In Heidelberg haben die Sanierungsarbeiten für die Dossenheimer Landstraße im Stadtteil Handschuhsheim begonnen. Wer die Stadt über den Norden erreichen will, muss mehr als zwei Jahre lang mit Umleitungen und Verzögerungen rechnen.
Mit dem Auto: Raus aus der Stadt wie immer, rein in die Stadt auf Umwegen
Wer mit dem Auto aus der Stadt herausfahren möchte - also in Richtung Norden nach Dossenheim und in die dahinterliegenden Orte - kann das wie üblich tun: Die Dossenheimer Landstraße bleibt während der gesamten Bauzeit einspurig befahrbar. Wer in die Stadt fahren möchte, wird rechts über die Trübnerstraße, die Zeppelinstraße und den Angelweg umgeleitet - also über den Westen von Handschuhsheim. Auf der östlichen Seite, zum Heiligenberg hin, sind teilweise Einbahnstraßen eingerichtet worden, um Schleichverkehr zu verhindern.
Mit der Straßenbahn: Höhere Taktung und zwischendrin Ersatzverkehr mit Bussen
Wer mit der Straßenbahn unterwegs ist, muss in der Woche vor Ostern teilweise auf den Bus umsteigen. Danach fahren die Linien 21, 24 und 26 wie gehabt. In der OEG-Linie werden zusätzliche Kapazitäten durch längere Bahnen der Linie 5 geschaffen. Außerdem fährt die neue Linie 25 im 20-Minuten-Takt über die Berliner Straße Richtung Schriesheim. Da die Sanierung in Abschnitten erfolgt, wird wochenweise immer mal wieder ein Schienenersatzverkehr durch Busse eingerichtet.
Weniger Parkplätze aber Abstellmöglichkeiten auf Gewerbeparkplätzen
Wegen der Sanierung und der Umleitungen fallen viele Parkplätze weg. Nicht zuletzt weil Rettungswege freigehalten werden müssen und Busse und Müllfahrzeuge in Seitenstraßen unterwegs sind. Die Stadt weist aber darauf hin, dass einige Gewerbetreibende in Heidelberg-Handschuhsheim zumindest in den Abendstunden ihre Parkplätze zur Verfügung stellen. Teilweise sind diese kostenlos, teilweise kann man sie gegen eine Gebühr über eine App buchen. Geplant ist außerdem eine App, über die auch Privatpersonen Parkplätze anbieten können.
Rund 50 Millionen Euro für eine umfassende Erneuerung
Die Sanierung der Dossenheimer Landstraße in Heidelberg-Handschuhsheim ist die derzeit größte Baustelle der Stadt. Neben der Erneuerung der Versorgungsleitungen geht es darum, den Straßenbahnbetrieb zukunftsfähig zu machen: etwa durch barrierefreie Haltestellen, digitale Anzeigetafeln und neue Gleise in einer leiseren Asphaltdecke. Außerdem sollen die Radwege besser markiert und an einigen Stellen Bäume gepflanzt werden. Das Ganze soll voraussichtlich 50 Millionen Euro kosten. Rund die Hälfte davon finanziert das Land.
Zwei Jahre Planungszeit
Die Planungszeit für die Großbaustelle hat ungefähr genauso lange gedauert wie die eigentlichen Sanierungsarbeiten dauern sollen, nämlich rund zwei Jahre. Neben Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger gab es umfangreiche Gespräche mit Gewerbetreibenden und dem Stadtteilverein. Eingebunden waren auch Umlandgemeinden wie Dossenheim und Schriesheim.
Alle Geschäfte in Heidelberg-Handschuhsheim sind während der Bauarbeiten weiterhin erreichbar. Bei Beschwerden können sich Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gewerbetreibende an zwei Baustellenbeauftragte wenden.