Harald Sievers (CDU) bleibt Landrat im Kreis Ravensburg. Der Kreistag hat ihn am Dienstag im Amt bestätigt. Der 47-Jährige erhielt von den 70 anwesenden Kreisrätinnen und Kreisräten 52 Stimmen und erreichte damit im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit.
Neun Kreistagsmitglieder wählten Sievers Gegenkandidaten, Utz Remlinger. Weitere neun Räte enthielten sich.
SWR-Reporter Dirk Polzin nach der Wahl aus dem Kultur- und Kongresszentrum in Weingarten:
Harald Sievers ist damit für die nächsten acht Jahre Landrat und damit weiterhin auch Chef von rund 1.700 Mitarbeitenden des Landratsamtes Ravensburg.
Der gebürtige Münsteraner ist seit März 2015 im Amt.
Herausforderer wollte Alternative bieten
Im Vorfeld der Wahl hatte es auch kritische Stimmen am amtierenden Landrat Sievers gegeben. Deshalb trat ein zweiter Bewerber an, sein CDU-Parteikollege Utz Remlinger. Er sagte dem SWR, er habe in vielen Gesprächen mit Mitgliedern aller Kreistagsfraktionen den Wunsch nach einer Alternative zu Sievers herausgehört, vor allem auch aus der eigenen Partei. Remlinger ist Vizepräsident im Regierungspräsidium Tübingen.
Sievers will nun vieles weiter voranbringen, im Fokus stehe unter anderem die Flüchtlingspolitik, der Neubau des Landratsamts sowie die Oberschwabenklinik "zukunftsicher machen". Ein Personalwechsel hätte den Prozess dahingehend erstmal ausgebremst, sagte Sievers.
Geheime Wahl
Gewählt wurde der Landrat vom Kreistag in geheimer Wahl. Wahlberechtigt waren alle Mitglieder des Kreistags, jedes Kreistagsmitglied hatte eine Stimme. Bis zu drei Wahlgänge wären möglich gewesen. Weil Sievers aber schon im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen bekamt, war die Wahl schnell entschieden. Vor der Wahl hatten sich beide Bewerber mit kurzen Reden vorgestellt.