Paläontologie

Wie bestimmt man aufgrund einzelner Fossilien die Dinosaurierart?

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Eberhard Frey
Der Dinosaurierforscher Eberhard "Dino" Frey im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe am Schädelabguss eines Tyrannosaurus rex, eines Raubsauriers (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / dpa | Uli Deck)

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Kontext der Knochenfunde ist wichtig

Das ist ein Puzzle, das uns ständig beschäftigt. Wenn man einen Knochen irgendwo am Straßenrand findet, sagt das natürlich gar nichts. Man muss schon den Kontext dieses Fundes kennen, um genaue Aussagen zu machen. Deshalb sprechen wir nicht von Funden, sondern von Befunden. Das heißt, was um den Knochen herum ist, ist genauso wichtig. Denn ohne diese Daten kann ich das Alter des Knochens überhaupt nicht bestimmen.

Dünnschliffe zeigen charakteristische Merkmale

Es gibt verschiedene Methoden, Dinosaurierknochen positiv, auch isoliert, zu identifizieren. Dafür macht man Dünnschliffe; dann sieht man aufgrund der Knochenstruktur im Dünnschliff, dass es sich um einen Reptilienknochen handelt, also einen Dinosaurierknochen. Der ist ganz charakteristisch gebaut.

Kenntnisse in vergleichender Anatomie

Die Stelle im Skelett kriegt man nur mit vergleichender Anatomie raus. Das heißt, man muss dieses Knochenstück mit vollständigeren Funden vergleichen. Um ihn zu identifizieren, muss man schauen, was noch an diesem Knochen dran ist. Knöchlein wie Rippenfragmente – dazu kann man wenig sagen. Schädelknochen dagegen sind sehr viel merkmalsreicher. Da kann man schon viel genauer sagen, wo genau im Schädel der Knochen saß.

Man braucht dafür Erfahrung in der vergleichenden Anatomie, sodass man die Position eines Knochens sicher bestimmen kann. Das ist nie einfach, es sei denn, man findet ein vollständiges Skelett. Aber das passiert leider sehr selten.

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