Teilnehmer und Teilnehmerinnen einer Kundgebung zur Fortsetzung der Warnstreiks im öffentlichen Dienst halten auf dem Marktplatz Verdi-Fahnen in den Händen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marijan Murat (Montage: SWR))

ÖPNV massiv von Ausfällen betroffen

Live-Ticker zu Warnstreiks in BW: Laut ver.di streiken über 6.000 Beschäftigte

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Oliver Linsenmaier
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Johannes Böhler

Wegen Warnstreiks müssen sich Fahrgäste im Nahverkehr bei Bus und Bahn auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Zahlreiche Linien fahren am Freitag teilweise oder gar nicht. Ein Überblick über die Lage in Baden-Württemberg.

Überraschte Fahrgäste am Freiburger Hauptbahnhof

In Freiburg hat der Warnstreik einige Menschen, die am Hauptbahnhof ankamen, überrascht. Trotz der zeitraubenden Verkehrseinschränkungen äußerten einige gegenüber dem SWR Verständnis für die Ziele der Streikenden. Am Morgen findet eine ver.di-Kundgebung vor den Gebäuden der die Freiburger Verkehrs AG (VAG) statt. Auch in Freiburg fahren keine Busse und Bahnen.

Freiburg

Verkehrseinschränkungen wegen Streiks Ver.di- und Klimastreik in Freiburg

In Freiburg findet am Freitag eine Demonstration zum globalen Klimastreik von Fridays for Future statt. Auch Busse und Straßenbahnen stehen wegen des Ver.di-Warnstreiks still.

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Streikende demonstrieren in Mannheim

Auch in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen fährt nichts mehr. Vor dem Betriebshof des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) in Mannheim haben sich laut einer ver.di-Sprecherin rund 100 streikende Beschäftigte versammelt. "Die Leute sehen ein, dass sie was tun müssen, um mehr Kohle zu kriegen", sagte die Sprecherin. Sie rechne eher nicht damit, dass die Arbeitgeberseite demnächst ein gutes Angebot auf den Tisch legen werde - die Streiks müssten wohl fortgesetzt werden.

Beschäftigte aus dem ÖPNV haben sich vor dem Betriebshof des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) in Mannheim versammelt.  (Foto: SWR)
Beschäftigte aus dem ÖPNV haben sich vor dem Betriebshof des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) in Mannheim versammelt.

Erstmals kompletter ÖPNV-Stillstand in Karlsruhe

Auch in Karlsruhe bleiben die Gleise heute leer. Zum allerersten Mal herrscht dort völliger Stillstand im ÖPNV. Grund dafür ist, dass sich neben den Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) aus Solidarität auch die Beschäftigten der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) an dem Streik beteiligen, obwohl es diesmal gar nicht um ihre Löhne geht. Erst ab Samstag früh fahren die Busse und Bahnen wieder.

Auch in Heilbronn fallen Busse und Bahnen aus

Auch in Heilbronn ist der ÖPNV heute zum Teil lahm gelegt. Wie die Stadtwerke Heilbronn mitteilen, fällt daher der Stadtbus- und Stadtbahn Verkehr auf den Straßenbahn-Strecken durch Heilbronn aus. Die Stadtbahn-Linien S4 und S41 sowie die S42 werden über den Hauptbahnhof umgeleitet, es sei aber auch dort mit Fahrtausfällen zu rechnen.

Heilbronn

Nahverkehr lahmgelegt: Warnstreik sorgt für Einschränkungen Rund 200 Streikende: Busse und Bahnen in Heilbronn stehen still

In Heilbronn und auch einigen weiteren Städten wie Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim hat die Gewerkschaft ver.di den Nahverkehr lahmgelegt.

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ADAC warnt vor vollen Straßen infolge des Streiks

Ausweichen aufs Auto? Laut ADAC für Pendler und Pendlerinnen heute keine gute Alternative, denn auf den Straßen soll es wegen des Warnstreiks ganz schön voll werden. Wer kann, soll lieber zu Hause bleiben, im Homeoffice arbeiten oder gleich einen Urlaubstag nehmen. Wer dennoch ins Auto steigt, sollte checken, ob er oder sie nicht im Stau stecken bleibt. So sieht es aktuell auf den Straßen aus:

Das fordert ver.di für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst

Heute streikt der ÖPNV, für nächste Woche sind weitere Streiks unter anderem bei der Müllabfuhr und den Kliniken angekündigt. Mit den Streiks will die Dienstleistergewerkschaft ver.di Druck auf die Arbeitgeberseite aus Bund und Kommunen ausüben. Sie fordert für rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen nach dem Willen der Gewerkschaft um 200 Euro monatlich angehoben werden. Die Arbeitgeberseite hatte die Forderungen als "nicht leistbar" abgelehnt. Bei einer ersten Verhandlungsrunde vergangene Woche hatten Bund und Kommunen eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro angeboten.

