SWR2 lesenswert Magazin Der feine Unterschied – Neue Bücher über Klasse und Herkunft
Redaktion und Moderation: Anja Brockert
Mit neuen Büchern von Shida Bazyar, Christian Baron, Maria Barankow, Wladimir Kaminer, John Wray, Arnon Grünberg
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Von toxischer Männlichkeit erzählt der US-Amerikaner John Wray in diesen acht Geschichten – rasant und ohne Furcht vor heiklen Themen. In seinem ersten Erzählband auf Deutsch konfrontiert uns der Romancier mit extremen Charakteren, die psychologisch überzeugend gezeichnet sind.
Rezension von Michael Hillebrecht.
Rowohlt Verlag, 144 Seiten, 22 Euro
ISBN: 978-3498001681
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Die SWR Bestenliste empfiehlt seit über 40 Jahren monatlich zehn lesenswerte Bücher, unabhängig von Bestsellerlisten. Nicht die Bücher, die am häufigsten verkauft werden, bestimmen die Liste, sondern eine Jury , bestehend aus 30 namhaften LiteraturkritikerInnen, wählt die Bücher aus, denen sie möglichst viele LeserInnen wünscht. mehr...
Denis Scheck stellt seinen ganz persönlichen Kanon der Weltliteratur vor, der weder Sprach- noch Genregrenzen kennt, also bei Märchen, Krimi, Fantasy, Comic und Science Fiction noch lange nicht aufhört. mehr...
Denis Scheck über das Gedicht „Unsieg“ des libanesisch-amerikanischen Dichters: „Ich werde mich noch oft umschaufeln müssen, um Khalil Gibran zu begreifen. In meinem Kanon ist er mir vermutlich der Fernste. Aber ihn und seine Schule auszuschließen? So verarmen möchte ich denn doch nicht.“ mehr...
Andreas Eckerts flüssig geschriebene "Geschichte der Sklaverei" fördert viel Wissenswertes zu Tage: dass beispielsweise Sklaven im alten Griechenland die Demokratie ermöglichten. Und dass heute gefälschte Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen Besitzurkunde und Kaufvertrag abgelöst haben.
C.H. Beck Verlag, 128 Seiten, 9,95 Euro
ISBN 978-3-40676-539-1
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Der Neurobiologe Gerhard Roth bekräftigt seine These von der Identität von Geist und Gehirn.
Rezension von Konstantin Sakkas.
Suhrkamp Verlag, 368 Seiten, 26 Euro
ISBN 978-3-518-58766-9
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Ein Vierteljahrhundert, in dem die Welt auf den Kopf gestellt wurde: Helge Hesse erzählt in seinem neuen Buch vom "Leben in Zeiten des Aufbruchs" zwischen 1775 und 1799. Und von an den Geistesgrößen, die sie geprägt haben.
Rezension von Ulrich Rüdenauer.
Reclam Verlag, 431 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-15011-280-9
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Der Frühling ist eine Jahreszeit, die seit langer Zeit Lyrikerinnen und Lyriker inspiriert. Aber dabei entstehen nicht immer nur Texte von lauen Lüftchen und pastelligen Farben. Der deutsche Dichter Alfred Andersch hat das Grauen des Zweiten Weltkriegs miterlebt und misstraute den fröhlichen Tönen des Frühlings. Für ihn war der Herbst die „glaubwürdige Jahreszeit“, so heißt auch eines seiner Gedichte. Trotzdem schrieb Alfred Andersch im Frühling 1977 eines der schönsten Liebesgedichte der deutschen Lyrik. mehr...
Vor einer Woche starb Adam Zagajewski. 1979 hatte er Polen verlassen. Die Kommunisten hatten ihm ein Berufsverbot verpasst. Zwei Jahre später verhängten sie das Kriegsrecht, um die Demokratiebewegung und die Gewerkschaft Solidarność zu zerschlagen. Kein guter Ort für einen Dichter. So lebte Zagajewski lange in Paris, dann in Houston, schließlich in Chicago. 2002 kehrte er nach Polen zurück. Er verstarb im Alter von 75 Jahren in Krakau.
„Ein Gedicht sollte besser enden als das Leben“, schrieb Adam Zagajewski einmal. So ein Gedicht ist „Beim Schwänzen“. Es ist dem Band „Asymmetrie“ (2017) entnommen. Hören Sie das Gedicht hier – eingebettet in eine Moderation.
Lesung von Dominik Eisele.
