Ernährungsexpertin und Buchautorin Anne Iburg aus Kaiserslautern gibt Tipps, wie dieses Ziel ohne großen Aufwand erreicht werden kann.
SWR1: Entspannt bleiben, auf nichts verzichten und trotzdem das Gewicht halten. Geht das überhaupt?
Anne Iburg: Wenn man keinen großen Ehrgeiz hat, dass das Gewicht ganz stark heruntergehen soll, dann ergibt das durchaus Sinn. Unser Essen besteht aus Gewohnheiten. Als erster Schritt wäre es wichtig achtsam zu sein und erst mal zu gucken: Was esse ich, wann esse ich und wie viel esse ich? Jeder ist da ein bisschen vorgebildet – jeder weiß, was eher dick macht und was einen eher schlank hält. Und das muss man dann neu sortieren.
SWR1: Wenn ich weiß, ich gehe abends essen und da gibt es dann eher mal größere Portionen, vielleicht noch das ein oder andere Glas Wein. Hilft es dann, mittags kürzerzutreten oder erst am nächsten Abend mal eine Mahlzeit ausfallen zu lassen?
Iburg: Die Mischung macht es. Ich würde sagen, man sollte dann schon mittags kürzertreten. Es kommt darauf an, wie viel man isst. Aber um es auszugleichen, muss man vielleicht am nächsten Tag auch noch ein bisschen weniger essen.

SWR1: Am Ende des Tages zählen die Kalorien. Was sollte ich viel und gerne essen und wo sollte ich eher ein bisschen sparen?
Iburg: Man sollte eher mehr Gemüse essen, mehr Vollkornprodukte und auch Obst, aber nicht in riesigen Mengen. Dann sollte man magere Milchprodukte, mageres Fleisch und Fisch und ein bisschen von den gesunden Ölen essen.
Weniger essen sollte man versteckte Fette in Süßigkeiten, Kuchen, Keksen und Getränken. Auch weniger Weißmehl ist angebracht. Und wenn man seinen Teller anguckt, sollten Nudeln und Reis nicht die Hälfte des Essens ausmachen, sondern eher das Gemüse. Nudeln, Reis und auch Kartoffeln oder Brot sollte man reduzieren. Davon essen wir gerne zu viel und das bringt uns nichts.
SWR1: Kann ein eher fauler Mensch mit Ihren Tipps sein Gewicht halten, ohne viel Bewegung zu haben?
Iburg: Ich denke schon, dass das geht. Denn die Ernährung hat ungefähr 70 Prozent Einfluss auf unser Gewicht und die Bewegung und der Sport eher 30 Prozent.
Das Gespräch führte SWR1 Moderator Hanns Lohmann.