Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg:
21:11 Uhr
Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden sind die ersten ausländischen Erntehelfer in Baden-Württemberg gelandet. Derweil ist eine Studie zur Passivimpfung mit Blutserum genesener Corona-Patienten gestartet. Noch mehr Meldungen vom Tag gibt es im Corona-Ticker.
"Flatten the Curve" - Was steckt hinter der ominösen Kurve?
20:52 Uhr
Die Redewendung "Flatten the Curve" (engl. für "die Kurve flacher machen") ist seit Beginn der Corona-Krise in aller Munde - auch in Baden-Württemberg. Doch was sagt diese grafische Darstellung über den Verlauf der Pandemie eigentlich genau aus? Und was sind die weiteren Kennwerte, die man unbedingt im Blick behalten sollte?
Immer mehr Altenheime rüsten Senioren mit Tablets aus
20:46 Uhr
Die Corona-Pandemie trifft die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen besonders hart, da sie keinen Besuch mehr empfangen dürfen. Als Alternative etabliert sich an immer mehr Einrichtungen der Videochat.
Coronavirus: 808 Neuinfektionen in Baden-Württemberg
20:17 Uhr
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg ist auf mindestens 22.298 gestiegen. Das sind 808 Infizierte mehr als am Vortag, wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stieg um 50 auf insgesamt 564. Mindestens 8.482 Menschen seien bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Anmerkung: Durch einen Berechnungsfehler des Landesgesundheitsamts hatte das Gesundheitsministerium am Mittwoch über 12.000 genesene Covid-19-Erkrankte gemeldet. Eine Umstellung der Berechnungsmethode soll laut Gesundheitsministerium jetzt zu einer deutlich besseren Abschätzung der tatsächlich Genesenen in Baden-Württemberg führen.
Verzichten Landtagsabgeordnete auf Diäten-Erhöhung?
19:27 Uhr
Die SPD im baden-württembergischen Landtag schlägt eine Nullrunde bei den Abgeordneten-Diäten vor. Viele Menschen hätten jetzt mit wirtschaftlichen Nachteilen zu kämpfen, begründet Fraktionschef Andres Stoch den Vorstoß. Zustimmung bekommt die SPD von den Grünen und der FDP. Die CDU will sich noch nicht festlegen, die AfD lehnt den Vorschlag ab. Sie wirft der SPD Symbolpolitik vor. Denn die Abgeordneten müssten aufgrund des wirtschaftlichen Einbruchs sowieso mit sinkenden Diäten rechnen, so die AfD.
Betrüger liefern Masken nicht - LKA Stuttgart friert 700.000 Euro ein
18:46 Uhr
Ermittlern des Landeskriminalamtes (LKA) in Stuttgart ist es gelungen, 700.000 Euro auf einem Konto in der Türkei einzufrieren. Die dafür zugesagten 300.000 Atemschutzmasken waren nicht geliefert worden. Die Masken hatte eine Firma aus dem Großraum Stuttgart bestellt. Sie wollte die Ware der Schutzklasse FFP2 unter anderem an Krankenhäuser in verschiedenen Bundesländern liefern. Bis zur Anzahlung verlief der Kontakt nach Auskunft des LKA vom Donnerstag mit dem Lieferanten zwar unkonventionell, aber reibungslos und unproblematisch über WhatsApp. Doch nachdem es auch nach mehrfachen Aufforderungen nicht zur Lieferung der Masken gekommen war, wandte sich die Firma an die Polizei. Trotz mehrfacher Aufforderung weigerten sich die Täter jedoch weiterhin, das Geld zurück zu überweisen. Unter Einbindung des Bundeskriminalamtes und des Zolls gelang es den LKA-Ermittlern, die Gelder in der Türkei vorläufig einzufrieren. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das LKA übernehmen nun die Ermittlungen.
Ministerpräsident Kretschmann: Kontaktsperre trotz Ostern einhalten
17:45 Uhr
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat in einer Ansprache zur Corona-Krise am Donnerstag (9.4.) erneut an die Menschen im Land appelliert. Auch wenn Ostern vor der Tür stehe, müsse man Kontakte weiterhin vermeiden. "Auch an den Osterfeiertagen gilt: Jeder Kontakt, den wir vermeiden, hilft bei der Eindämmung der Pandemie", sagte Kretschmann. Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus würden beginnen zu wirken. Der Ministerpräsident bedankte sich deshalb bei den Bürgern für deren Disziplin, die Maßnahmen einzuhalten. Dennoch erkranken derzeit zu viele Menschen: "Wir sind noch nicht über den Berg", schlussfolgerte Kretschmann. Auch Lockerungen konnte er noch nicht in Aussicht stellen. Sicher sei aber schon jetzt: "Die Lockerungen können nur schrittweise erfolgen."
Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut kritisiert Höhe der Porsche-Prämie
17:34 Uhr
Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hat die Höhe der Bonuszahlung von Porsche an seine Mitarbeiter kritisiert. "Angesichts der Tatsache, dass Porsche aktuell Kurzarbeitergeld beantragt hat und damit staatliche Unterstützung in Anspruch nimmt, sind derartig üppige Prämienzahlungen sicherlich nicht das richtige Signal und führen verständlicherweise auch in der Öffentlichkeit zu Irritationen", sagte Hoffmeister-Kraut am Donnerstag. Der Sportwagenbauer überweist seinen Mitarbeitern trotz eines Gewinnrückgangs und der aktuellen Krise auch in diesem Jahr 9.700 Euro zusätzlich. Angesichts der Corona-Krise verbinde man die Zahlung an die rund 27.000 Mitarbeiter in Deutschland in diesem Jahr mit dem Aufruf, etwas von dem Geld an gemeinnützige Organisationen zu spenden, hatte Porsche zuvor erklärt.
Masken-Verteilzentrum in Heidelberg gestartet
17:06 Uhr
Die Stadt Heidelberg hat über 300.000 Gesichtsmasken zum Schutz vor der bedrohlichen Corona-Infektion aus China erhalten. Vor allem Alten- und Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und weitere Dienstleister im Gesundheitssektor sollen das Material erhalten. Ausgegeben werden die Masken in einem provisorischen Verteilzentrum, das direkt auf dem Gelände der Heidelberger Berufsfeuerwehr in der Bahnstadt entstanden ist.
Länder fordern Kurzarbeitergeld für Behinderten-Werkstätten
15:47 Uhr
Der Bund soll für Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) Regelungen beschließen, die mit dem Kurzarbeitergeld vergleichbar sind, forderte der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart. "Wir müssen sicherstellen, dass sie weiterhin ihren Lohn bekommen", sagte Lucha, denn die Corona-Krise treffe Beschäftigte in WfbM ganz besonders. Es gebe eine gemeinsame Initiative der Arbeits- und Sozialministerinnen und -minister der Länder. Sie forderten Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf, die Werkstattlöhne der bundesweit mehr als 310.000 WfbM-Beschäftigten zu sichern. Baden-Württemberg hat dieses Jahr den Vorsitz der Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Länder. Bundesweit sind die meisten Werkstätten geschlossen. In Baden-Württemberg wurde die Schließung ab 18. März bis auf wenige Ausnahmen angeordnet. Das habe für die Beschäftigten gravierende Konsequenzen, erklärte Lucha. Im schlimmsten Fall entfalle ihr Werkstattlohn vollständig. Alternativen wie Telearbeit seien für sie kaum möglich. Zudem brauchten die Betroffenen einen hohen Infektionsschutz, denn "viele Menschen mit Behinderungen haben Vorerkrankungen und ein geschwächtes Immunsystem und zählen somit zum besonders gefährdeten Personenkreis".
Flugzeug mit Erntehelfern aus Rumänien in Baden-Baden gelandet
15:33 Uhr
Trotz der Corona-Krise kommen wieder Erntehelfer nach Baden-Württemberg: Am Donnerstagnachmittag landete auf dem Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden das erste von mehreren erwarteten Flugzeugen mit Erntehelfern aus Rumänien. Die Arbeitskräfte werden dringend bei der jetzt voll laufenden Spargelernte gebraucht. Besonders hoch ist der Bedarf an Helfern, wenn auch in wenigen Wochen die Erdbeer-Ernte beginnt. Nachdem die Einreise von Arbeitern aus Osteuropa zunächst wegen der Coronavirus-Pandemie nicht gestattet war, dürfen jetzt mehrere Zehntausend Helfer per Flugzeug einreisen. Sie werden getrennt von anderen Mitarbeitern untergebracht.