Aus dem Lyrikband "Asymmetrie"
Aus dem Polnischen von Renate Schmidgall
Verlag Carl Hanser, 80 Seiten, 16 Euro
ISBN 978-3-446-25656-9
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Lyrik zum Luftholen. Ulla Hahn schrieb über zwanzig Jahre lang, parallel zu ihrem autobiographischen Prosa-Werk, zahlreiche Gedichte, die jetzt unter dem Titel „stille trommeln“ erscheinen. Hahn greift in ihrer sprachspielerischen Poesie nicht nur die schmerzhafte Erinnerungsarbeit auf, sondern stellt auch religiöse, wissenschaftliche und lebensphilosophische Fragen, die dann mit etwas simpel gestrickter Erbauungslyrik beantwortet werden.
Rezension von Carsten Otte.
Penguin Verlag, München 2021, 202 Seiten, 20 Euro
ISBN: 978-3-328-60147-0
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Die Digitalisierung, die Deutsche Bahn und nicht zuletzt: Corona. Es gibt vieles, was unseren Alltag nicht gerade erleichtert. Aber das ist ja noch lange kein Grund, den Humor zu verlieren. Im Gegenteil: Horst Evers kann allem eine komische Seite abgewinnen. Auf die Spitze getrieben wirkt dann auch die absurdeste Situation schon ganz annehmbar. In Zeiten, in denen es nicht allzu viel zu lachen gibt, genau das richtige Hörbuch. mehr...
Eine Kindheit im Kopenhagener Arbeitermilieu, Anfang des 20. Jahrhunderts – wohl keine Idealbedingung für eine Karriere als Schriftstellerin. Doch Tove Ditlevsen hat es geschafft – wie, das erzählt sie in dieser autobiographischen Roman-Trilogie. Schonungslos ehrlich erzählt sie von ihren Gedanken, Wünschen und Träumen. Schauspielerin Dagmar Manzel liest mit liebevoller Hingabe und erhöht damit die fesselnde Intensität dieses Textes. mehr...
Im Jahre 1894 veröffentlichte der französische Autor, Verleger und Buchliebhaber Octave Uzanne ein Gedankenspiel: Das Lesen werde vom Hören abgelöst. Darin sah er viele Vorteile des Hörbuchs bereits voraus. Nur konsequent, dass dieser Essay nun als Hörbuch erschienen ist. Charmant gelesen von Friedhelm Ptok und kommentiert vom emeritierten Mannheimer Literatur- und Medienwissenschaftler Jochen Hörisch. mehr...
Andreas Eckerts flüssig geschriebene "Geschichte der Sklaverei" fördert viel Wissenswertes zu Tage: dass beispielsweise Sklaven im alten Griechenland die Demokratie ermöglichten. Und dass heute gefälschte Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen Besitzurkunde und Kaufvertrag abgelöst haben.
C.H. Beck Verlag, 128 Seiten, 9,95 Euro
ISBN 978-3-40676-539-1
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Die Geschichte der Bundesrepublik als kleine Geschichte der Mobilmachung: "Die Städte" von Andreas Maier. liefert im In diesem achten Band seiner "Ortsumgehung" liefert er das Bewegungsprofil seines Lebens und plädiert dann aber doch fürs zu Hause bleiben.
Rezension von Jörg Magenau.
Suhrkamp Verlag, 192 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-518-42993-8
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"Dinosaurier auf anderen Planeten" ist eine Erzählsammlung über den Wunsch nach Beziehung und Kommunikation und dem schmerzlichen Scheitern dieser Sehnsucht. Die Geschichten sind im ländlichen Irland verortet, aber die Grundfragen sind von universeller Bedeutung.
Rezension von Claudia Fuchs.
Aus dem Englischen von Silvia Morawetz
Luchterhand Verlag, 256 Seiten, 20 Euro
ISBN 978-3-63087-492-0
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Im neuen Roman des Nobelpreisträgers Kazuo Ishiguro erzählt eine Roboterin von einer Zukunftswelt, in der die Unterschiede zwischen Mensch und Maschine geschwunden sind - und der Einsatz Künstlicher Intelligenz die Dinge nicht zum Besseren gewendet hat.
Rezension von Wolfgang Schneider.
Aus dem Englischen von Barbara Schaden
Blessing-Verlag, München 2021, 352 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-89667-693-1
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Sie heißen Saya, Hani, Kasih und sind in Deutschland aufgewachsen. Aber ihre ethnische Herkunft und ihr „Anderssein“ sind immer Thema. Ein kluger und bewegender Roman über Freundschaft, Alltagsrassismus und rechten Terror.
Anja Brockert im Gespräch mit Maike Albath.
Verlag Kiepenheuer&Witsch, 352 Seiten, 22 Euro
ISBN: 978-3-462-05276-3
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