Nachwuchs-Tanzperformance

Bereit für die große Bühne: Gauthier Juniors feiern Premiere mit „Renaissance“ am Theaterhaus Stuttgart

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Autor/in
Sophia Volkhardt
Sophia Volkhardt

Eric Gauthiers Nachwuchstruppe „Gauthier Juniors“ ermöglicht jungen talentierten Tänzerinnen und Tänzern den Einstieg ins Berufsleben. Die Tanzpremiere „Renaissance“ am Theaterhaus Stuttgart ist ein überraschend vielfältiges und tänzerisch anspruchsvolles Programm voller Emotionen.

Sechs junge Menschen stehen in altmodisch wirkenden Kleidern auf der Bühne. Auf den ersten Blick würde man keine Tanzaufführung, sondern ein klassisches Theaterstück erwarten. Doch dann beginnen die sechs zu tanzen und ziehen den Zuschauer mit ihrer Ausstrahlung und tänzerischen Leistung in ihren Bann.

Gauthier Dance Juniors
Die sechs Nachwuchstänzerinnen und Tänzer bei den Proben zu der Premiere von „Renaissance“. Bild in Detailansicht öffnen
Gauthier Dance Juniors
Die frankokanadische Tänzerin Mathilde Roberge feiert mit „Renaissance” ihre Bühnenpremiere in einer Tanzkompanie. Bild in Detailansicht öffnen
Gauthier Dance Juniors
Bei einem Stück des amerikanisch-israelischen Choreografen Barak Marshall müssen die Gauthier Dance Juniors Schauspieltalent beweisen. Bild in Detailansicht öffnen
Gauthier Dance Juniors
Neben der Bühnenpremiere der Gauthier Dance Juniors werden auch Choreografien das erste Mal gezeigt. So wie das Stück „Umbra Penumbra“ der aufstrebenden Choreografin Rena Butler. In dem Duett tanzen Rebecca Amoroso und Rong Chang. Bild in Detailansicht öffnen

Explosives Talent von Nachwuchstänzern

Es ist die Uraufführung einer Choreografie des amerikanisch-israelischen Choreografen Barak Marshall. Die Arbeit mit den Nachwuchstänzern hat Marshall sehr beeindruckt: „Es war unglaublich! Allein das explosive Talent. Und dabei zuzusehen, wie diese sechs jungen Künstler zwischen so unterschiedlichen Stilen wechseln. Das war einfach wunderschön zu beobachten.“

Junge Talente aus der ganzen Welt

Eric Gauthier hat für seine Juniors Tanzkompanie überall auf der Welt gesucht. Die drei jungen Frauen und Männer kommen ursprünglich aus der Türkei, Kanada, Taiwan, Spanien und Italien. Ganz unterschiedliche Mentalitäten, ein Großteil ist zum ersten Mal weit weg von zu Hause.

Theaterhaus Stuttgart bietet jungen Tänzer*innen ein Sprungbrett

Viele junge Tänzer*innen würden keine Arbeit finden, so Eric Gauthier. Die Chefs der Tanzwelt wollten Leute mit Erfahrung. Doch Tänzer Anfang zwanzig, wie Gauthiers Juniors, haben noch nie in einer Kompagnie getanzt. Am Theaterhaus in Stuttgart gibt es nun die Gelegenheit für die Nachwuchstalente, die Erfahrung zu sammeln, die sie für ihre Zukunft brauchen.

„Renaissance“-Programm zeigt Zweifel und Ängste in der Tanzwelt

Ganz wichtig war Eric Gauthier, die Nachwuchstalente vorzustellen. So sind auch sechs Filme Teil des „Renaissance“-Programme, in denen sich die sechs jungen Menschen präsentieren. Dabei zeigt sich: Viele von ihnen hatten Zweifel auf ihrem Weg. Sie schildern ihre Ängste in einer Welt, in der Perfektion vermeintlich als allgemeiner Maßstab gilt.

Mathilde Roberge tanzt im Kurzfilm „Grand Voyage“

Gauthiers eigener Beitrag zu „Renaissance“ ist auch ein Kurzfilm: „Grand Voyage“, eine innere Reise, übersetzt in die Sprache des Tanzes. Als Protagonistin ist in seinem Film die Tänzerin Mathilde Roberge zu sehen. In ihre Biografie kann sich Gauthier besonders gut hineinversetzen. Sie ist Frankokanadierin, so wie Gauthier, und war an der National Ballet School in Toronto.

Abschlussstück zu Maurice Ravels „Boléro“ auf Trampolinen

Gauthier Juniors in „Bolero“ von Andonis Foniadakis
Gauthier Juniors in „Bolero“ von Andonis Foniadakis.

Dass aber nicht immer alles perfekt sein muss, verdeutlicht spätestens das Abschlussstück. Zu Maurice Ravels „Boléro“ tanzen die Sechs eine fast rauschhafte Choreografie mit schnellen und komplexen Bewegungsabläufen. Und das vom ersten bis zum letzten Takt auf Trampolinen. Ein Kraftakt bis zur Erschöpfung.

Tanzperformance sinnbildlich für den Weg der Juniors

Das Stück kann sinnbildlich gelesen werden für den kräftezehrenden und entbehrungsreichen Weg der Juniors bis nach Stuttgart. Doch soweit sind sich alle einig: Nach der Premiere werden sie zwar erschöpft sein, aber glücklich.

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