Covid-19 Studie zur Passivimpfung mit Blutserum startet
15:02 Uhr
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird deutschlandweit einer klinischen Studie zur Serumtherapie durchgeführt. Dabei wird erforscht, ob das Plasma von Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben, eingesetzt werden kann, um schwer Erkrankten zu helfen. Es wird untersucht, ob Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung schon hinter sich haben, ihre Antikörper weitergeben können. Das Projekt, für dass das Paul-Ehrlich-Institut zuständig ist, heißt "Capsid". Federführend bei der großangelegten Studie ist das Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik in Ulm in Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst Baden-Württemberg Hessen. Über 15 Zentren in ganz Deutschland sind an der Studie beteiligt, aus Baden-Württemberg beispielsweise in Tübingen, Mannheim oder Freiburg.
Neuartiges Coronavirus Covid-19 Studie zur Passivimpfung mit Blutserum startet
In Deutschland wird in einer klinischen Studie erforscht, ob das Plasma von Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben, eingesetzt werden kann, um schwer Erkrankten zu helfen.
Jede zwölfte Metzgerei in Baden-Württemberg wegen Corona-Pandemie insolvent
15:01 Uhr
Wegen der Corona-Pandemie haben bereits acht bis neun Prozent der Metzgereien in Baden-Württemberg Insolvenz angemeldet. Das sagte der Landesinnungsmeister des Fleischerhandwerks in Baden-Württemberg, Joachim Lederer aus Weil am Rhein (Kreis Lörrach), dem SWR. Demnach ist die Situation für die Metzgereien kritisch, die viel investiert und stark auf Partyservice gesetzt haben. Seit größere Versammlungen in Baden-Württemberg verboten sind, ist das Geschäft mit dem Partyservice eingebrochen. Um ihre Existenz bangen laut Lederer vor allem Metzgereien in menschenleeren Innenstädten, nicht jedoch die Landmetzgereien. Er warnt: Sollten die bestehenden Beschränkungen wegen des Coronavirus bis zum Sommer bestehen bleiben, könnte sich die Zahl der Insolvenzen bei den Metzgereien im Land auf 20 Prozent mehr als verdoppeln.
Eilantrag gegen Schließung von Fitnessstudio zurückgewiesen
14:45 Uhr
Der Betreiber eines Fitnessstudios ist vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg mit einem Eilantrag gegen die vorübergehende Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie gescheitert. Für die Rechtmäßigkeit der Schließung von Einrichtungen durch eine Rechtsverordnung sei unerheblich, ob gerade in diesen die Krankheit festgestellt worden sei, teilten die Richter mit. Das Unternehmen hatte das Infektionsschutzgesetz nicht für eine ausreichende Rechtsgrundlage für Betriebsstilllegungen gehalten. Ob die Beschränkungen verfassungsmäßig seien, muss nach Mitteilung des Gerichtes im Hauptsacheverfahren geklärt werden. Die Schließung sei zumutbar. Zwar würden die davon Betroffenen gravierende wirtschaftliche Einbußen erleiden. Demgegenüber stünden jedoch die ebenfalls schwerwiegenden Folgen für die vielen vom Coronavirus betroffenen Menschen und die damit verbundene Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems in Deutschland. Daher seien die angeordneten Schließungen verhältnismäßig, zumal die Landesregierung die Maßnahmen fortlaufend überprüfe. Die Corona-Verordnung bleibe anwendbar. Der Beschluss ist unanfechtbar.
Bergwacht appelliert: Keine Kletterausflüge an Ostern
14:17 Uhr
Die DRK Bergwacht Württemberg appelliert, über die Osterfeiertage keine Bergtouren oder Kletterausflüge zu machen. Auch Wanderungen in den Mittelgebirgen und extreme Mountainbike-Touren seien nicht sinnvoll, so die Bergretter. Eine Rettung aus unwegsamem Gelände sei an sich schon schwierig und risikobehaftet. In Corona-Zeiten sei der Aufwand wegen der Infektionsschutz-Ausrüstung aber noch einmal erheblich größer, sagte Landesleiter Armin Guttenberger laut Mitteilung. "Es besteht die Gefahr, dass durch einzelne Covid-19-Infizierte ganze Rettungsteams in Quarantäne gezwungen werden", wird Guttenberger zitiert. Zwar sei etwa gegen einen Spaziergang, eine leichte Wanderung oder eine kleine Radtour im näheren Umfeld nichts einzuwenden, hieß es weiter. Wichtig sei dabei aber, die geltenden Regeln zu beachten. Die Einsatzkräfte der DRK Bergwacht Württemberg mussten nach eigenen Angaben seit dem 11. März acht Mal ausrücken, zwei Bergwachten sogar dreimal in einer Woche.
Wirtschaftsministerium erhöht Schutz vor Fake-Seiten
14:16 Uhr
Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium hat auf Meldungen reagiert, wonach das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium aufgrund von Fake-Seiten vorübergehend die Soforthilfe-Auszahlungen in der Corona-Krise gestoppt habe. In NRW seien Berichten zufolge über gefälschte Websites Daten für betrügerische Anträge abgegriffen worden. "Unser Haus hat wenige Tage nach Beginn des CoronaSoforthilfeverfahrens von der Existenz einer Fake-Seite erfahren. Die zuständigen Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden wurden vom Ministerium unverzüglich informiert und Anzeige erstattet", sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) in Stuttgart. Die Fake-Seite wurde daraufhin aus dem Netz genommen. "Die Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden in Baden-Württemberg sind entsprechend sensibilisiert: Wir haben auch auf der Soforthilfe-Homepage des Landes entsprechende Warnhinweise platziert. Gleichzeitig haben wir bereits verschiedene Domänennamen reserviert, um künftige Fälschungen zu erschweren. Das Land wird auch weiterhin konsequent mögliche Fake-Seiten zur Anzeige bringen", so Ministerin Hoffmeister-Kraut.
Sonderparkregelungen für ambulante Pflegedienste
14:10 Uhr
Das baden-württembergische Verkehrsministerium ermöglicht mit einem Erlass Ausnahmegenehmigungen für Sonderparkrechte ambulanter Pflegedienste. "Die aktuelle Corona-Lage stellt eine große Belastung für die Beschäftigten im Gesundheitswesen und in der Pflege dar. Da gegenwärtig viele Menschen zu Hause bleiben beziehungsweise im Homeoffice arbeiten, sind Parkplätze in Wohngebieten teilweise stärker genutzt als sonst. Die nun möglichen Sonderparkregelungen sollen die Pflegedienste entlasten", wird Verkehrsminister Winfried Hermann (GRÜNE) in einer Mitteilung zitiert. Durch den Erlass soll sichergestellt werden, dass die pflegerische Versorgung auch häuslich versorgter Pflegebedürftiger weiterhin aufrechterhalten werden kann.
Neuansteckungen finden vor allem zu Hause statt
13:15 Uhr
Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg geht davon aus, dass aktuell die meisten Neuinfektionen im Land im häuslichen Umfeld stattfinden. Das hat eine Sprecherin auf SWR-Anfrage mitgeteilt. Auch Infektionen im Rahmen von Ausbrüchen in Pflegeheimen und Krankenhäusern spielen demnach derzeit eine relevante Rolle.
Eisenmann gegen Verschiebung der Sommerferien wegen Corona
12:32 Uhr
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hält wenig von dem Vorschlag, späterer Sommerferien angesichts der Corona-Krise. "Eine Verschiebung der Sommerferien würde mehr Probleme schaffen als lösen", sagte sie am Donnerstag in Stuttgart. "Die Auswirkungen für das folgende Schuljahr, etwa auf Lern- und Prüfungszeiträume, wären sicherlich für etliche Länder in der Praxis und auch unter pädagogischen Gesichtspunkten schwer umsetzbar." Abgesehen davon seien gestaffelte Sommerferientermine stets eine Forderung der Touristikbranche gewesen, die darauf pochte, den Zeitkorridor maximal auszuschöpfen. Angesichts der massiven Probleme der Reisebranche in Deutschland durch die Corona-Krise hatte der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern eine einmalige Verschiebung aller Sommerferientermine auf August und September vorgeschlagen. Dann seien vermutlich wieder mehr Räume für Ferien- und Freizeitgestaltung freigegeben als im Juni und Juli. Baden-Württemberg und Bayern sind traditionell die letzten Länder, die in die Sommerferien starten. Bei den übrigen 14 Ländern wechseln die Termine permanent.
CureVac plant im Frühsommer Test mit Impfstoff gegen Coronavirus
12:22 Uhr
Das Pharmaunternehmen CureVac arbeitet weiter mit Hochdruck an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. "Wir sind voll im Plan mit unserem Impfstoffprojekt", sagte ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag in Tübingen. Es werde seit Januar an einem Impfstoff geforscht. Im Frühsommer solle eine klinische Studie beginnen. "Im Juni, spätestens im Juli wollen wir mit rund 100 Personen starten." Erste Ergebnisse werden nach Angaben des Sprechers dann ein paar Wochen später erwartet. Sollten diese positiv sein, soll die nächste klinische Studie mit ein paar Tausend Versuchsteilnehmern erfolgen.
