Der Betrug an Senioren am Telefon oder an Handy nimmt zu. Nicht nur die sogenannten Schockanrufe, auch über WhatsApp legen Betrüger ihre älteren Opfer rein. (Foto: IMAGO, IMAGO / Eibner)

Nach vielen Betrugsfällen

Polizei in Pirmasens appelliert: Schützen Sie Senioren vor Betrug!

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Jan Jaworski
Bild von Jan Jaworski, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)

Immer wieder werden Senioren in der Südwestpfalz Opfer von Betrügern. So auch am Dienstag. Die Polizei in Pirmasens richtet nun einen Appell an jüngere Angehörige und Freunde.

Das Telefon klingelt. In der Leitung ist eine verzweifelt schreiende, weinerliche Stimme zu hören. So muss es sein, wenn Betrüger bei älteren Menschen anrufen. Sie geben sich als Tochter oder Sohn aus und wollen auf diese Weise nicht als Betrüger erkannt werden. Danach übernimmt ein angeblicher Polizist das Telefonat.

Betrug über WhatsApp ist bei Tätern weiter beliebt

Die Tochter oder der Sohn hätten einen Unfall mit dem Auto verursacht, bei dem jemand ums Leben gekommen sei. Der falsche Beamte fordert eine hohe Kaution, ansonsten müssten Tochter oder Sohn ins Gefängnis. Leider - so die echte Polizei in Pirmasens - klappt diese Masche immer noch zu oft. Am Dienstag hätten in der Südwestpfalz viele Seniorinnen und Senioren solche oder ähnliche Anrufe bekommen.

"In mehreren Fällen waren die Opfer zunächst geschockt und verzweifelt, weil sie den Anruf für echt hielten."

Zum Glück hätten die Opfer nach dem Telefonat bei ihren richtigen Verwandten oder der Polizei angerufen. Das Geld wurde nicht übergeben.

Eine andere Masche kommt in letzter Zeit auch immer wieder vor. Dabei bekommen die meist älteren Opfer Nachrichten über WhatsApp. Der angebliche Sohn oder die angebliche Tochter schicken eine "Hallo Mama" oder "Hallo Papa" von einer unbekannten Handy-Nummer.

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Seniorin aus der Pfalz wird Opfer von Betrug über WhatsApp

Da das alte Smartphone kaputt sei, habe man keinen Zugriff mehr auf sein Online-Banking. Allerdings müsse man dringend etwas überweisen - meist einen vierstelligen, ungeraden Betrag. Obwohl die Polizei regelmäßig vor dieser Betrugsmasche warnt, fallen immer wieder Senioren darauf rein. So auch eine 67-jährige Frau aus Zweibrücken. Sie habe knapp 2.000 Euro überweisen. Dass sie reingelegt wurde, stellte sie erst später fest, als sie ihren richtigen Sohn unter seiner altbekannten Nummer anrief.

Falscher Polizist, falscher Arzt: So gehen Täter bei ihrem Betrug vor

Auch Anrufe von falschen Polizisten, die Wertgegenstände "sichern" wollen, weil gerade viele Einbrecher unterwegs seien, gebe es immer wieder. Aber auch der falsche Arzt sei eine gängige Nummer, so die Polizei. Hier meldet sich ein angeblicher Doktor oder ein Professor eines Krankenhauses. Er behauptet, der Sohn oder die Tochter lägen im Krankenhaus, seien schwer krank und bräuchten dringend ein teures Medikament aus dem Ausland. Ein Bote würde vorbeikommen, um das benötigte Geld abzuholen.

Polizei in Pirmasens richtet Appell und gibt Tipps

Bei solchen Anrufen und Nachrichten hilft laut Polizei nur eines: ruhig bleiben - trotz Panik und Zeitdrucks. Opfer sollten sich bei der richtigen Polizei rückversichern. Weil sich die verschiedenen Betrügereien in letzter Zeit wieder häuften, richtet die Polizei in Pirmasens in ihrer Mitteilung einen Appell an jüngere Angehörige und Freunde: Die verschiedenen Betrugsmaschen sollten bei Gesprächen thematisiert werden. Dadurch könnte für die Täter die Aussicht auf Erfolg verringert werden.

Erst wenn die Maschen nicht mehr funktionierten, hörten die Betrüger auf, so die Polizei. Der finanzielle Schaden sei für die Senioren schlimm genug.

"Von dem erlittenen seelischen Leid, oft für den Rest des Lebens, nicht zu reden."

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