Arbeitgeber werfen ver.di rechtswidrigen Ausstand vor

Deutschlands Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen haben die Warnstreiks der Gewerkschaft ver.di im Nahverkehr am Tag des Klimastreiks von Fridays for Future scharf kritisiert. "Die Ankündigung von ver.di, gemeinsam mit der Organisation Fridays for Future den Verkehr in weiten Teilen Deutschlands lahm zu legen und zu blockieren, ist eine gefährliche Grenzüberschreitung", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter. Streiks seien zulässig, um Tarifverträge zu erreichen, die Arbeitsbedingungen regeln. "Wer aber Arbeitskämpfe und allgemeinpolitische Ziele miteinander vermischt, gerät schnell auf ein Spielfeld jenseits unserer Tarifautonomie", so der Arbeitgebervertreter. Politische oder auch nur quasi politische Streiks seien in Deutschland schlicht rechtswidrig. Kampeter forderte den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) auf, "sich von dieser Grenzüberschreitung zu distanzieren".

ÖPNV-Warnstreiks in BW gestartet

Die Warnstreiks beim ÖPNV in neun Städten im Land haben begonnen: Nun stehen Busse und Bahnen in Stuttgart, Freiburg, Mannheim, Heilbronn, Ulm, Esslingen, Konstanz, Karlsruhe und Baden-Baden ganztägig still. Zwar fahren in ein paar Städten zum Teil Ersatzbusse von Privatfirmen - Pendlerinnen und Pendler müssen sich aber auf jeden Fall Alternativen überlegen, um zur Arbeit zu kommen. Hintergrund des Warnstreiks ist ein Aufruf der Dienstleistergewerkschaft ver.di im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes.

Fridays for Future demonstrieren in 40 Städten in BW

Neben den Warnstreiks im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wollen auch Fridays for Future am Freitag demonstrieren. Bundesweit finden an 200 Orten Demonstrationen statt. In Baden-Württemberg rechnet die Organisation mit Tausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern in mehr als 40 Städten. Die größte Kundgebung ist in Stuttgart mit 5.000 angemeldeten Teilnehmenden geplant, in Freiburg werden 4.000 und in Karlsruhe 3.000 Menschen erwartet. Unter dem Motto "#TomorrowIsTooLate" sind auch Proteste in Biberach, Geislingen, Reutlingen, Wiesloch, Heidenheim und Ludwigsburg geplant. Auch in Heidelberg und Mannheim wird zu Demonstrationen aufgerufen.

In Karlsruhe fahren keine Straßenbahnen und Busse

Auch in Karlsruhe werden am Freitag keine Straßenbahnen und Busse fahren. Betroffen sind alle Linien, sowohl die Linien 1 bis 8, als auch sämtliche S-Linien. Das liegt daran, dass sowohl die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), als auch die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) am Streik teilnehmen. Erst in der Nacht auf Samstag um 3 Uhr soll der Betrieb wieder aufgenommen werden. Im Übrigen haben sich die Streikenden mit Fridays for Future zusammengetan, die am Freitag in ganz Baden-Württemberg demonstrieren wollen. Das gemeinsame Ziel: die Verkehrswende.

Karlsruhe

ver.di streikt auch in Karlsruhe Karlsruhe: Große Kundgebung und Streiks sorgen für Probleme im ÖPNV

Auch in Karlsruhe wird am Freitag gestreikt. Ganztägig kann es zu Beeinträchtigungen auf den Bahnlinien der VBK und der AVG kommen. Was Karlsruher am Freitag beachten müssen.

SWR4 BW aus dem Studio Karlsruhe SWR4 BW aus dem Studio Karlsruhe

Große Herausforderungen für Arbeitnehmer

Die Warnstreiks stellen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor große Herausforderungen. Das zeigt eine Umfrage in Stuttgart. Manche müssen sich deswegen sogar einen Tag Urlaub nehmen.

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Hintergrund zu den Streiks im öffentlichen Dienst

Die Verhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen hatten sich seit dem Start im Januar zäh gestaltet. ver.di und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es vergangene Woche noch keine Annäherung gegeben. Ein Angebot der Arbeitgeber umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro. Erwartet werden zunehmende Ausstände bis zur dritten Verhandlungsrunde Ende März.

ÖPNV auch in Ulm morgen unterbrochen

Morgen fallen in Ulm viele Busse aus, auch die Straßenbahn steht still. Die Straßenbahnlinien 1 und 2 entfallen komplett. Auf den Linien 4 und 11 findet jeweils nur eine einzige Fahrt statt. Auf den Linien 5, 7, 10, 15 und E entfallen über den Tag verteilt zahlreiche Fahrten. Alle anderen Linien sowie die Nachtbusse können ohne Einschränkungen fahren.

Ulm

Aktivisten und ver.di protestieren gemeinsam Streik für Verkehrswende und höhere Löhne im Nahverkehr

Am Freitag demonstriert Fridays for Future auch in Heidenheim, Ulm und Aalen. In Ulm und Neu-Ulm haben sich Beschäftigte der Stadtwerke angeschlossen. Der Bus- und Bahnverkehr ist gestört.