Kultusministerium: Schulstart auf Knopfdruck nicht möglich
12:07 Uhr
Eine schrittweise Wiederaufnahme des Schulbetriebs benötigt nach Ansicht von Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) mindestens eine Woche Vorlaufzeit. "Denn klar ist, auch ein stufenweiser Einstieg kann nicht auf Knopfdruck von heute auf morgen organisiert werden", erklärte Eisenmann am Donnerstag in Stuttgart. Es müsse genügend Zeit zur Vorbereitung und zur Umsetzung der geltenden Hygienebestimmungen und Abstandsregeln geben. Zudem könnten Lehrkräfte, die zu Risikogruppen zählten, weiterhin nicht für den Schuldienst eingesetzt werden, was die Personalplanung und die Unterrichtsorganisation entsprechend aufwändig mache. "Wir gehen deshalb davon aus, dass zwischen der Festlegung eines Datums für einen langsamen Wiedereinstieg und dem konkreten Start mindestens eine Woche liegen muss", betonte die Kultusministerin.
Ministerium sieht sich für mögliche Patienten-Welle gut gerüstet
12:05 Uhr
Das Gesundheitsministerium rechnet mit einem Höhepunkt der Krise für die Krankenhäuser an Ostern, auch wenn sich das Virus wohl langsamer ausbreitet. Es könnte sein, dass dann die meisten Patienten mit schweren Symptomen behandelt werden müssten, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Viele Leute, die sich bereits vor einigen Tagen angesteckt hätten, müssten spätestens an Ostern in die Kliniken kommen. Das genaue Aufkommen lasse sich aber nicht zu 100 Prozent vorhersehen. Allerdings sieht man sich für eine mögliche Welle an Patienten gewappnet. Landesweit seien derzeit 820 Intensivbetten frei, sagte der Sprecher. "Die Kliniken sind nicht so voll wie befürchtet." Es gebe aber weiter keinerlei Anlass für Entwarnung. Die Menschen müssten sich weiter an die Ausgangsbeschränkungen halten. "Wenn wir jetzt die Bremse lösen, wäre das fatal", hieß es.
Corona-Update für den Südwesten
12:00 Uhr
In unserem Corona-Update (wochentäglich um 12 Uhr live auf Facebook) geht es diesmal um Ostern feiern im Ausnahmezustand:
Medienethikerin: Tracing-App kein "Allheilmittel"
11:35 Uhr
Die Tübinger Medienethikerin Jessica Heesen hat davor gewarnt, die Corona-Tracing-App, die derzeit entwickelt wird, als "Allheilmittel" zur Eindämmung des Virus zu sehen. "Wir neigen dazu zu denken, mit einer App hätten wir die Krise im Griff, sie würde berechenbar und erfassbar", sagte die Wissenschaftlerin vom Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften an der Uni Tübingen dem Evangelischen Pressedienst. Die Wirksamkeit der App sei jedoch noch nicht bewiesen, und sie könne nur ein Baustein sein, nur ein Instrument unter vielen.
Kontakt zu Infiziertem: Flüchtlinge in Quarantäne
11:24 Uhr
40 Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung in Giengen an der Brenz (Kreis Heidenheim) müssen in den kommenden zwei Wochen in Quarantäne bleiben. Bei den Männern ist zwar kein positiver Test auf das Coronavirus bekannt, wie das Regierungspräsidium Stuttgart, das Landratsamt Heidenheim und die Stadt am Donnerstag mitteilten. Bewohner hätten aber enge Kontakte zu einem positiv Getesteten gehabt. Die Behörden ordneten daher eine Ausgangs- und Kontaktsperre an. Sie dauert vorerst bis zum 22. April. Die Bewohner und das Personal sollen nun auf das Coronavirus getestet werden.
