Die Hallenbäder in der Region gehören zur Daseinsvorsorge. Sie sind ein wichtiger Teil, der zum Wohlbefinden der Menschen beiträgt. Auch während der Energiekrise sollten sie nicht geschlossen werden. Das ist in der Westpfalz vorerst auch nicht geplant. Meiner Meinung nach ein richtiger und mutiger Schritt.
An Schwimmbädern verdienen Kommunen in der Regel nichts. Im Gegenteil, meist ist es ein Zuschuss-Geschäft. Die Energiepreise, die aktuell durch die Decke gehen, verschärfen die finanzielle Situation zusätzlich. Dennoch haben Schwimmbäder auch eine soziale Verantwortung.
Kinder müssen schwimmen lernen können
Gerade die Jüngsten sind während der letzten Jahre Corona-Pandemie oft zu kurz gekommen. Auch das Schwimmen lernen ist für sehr viele Kinder auf der Strecke geblieben, weil die Bäder über einen langen Zeitraum geschlossen bleiben mussten.
Dass Kinder schwimmen können, ist meiner Meinung nach keine Kann-Leistung einer Gemeinde, es sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Denn immer noch ertrinken jedes Jahr viel zu viele Menschen, weil sie nie gelernt haben, die Gefahren des Wassers richtig einzuschätzen.
Die Nachfrage nach Schwimmkursen ist gewaltig. Das bestätigen alle Bäder in der Westpfalz. Teilweise sind die Plätze für ein Jahr im Voraus ausgebucht. Obwohl immer mal wieder Kritik an den Schwimmbädern laut wird, dass sie unnötig Energie verschwenden in diesen schwierigen Zeiten, ist die Entscheidung, sie weiterhin offen zu halten, richtig.
Ein Schwimmbad ist ein wichtiger sozialer Treffpunkt
Und nicht nur für die Kleinen, sondern auch gerade für ältere Menschen ist ein Schwimmbad ein wichtiger Ort für soziale Kontakte - besonders bei uns in der ländlichen Westpfalz. Mit Freunden schwimmen gehen, zur Wassergymnastik und danach im Schwimmbadbistro gemeinsam einen Kaffee trinken. Für viele ältere Herrschaften ist das ein Highlight ihrer Woche. Besonders weil auch die älteren Menschen unter der Isolation während der Corona-Pandemie stark gelitten haben und zum Teil auch vereinsamt sind.
Last but not least: Bewegung
Auch hier wieder der Hinweis auf Corona: Viele Menschen haben ihre sportlichen Aktivitäten einschränken oder ganz aufgeben müssen. Der Kühlschrank war näher als die Sportschuhe, was bei vielen zu einer unliebsamen Zunahme an Kilos geführt hat.
Und da nicht jeder Mensch gerne joggen oder ins Fitnessstudio geht, um wieder zu seiner alten Form zurückzufinden, ist das Schwimmbad als Sportstätte essentiell.
Und für alle, die nicht gerne einfach nur Bahnen schwimmen, ist das Schwimmbad als Raum für Freizeit und Spaß mit Freunden und Familie auch ein wichtiger Ort für seelische Gesundheit, um für ein paar Stunden mal den Alltag hinter sich lassen zu können.
Also: Energie sparen ja, aber nicht auf Kosten der Gesundheit und des Wohlbefindens der Menschen. Es ist eine gute Entscheidung, dass die Schwimmbäder trotz Energiekrise offen bleiben.
Hallenbadsaison 2022 Hallenbäder in der Westpfalz trotz Energiekrise geöffnet
Die Energiekrise betrifft auch die Hallen- und Erlebnisbäder in der Westpfalz. Energie sparen ja, aber die Hallenbäder haben auch einen sozialen Auftrag.