SWR4 BW am Vormittag SWR4 Baden-Württemberg

In Konstanz fahren am Freitag weder Busse noch Fähre

Morgen stehen in Konstanz wegen des Warnstreiks im Öffentlichen Nahverkehr alle Busse still. Außerdem stellt die Autofähre zwischen Konstanz und Meersburg (Bodenseekreis) den Betrieb ein. Der Streik hat auch Auswirkungen auf die Busverbindungen zwischen Konstanz, Ravensburg und Friedrichshafen.

Konstanz

Protestaktion von ver.di Warnstreik: Keine Fähren zwischen Konstanz und Meersburg

In Konstanz haben am Freitag wegen des Warnstreiks im Öffentlichen Nahverkehr alle Busse stillgestanden. Außerdem hatte die Autofähre den Betrieb eingestellt. Zu dem ganztägigen Protest hatte ver.di aufgerufen.

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Bundestag debattiert über Warnstreiks

Einen Tag vor den geplanten massiven Warnstreiks beim öffentlichen Nahverkehr in mehreren Bundesländern hat der Bundestag über die Lage im öffentlichen Dienst debattiert. "Die Beschäftigten streiken für uns alle", sagte Linke-Chefin Janine Wissler am Donnerstag in einer Aktuellen Stunde. Diese hatte ihre Fraktion verlangt. Am Freitag wollen Streikende den Nahverkehr vor allem in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz weitgehend lahmlegen.

Diese Linien sind in Esslingen und Stuttgart vom Streik betroffen

Auch in Stuttgart und Esslingen müssen Fahrgäste morgen mit Beeinträchtigungen im öffentlichen Personennahverkehr rechnen. Welche Linien fahren, dazu mehr in unserem Artikel:

Stuttgart

ver.di ruft erneut zum Warnstreik in der Region auf Esslingen und Stuttgart: Bahnen und Busse sollen am Freitag stillstehen

In Stuttgart und Esslingen müssen Fahrgäste am Freitag mit Beeinträchtigungen im öffentlichen Personennahverkehr rechnen. ver.di hat zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen.

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Streiks: Morgen ist der ÖPNV in neun Städten betroffen

Morgen wird der Nahverkehr in diesen Städten in Baden-Württemberg bestreikt: Stuttgart, Freiburg, Mannheim, Heilbronn, Ulm, Esslingen, Konstanz, Karlsruhe und Baden-Baden. Die Gewerkschaft ver.di rief am Dienstag die Beschäftigten des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in den neun Städten in Baden-Württemberg dazu auf, ganztägig die Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass in den betroffenen Städten dann keine Busse und Bahnen im ÖPNV fahren.

Welche Orte und welche Linien betroffen sind haben wir hier aufgeführt:

Baden-Württemberg

Aufruf von Ver.di in sechs Bundesländern Warnstreiks im ÖPNV am Freitag: So ist BW betroffen

Für Freitag hat die Gewerkschaft ver.di wieder zu Streiks im ÖPNV aufgerufen. In BW sind neun Städte betroffen.

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Warnstreiks in BW heute fortgesetzt

Die Gewerkschaft ver.di macht weiter Druck im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes. Heute beteiligten sich über 1.700 Beschäftigte an befristeten Arbeitsniederlegungen, wie die Gewerkschaft in Stuttgart mitteilte. Aktionen gab es im Kreis Ludwigsburg, in Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern, in Bad Friedrichshall, bei der Kreissparkasse Ostalb und in den Kliniken in Heidenheim.

Mehr zu den Streiks im ÖPNV

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Konstanz

Protestaktion von ver.di Warnstreik: Keine Fähren zwischen Konstanz und Meersburg

In Konstanz haben am Freitag wegen des Warnstreiks im Öffentlichen Nahverkehr alle Busse stillgestanden. Außerdem hatte die Autofähre den Betrieb eingestellt. Zu dem ganztägigen Protest hatte ver.di aufgerufen.

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Ulm

Aktivisten und ver.di protestieren gemeinsam Streik für Verkehrswende und höhere Löhne im Nahverkehr

Am Freitag demonstriert Fridays for Future auch in Heidenheim, Ulm und Aalen. In Ulm und Neu-Ulm haben sich Beschäftigte der Stadtwerke angeschlossen. Der Bus- und Bahnverkehr ist gestört.

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Karlsruhe

ver.di streikt auch in Karlsruhe Karlsruhe: Große Kundgebung und Streiks sorgen für Probleme im ÖPNV

Auch in Karlsruhe wird am Freitag gestreikt. Ganztägig kann es zu Beeinträchtigungen auf den Bahnlinien der VBK und der AVG kommen. Was Karlsruher am Freitag beachten müssen.

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Heilbronn

Nahverkehr lahmgelegt: Warnstreik sorgt für Einschränkungen Rund 200 Streikende: Busse und Bahnen in Heilbronn stehen still

In Heilbronn und auch einigen weiteren Städten wie Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim hat die Gewerkschaft ver.di den Nahverkehr lahmgelegt.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg