Theaterstück in Friedrichshafen arbeitet Geschichte auf

Vor 85 Jahren: Georg Elser und das missglückte Hitler-Attentat

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Tina Löschner
SWR-Redakteurin Tina Löschner Autorin Bild
Nadine Ghiba
SWR-Redakteurin Nadine Ghiba Autorin Bild

Er ging als Hitler-Attentäter in die Geschichte ein: Georg Elser. Doch das Attentat in München ging schief - Elser wurde in Konstanz gefasst. An die Ereignisse vor genau 85 Jahren erinnerte Freitagabend ein Theaterstück.

Georg Elser war Kunstschreiner und arbeitete in den 1920er- und 1930er-Jahren in Unternehmen am Bodensee, unter anderem beim Flugzeugbauer Dornier. Am 8. November 1939 verübte er einen Bomben-Anschlag auf Adolf Hitler und nahezu die gesamte NS-Führungsspitze im Bürgerbräukeller in München. Doch das Attentat scheiterte knapp. An die Ereignisse vor 85 Jahren erinnerte nun ein Theaterstück am Freitagabend im Kulturhaus Caserne in Friedrichshafen.

Theaterstück macht Geschichte erlebbar

"13 Minuten - wie Georg Elser beinahe die Welt verändert hätte" - so heißt das Stück, das die Geschichte des Widerstandskämpfers und seines missglückten Attentats auf Hitler erzählt. Denn 13 Minuten vor der Explosion der selbst gebauten Bombe verließ Hitler mit der gesamten Führungsriege den Münchner Bürgerbräukeller - entgegen dem ursprünglichen Zeitplan. Alle kamen unverletzt davon.

Aufräumarbeiten nach dem Bombenattentat auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller, November 1939
Das Archivbild vom November 1939 zeigt Aufräumarbeiten nach dem Bombenattentat auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller. Der Anschlag, den der Schreiner Georg Elser in monatelanger Arbeit vorbereitet hatte, scheiterte.

Elser selbst wurde auf seiner Flucht in Konstanz verhaftet, unweit des Grenzübergangs in die Schweiz. Dort erinnert seit 15 Jahren ein Denkmal an den Widerstandskämpfer. Georg Elser wurde im April 1945 von den Nationalsozialisten getötet.

Georg Elser: "Ich habe den Krieg verhindern wollen"

Die Idee zum Theaterstück ist während der Corona-Pandemie entstanden, erzählte Michael Moravek, der die Musik für das Stück geschrieben hat. Es basiert auf einem Verhörprotokoll der Gestapo. Im Vergleich zu Stauffenberg sei Elser weniger bekannt. Dabei habe er die Gefahr eines Kriegs schon vor vielen anderen erkannt.

Ich bin über ihn gestolpert und das hat mich hineingezogen. Es ist eine ganz spannende Story und dann ist sie auch noch real.

Das Theaterstück wurde Freitagabend im Kulturhaus Caserne in Friedrichshafen aufgeführt. Weitere Vorstellungen sind am 17. November in Koblach in Vorarlberg und am 30. November in Stuttgart geplant.

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