seien, so ein Straßenmeister.

In Freiburg wurde der Münstermarkt abgesagt, da schon zu viele Fußgänger gestürzt seien. Das Kopfsteinpflaster in der Stadt sei besonders gefährlich. Der Markt in Ulm fand zwar statt, es waren aber nur wenige Händlerinnen und Händler gekommen. Auch dort habe es viele Stürze gegeben, meldete die Feuerwehr.

Baden-Württemberg

Blitzeis am Mittwoch Blitzeis, Glätte, Schnee: Das gilt es beim Räumen und Streuen von Gehwegen zu beachten

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Der SWR sendete am Mittwochabend ein Sondersendung zu Eis und Schnee in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Kliniken teilweise durch Unfälle teilweise stärker belastet

Wegen glatter Straßen hat das Notfallzentrum der Freiburger Uniklinik bis zum Mittag rund 30 Menschen mit Knochenbrüchen behandelt. Schwerverletzte habe es aber nicht gegeben, teilte die Klinik mit. Das Personal des Notfallzentrums war vorsorglich aufgestockt worden.

Die Ambulanz der Klinik Tübingen nahm im Laufe des Tages rund 50 Prozent Patientinnen und Patienten mehr auf als an üblichen Tagen. Es habe besonders viele Knochenbrüche und Verstauchungen gegeben, so eine Sprecherin. "Die Lage hat sich aktuell noch nicht entspannt und derzeit ist noch kein Ende des Patientenaufkommens in Sicht", sagte sie am Mittwochnachmittag.

Die Kliniken im Rems-Murr-Kreis berichten ebenfalls von zahlreichen Sturzverletzungen. Die Notaufnahmen der Kliniken im Raum Stuttgart berichteten von keiner besonderen Betroffenheit durch das Wetter. "Die Notaufnahme ist kaum stärker belastet als an anderen Tagen", erklärte ein Sprecher. 

Im Main-Tauber-Kreis und dem Neckar-Odenwald-Kreis mussten die Müllabfuhren im Laufe des Tages ihre Arbeit einstellen. Die Straßen waren teilweise nicht zugänglich. Mülltonnen waren zugefroren und Gelbe Säcke klebten am Boden fest.

Flughäfen rechnen mit Beeinträchtigungen

Am Flughafen Stuttgart sind am Mittwoch drei Inlandsflüge und jeweils ein Flug nach Mailand und Zürich gestrichen worden. Ansonsten habe es vereinzelt Verspätungen gegeben, weil die Flieger enteist werden mussten, so eine Sprecherin. Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden lief der Betrieb weitgehend normal. Es gab einzelne Verzögerungen, weil auch hier die Landebahn und die Maschinen enteist werden mussten.

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Gehen wie ein Pinguin, Fahrräder rutschen weg, Autos von Eisschicht überzogen: In der Region Neckar-Alb sorgte gefrierender Regen für glatte Straßen und Wege - mit Unfällen und Stürzen.

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