Literatur

Fehlt in keinem Kinderzimmer: Uni Mainz erforscht das Pixi-Buch

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AUTOR/IN
Natali Kurth
SWR Autorin Natali Kurth (Foto: SWR, Natalie Kurth)

Das Pixi-Buch wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Das Format ist gleich geblieben, doch die Inhalte spiegeln gesellschaftliche Themen wie moderne Familienkonstellationen und Diversity wider. Buchwissenschaftler der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz beschäftigen sich in einem Sonderforschungsprojekt mit der erfolgreichen Bilderbuchserie.

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Seit 70 Jahren nicht mehr aus dem Familienalltag wegzudenken

Petzi, Leo Lausemaus, Elchi, Conni oder die Schildkröte Pia Maria: Sie alle sind berühmte Figuren der erfolgreichen Pixibücher. Seit 70 Jahren sind sie aus dem Familienalltag nicht mehr wegzudenken.

Am Pixibuch fasziniert mich die unglaubliche Vielfalt. Nicht nur in jedem Kinderzimmer befindet sich Pixi, sondern auch in allen Handtaschen von Muttis, die in eine Wartesituation kommen oder von Vätern, die mit den Kindern unterwegs sind.

Pixi ist Gegenstand der Forschung

Der Carlsen Verlag brachte das erste der kleinen Bücher 1954 heraus. Anfangs kosteten sie 50 Pfennige, heute liegt der Preis unter einem Euro. Die Größe – 10 x 10 Zentimeter – hat sich seitdem nicht geändert und die Seitenzahl von 24 ist ebenfalls gleich geblieben.

Laut Verlag ist das Pixibuch die erfolgreichste Bilderbuchserie aller Zeiten. Und mittlerweile auch Gegenstand der Forschung, Anke Vogel leitet das dazugehörige Projekt.

Untersucht werden die Produktion, die Verteilung und die Rezeption. Allein das kleine Format stelle schon große Herausforderungen an die Autoren und Illustratoren, sagt Anke Vogel. Und es gibt noch eine Besonderheit: „Pixie wird nicht in Regalen präsentiert, sondern mit der Figur Pixi, die eine Schale mit Pixiebüchern in der Hand hat und die Kinder selbst auswählen können, was sie wollen. Es passt in die kleinen Kinderhände.“ 

Die Inhalte gehen mit der Zeit

Über die Jahrzehnte haben sich die Inhalte in den Pixibüchern verändert. Sie sind somit ein Spiegel der Gesellschaft und bilden auch deren Wandel ab: „Jetzt haben wir ganz aktuell ein Minibilderbuch, das auch ein Kind mit einer Behinderung thematisiert.

Es gibt unterschiedliche Hautfarben, unterschiedliche Familienkonstellationen. Es gib auch Kooperationspixis, die Berufe darstellen und da sieht man sehr deutlich, dass Genderstereotypen aufgebrochen werden“, sagt Vogel.

Mit Conni identifiziert sich jeder

So ist die beliebte Figur Conni eher androgyn mit ihrem Ringelshirt und den recht kurzen blonden Haaren. Sowohl Mädchen, als auch Jungen können sich mit ihr identifizieren. Ihre Geschichten gingen mit „Conni geht in den Kindergarten“ los und haben zahlreiche Themengebiete erobert.

Auch die Illustration spielt eine große Rolle, denn die Pixi-Zielgruppe kann oft noch nicht lesen. Aber die Geschichte können sie mit den Bildern trotzdem verstehen. Fast 2.700 Ausgaben sind über die 70 Jahre zusammen gekommen. Anke Vogel hat aber einen klaren Favoriten: „Ich hänge ganz klassisch an den Petzibilderbüchern und mag diese Figur sehr gerne und bin daher an den Ursprüngen von Pixi hängen geblieben.“

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