Probleme bei Vollkorn-Ernährung?

So trainieren Sie die Verdauung auf Vollkorn

Stand
AUTOR/IN
Stefanie Peyk
MODERATOR/IN
Steffi Stronczyk
Steffi Stronczyk (Foto: SWR)
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SWR1

Vollkornprodukte sind sehr gesund, aber manche vertragen sie nicht so gut. Wir erklären, was Sie dagegen tun können.

So ein knuspriges Weizenbrötchen schmeckt richtig gut. Leider ist das Weißmehl darin nicht sonderlich gesund. Es lohnt sich, auf Vollkorn umzusteigen, sagt Stefanie Peyk aus der SWR1 Umwelt- und Ernährungsredaktion.

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SWR1: Ist Vollkorn wirklich so gesund? 

Stefanie Peyk: Vollkorn ist supergesund, egal, ob bei Brot, Nudeln oder Reis. Vollkorn heißt, das gesamte Getreidekorn wird verwendet – samt Schale und Keimling. Das macht länger satt, ist also schon mal gut gegen Übergewicht.

Außerdem enthält Vollkorn laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ein Plus an Vitaminen und Mineralstoffen und reichlich Ballaststoffe. Diese Ballaststoffe können die Verdauung anregen. Sie senken das Risiko für Diabetes, Dickdarmkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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SWR1: Warum mögen viele Leute keine Vollkornprodukte?

Peyk: Vollkorn schmeckt oft eher nussig und ungewohnt für Leute, die sonst nur Weißmehl-Baguette essen. Viele Menschen klagen auch, dass sie Vollkorn nicht vertragen, weil sie zum Beispiel Bauchschmerzen, Blähungen oder Verstopfung bekommen, wenn sie auf Vollkorn umsteigen.

Magen und Darm brauchen Zeit, um sich an Vollkorn zu gewöhnen.

Wenn ich Vollkornbrot oder Vollkornnudeln esse, muss ich genug trinken. Denn Ballaststoffe binden Wasser. Wenn ich das Trinken vergesse, kann ich tatsächlich als Quittung Verstopfung bekommen. Außerdem ist eine Ernährungsumstellung von null auf hundert keine gute Idee. Magen und Darm brauchen Zeit, um sich an Vollkorn zu gewöhnen. Aber das geht.

SWR1: Wie kann ich denn meine Verdauung umtrainieren?

Peyk: Am besten ist es, langsam anzufangen und den Vollkornanteil nach und nach zu steigern. Ich kann zum Beispiel ins gekaufte Müsli mehr Haferflocken mischen. Ich kann einen Teil der Spaghetti durch Vollkorn-Spaghetti ersetzen – die muss ich nur etwas länger kochen. Oder ich kann beim Kuchenbacken erstmal ein Fünftel des Mehls durch Vollkornmehl austauschen. Das fällt kaum auf.  

Manche Leute kommen mit der Kombination aus Vollkorn und Zucker nicht klar und reagieren mit Sodbrennen. Das hat mir eine Ernährungsfachfrau der Verbraucherzentrale erklärt. Diese Menschen könnten zum Beispiel darauf achten, dass sie aufs Vollkornbrot keine Marmelade schmieren. Vollkornbrot mit Käse kann aber passen.

Das Gespräch führte SWR1 Moderatorin Steffi Stronczyk.

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