Sabrina Schrauf hat hat eine spezielle Passion: Sie kümmert sich um Wildtiere, insbesondere um Marder. Acht Jungtiere päppelt sie gerade auf, ungewöhnlich viele. Doch Marder sind nicht gerade beliebt, vor allem nicht bei Autofahrern. Für ihr ungewöhnliches Hobby sucht die Merklingerin Spender.
Beim Füttern spricht Sabrina Schrauf mit den Marderbabys - und die antworten mit einem schrillen Fiepen. Acht junge Marder, ungewöhnlich viele, betreut sie in ihrer Auffangstation. Die "Ehrenamtliche Wildtierhilfe Merklingen", genehmigt vom Veterinäramt. Sie macht das allein, finanziert durch private Spenden. Außerdem kümmert die 34-Jährige sich um Feldhasen, Siebenschläfer und Igel.
Tierschützerin päppelt verwaiste Marder auf
Seit vier Jahren ist Sabrina Schrauf in der Wildtierhilfe aktiv, seit drei Jahren kümmert sie sich um Marder. Aber der Tierschutz war schon als Kind ein Teil ihres Lebens, dank ihrer Eltern. Für sie ist es eine Berufung, sie will "den Tieren eine Stimme geben, die keine haben, und helfen. Der Mensch nimmt dem Tier soviel Lebensraum und soviel Platz - ich will ihnen einen Teil zurückgeben."
In den sozialen Medien bekommt sie oft Gegenwind. Da kommen unschöne Kommentare wie: 'Wie kann man solche Monster aufziehen?' oder 'Die gehören alle erschossen!', erzählt Schraub. "Das macht mich dann schon sehr traurig, weil ich einfach denke, jedes Tier hat ein Recht auf Leben." Und Tochter Ilena fügt hinzu: "Ich finde, dass die Marder von einer ganz falschen Perspektive gesehen werden - immer als die Bösen."
Helfen Hausmittel gegen Bisse? Kein Bock auf Marderschaden? Das hilft wirklich, um die Tiere fernzuhalten!
Wer sein Auto draußen parkt, dem kann es passieren, dass ein Marder reinkrabbelt und im Motorraum erheblichen Schaden anrichtet. Helfen Urin oder andere Hausmittel gegen die teuren Bisse?
Aber Mutter Sabrina bekommt auch Zuspruch und Unterstützung. Jeden Herbst wildert sie die Jungmarder auf einem Aussiedlerhof aus. "Die sind sehr froh, wenn sie Marder bekommen, weil sie viel weniger Ratten und Mäuse haben, seit die Marder da sind", erzählt Tierschützerin Schrauf.
Marderaufzuchtstation hat auch Unterstützer
Die Aufzucht ist aufwendig. Ein kleiner Babymarder muss alle drei Stunden mit der Milchflasche gefüttert werden - auch nachts, die Tiere sind nachtaktiv. Die Größeren bekommen Fleischpüree zu fressen. Hähnchen oder Rind, etwa ein Kilogramm Hunde- und Katzenfutter fressen die acht kleinen Marder am Tag.
Kurz vor der Auswilderung futtert jedes Tier für sich täglich an die 400 Gramm. Das sind dann rund acht Euro, die Schraub allein für die Tiernahrung ausgeben muss. Wenn die Spenden nicht reichen, zahlt sie das Futter aus ihrer eigenen Tasche.
Marder fressen keine Autokabel
Autokabel stehen übrigens nicht auf der Speisekarte von Mardern. An Autos vergehen sie sich nur, wenn sie um ein Revier kämpfen und im Motorraum den Konkurrenten riechen, erklärt die Tierschützerin.
Die Tiere, die bei Sabrina Schrauf landen, werden oft unter dem Dach oder in Gartenlauben und Geräteschuppen gefunden. Meist dann, wenn sie ihre Mutter rufen, weil diese nicht mehr zurückgekommen ist. In Abstimmung mit dem zuständigen Jäger holt sie die Tiere zu sich.
Dann beginnt ihre Aufgabe als Marder-Ersatz-Mama.