Zahlreiche Menschen versammeln sich beim Politischen Aschermittwoch der baden-württembergischen Grünen vor der Stadthalle von Biberach, um zu demonstrieren. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Silas Stein)

Jahresbilanz der Staatsanwaltschaft Ravensburg

41 Ermittlungsverfahren nach Ausschreitungen in Biberach

Stand
AUTOR/IN
Moritz Kluthe
SWR-Redakteur Moritz Kluthe Autor Bild (Foto: SWR)

Nach den Protesten in Biberach am politischen Aschermittwoch laufen 41 Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Ravensburg. Es geht unter anderem um Aufforderung zur Begehung einer Straftat.

Nach den gewaltsamen Ausschreitungen am politischen Aschermittwoch in Biberach sind laut Staatsanwaltschaft 41 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Die Tatvorwürfe aus Biberach reichen laut Staatsanwaltschaft von Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte bis hin zur öffentlichen Aufforderung zur Begehung einer Straftat. Auch gegen zwei Polizisten werde nach Vorwürfen von Demonstranten wegen Körperverletzung im Amt ermittelt. Es sei ein großer Komplex, sagte ein Staatsanwalt bei der Jahrespressekonferenz am Dienstag.

Mehrere Tatverdächtige mittlerweile identifiziert

23 Tatverdächtige habe die Polizei in Ulm mittlerweile identifiziert, so die Staatsanwaltschaft. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ein Teil der Ermittlungen vermutlich mit Strafbefehlen enden werde, ein anderer mit Gerichtsverhandlungen. Am Aschermittwoch war eine nicht angemeldete Protestaktion in Biberach an der Riß eskaliert. Polizisten wurden verletzt, Beamte setzten Pfefferspray ein. Die Grünen sagten deshalb ihren politischen Aschermittwoch in der Stadt ab.

Biberach

Ermittlungen wegen Ausschreitungen an Aschermittwoch Proteste in Biberach: Kretschmann bereut, nicht vor Ort gewesen zu sein

Die Absage des Politischen Aschermittwochs der Grünen vor einigen Wochen hallt noch immer nach. Jetzt hat sich einer der Redner, Ministerpräsident Kretschmann, zur Sache geäußert.

2023 immer mehr Straftaten im Internet

Mehr als 28.000 Verfahren sind im vergangenen Jahr bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg eingegangen, etwa 600 mehr als im Vorjahr. Ein neuer Rekord, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag bei ihrer Jahrespressekonferenz außerdem mit. Einen einzelnen Grund für die steigenden Fallzahlen konnte Alexander Boger, Leiter der Staatsanwaltschaft Ravensburg, nicht ausmachen. Insgesamt nähmen Straftaten im Internet deutlich zu. Den größten Anteil unter den Fällen machen laut Statistik Verkehrsdelikte aus, gefolgt von Fällen um Betrug, Diebstahl und Drogen. In insgesamt 29 Verfahren des vergangenen Jahres ging es um Mord und Totschlag.

In diesem Jahr könnte die geplante Teil-Legalisierung von Cannabis dazu führen, dass die Staatsanwaltschaft weniger Drogendelikte verfolgen müsse, so Boger. Ab dem 1. April soll nach Plänen der Bundesregierung der Besitz von kleinen Mengen Cannabis erlaubt sein.

Mehr zu Ermittlungen

Biberach

Mehr als ein Dutzend Fälle Proteste in Biberach: Ermittlungen gegen mehrere Verdächtige

Für viele mutmaßliche Beteiligte des eskalierten Protests in Biberach gibt es ein juristisches Nachspiel. Ermittler gehen bislang gegen mehr als ein Dutzend Personen vor.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR BW

Bodenseekreis, Kreis Ravensburg

Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche Mann aus dem Bodenseekreis verliert 700.000 Euro

Den Betrugsopfern wird vorgegaukelt, Geld in der Schweiz anzulegen. Schadenssummen von mehreren hunderttausend Euro seien keine Seltenheit, so das Polizeipräsidium Ravensburg.

Meersburg

Ermittler sollen helfen Zweitwohnsitzbetrug am Bodensee? Wie ein Bürgermeister gegen Steuerbetrüger vorgeht

Gibt es in Meersburg am Bodensee mehr verwaiste Immobilien als es angemeldete Zweitwohnsitze gibt? Der Bürgermeister hat einen Verdacht und will nach Steuerbetrügern suchen.

Zur Sache Baden-Württemberg SWR BW