Stadt Mengen bestimmt Kundenzahl in Geschäften
10:37 Uhr
Zum besseren Schutz vor dem Coronavirus schreibt die Stadt Mengen (Kreis Sigmaringen) ihren Einkaufsmärkten vor, wie viele Kunden gleichzeitig in das Geschäft dürfen. Welche Anzahl erlaubt ist, hängt von der Verkaufsfläche ab. Laut der Verordnung darf sich auf einer Fläche von 50 Quadratmetern maximal ein Kunde aufhalten. Zwar führten einige Märkte schon von sich aus Zugangskontrollen durch, aber nicht immer nach der 50-Quadratmeter-Regel, hieß es von der Stadt. Demnach gebe es schon mehrere Kommunen in Deutschland, die solche Vorgaben machten. In der Region Bodensee-Oberschwaben jedoch sei Mengen Vorreiter.
Appell an Vernunft der Zweitwohnungsbesitzer verhallt
7:48 Uhr
Die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus hält Zweitwohnungsbesitzer offenbar nicht davon ab, die Ostertage in ihren Ferienwohnungen auf der Höri im Kreis Konstanz zu verbringen. Der Aufruf mehrere Bürgermeister an Zweitwohnungsbesitzer, zu Hause zu bleiben, sei größtenteils nicht ernst genommen worden, so der Bürgermeister von Gaienhofen. Seit dem vergangenen Wochenende sehe er zunehmend Autos mit auswärtigen Nummernschildern. Dass manche Menschen nicht bereit seien, eine kurze Zeit auf ihre Privilegien zu verzichten, sei einfach unvernünftig. Rund 1.000 Personen seien allein in Gaienhofen mit Zweitwohnsitz gemeldet. Wenn alle anreisen und dann beispielsweise einkaufen gehen, erhöhe sich das Ansteckungsrisiko enorm. Verboten ist der Besuch einer Zweitwohnung in Baden-Württemberg allerdings nicht.
Uni Tübingen: Vollständig digitaler Lehrbetrieb fraglich
7:21 Uhr
Die Universität Tübingen glaubt nicht, dass ein vollständiger digitaler Lehrbetrieb ab dem 20. April möglich ist. Auch wenn sie sich mit Hochdruck vorbereite, könnten nicht alle Lehrangebote ins Netz verlegt werden, so die Universität. Dazu gehören etwa Kurse der Naturwissenschaften, die im Labor stattfinden müssen. Die Situation verlangt von den Dozenten auch Flexibilität. Allerdings sei die Universität Tübingen keine Fern-Universität. Deswegen könnten bei 28.000 Studierenden auch Serverkapazitäten ein Problem werden. Die Hochschulen Reutlingen und Albstadt-Sigmaringen sehen sich dagegen gewappnet. Die meisten Veranstaltungen könnten online stattfinden und die Serverkapazitäten würden ausreichen, heißt es.
Baden-Württemberger färben offenbar mehr Eier selbst
7:16 Uhr
Die Baden-Württemberger haben wegen der Corona-Pandemie offenbar mehr Zeit. Das macht sich am Absatz bereits gefärbter Eier bemerkbar. Bunte Ostereier werden in diesem Jahr, im Gegensatz zu früheren Jahren, kaum verkauft, sagte ein Sprecher des Verbandes der Geflügelwirtschaft Baden-Württemberg in Gengenbach (Ortenaukreis). Viele Leute seien daheim und färbten selbst. Bereits gefärbte Eier im Handel, die sonst zu Ostern gut verkauft würden, seien daher in diesem Jahr nur wenig gefragt. Ansonsten sei der Eierverkauf stabil. Das Ostergeschäft sorge jedes Jahr für ein Verkaufsplus von fünf bis sechs Prozent. Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) rief dazu auf, beim Ostereinkauf regionale Lebensmittel zu wählen. Dies unterstütze die heimische Landwirtschaft und helfe in Zeiten der Krise.
Freiburger Theater näht Tausende Masken
7:11 Uhr
Mitarbeiter des städtischen Theaters in Freiburg haben die ersten 2.500 Masken zum Schutz vor dem Coronavirus genäht. Die Masken werden an die Uniklinik Freiburg sowie an die Stadt geliefert, sagte ein Sprecher des Theaters. Sie dienten an der Klinik Medizinern und Pflegekräften, um sich besser schützen zu können und dazu, die Infektionsgefahr zu verringern. In den kommenden Wochen werde das Theater bis zu 1.000 Mund-Nasen-Schutzmasken pro Woche für die Uniklinik und 2.000 bis 2.500 Masken wöchentlich für die Stadt nähen. Die Aktion hatte laut Sprecher vor einer Woche begonnen.