Vergangene Woche haben Polizei und Staatsanwaltschaft Kaiserslautern bekanntgegeben, dass sie in einem Betrugsfall ermitteln, bei dem es um Millionen geht. Die Spur führte die Ermittler bisher zu falschen Investoren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Bei diesem gewerbs- und bandenmäßigen Betrug sollen auch Vermittler aus Kaiserslautern eine große Rolle spielen. Alle betroffenen Betriebe waren laut Polizei und Staatsanwaltschaft auf der Suche nach Geldgebern für eine Finanzierung.
Polizei ermittelt gegen Scheinfirmen Millionenbetrug bei Finanzierung: Spur führt in die Vereinigten Arabischen Emirate
Die Polizei in Kaiserslautern sucht in mehreren Ländern nach Firmen, die von angeblichen Investoren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten betrogen wurden. Der Schaden geht in die Millionenhöhe.
Suche nach Zeugen und Opfern in "Aktenzeichen XY"
Über die Vermittler aus der Westpfalz seien die Firmen dann mit den angeblichen Investoren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in Kontakt gebracht worden. Weil die Vermittler unter anderem in Kaiserslautern aktiv waren, hat die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern die Ermittlungen übernommen.
Mehrere Hinweise nach ZDF-Sendung
Über die Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" wollten sie nun versuchen, Zeugen und weitere Opfer ausfindig zu machen, die durch die falschen Geldgeber geschädigt wurden oder zumindest sagen können, wer genau hinter der Masche steckt. Mit Erfolg.
Nach der Sendung waren bei der Polizei auf SWR-Nachfrage zunächst sechs Hinweise eingegangen. Zwei der Hinweisgeber könnten Opfer der Betrugsmasche gewesen sein. Sie kommen aus Ost- und Süddeutschland. Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern sprach wenig später von insgesamt neun Hinweisen, die eingegangen seien. Ihre Relevanz werde nun überprüft.
Nicht der erste Fall aus dem Westen der Pfalz in ZDF-Sendung
Polizei und Staatsanwaltschaft Kaiserslautern hatten ein Zuschauer-Telefon während der Sendung eingerichtet, das bei weiteren Hinweisen angerufen werden konnte. Das ist mittlerweile abgeschaltet. Wer nun Hinweise geben kann, kann sich an jede Polizeidienststelle in Deutschland wenden. Außerdem nimmt die Polizei Kaiserslautern auch per E-Mail unter investmentbetrug@polizei.rlp.de Hinweise entgegen.
Es ist nicht der erste Fall aus dem Westen der Pfalz, der in der beliebten ZDF-Sendung läuft. Zuletzt ging es dort um einen Mann, der in einem Pirmasenser Supermarkt tot umgefallen war und dessen Identität lange unklar war. Außerdem wurde bereits zweimal der "Fall Bodi" bei Aktenzeichen gezeigt. Hier suchen die Ermittler immer noch nach dem Mörder der Frau aus Bulgarien, die im Dezember 2020 in Kaiserslautern tot aufgefunden wurde