Tierpflegerin füttert ein aus dem Nest gefallenes Eichhorn-Junges. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/Markus Scholz/dpa)

Leitfaden

So sollten Sie mit Wildtieren umgehen

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Stefanie Peyk
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Jutta Kaiser
Bild von Jutta Kaiser aus der SWR-Wirtschaftsredaktion.  (Foto: SWR, Andrea Schombara)

Geschichten über Wildtiere in der Stadt kennt fast jeder: Von Füchsen im Garten bis hin zu Spatzen, die ins Haus fliegen. Es gibt aber auch Schadensfälle. So verhalten Sie sich richtig.

Von Igeln im Garten bis zu Nilgänsen im Freibad

Manche Begegnungen zwischen Menschen und wilden Tieren sind anrührend oder lustig – aber es kann auch Ärger geben: Im Freibad verdrecken Nilgänse die Liegewiesen, Marder beißen Autokabel durch und Wildschweine pflügen Gärten um.

Forstwirtin Geva Peerenboom und Fachfrau für Wildtiere in der Stadt an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau berichtet auch davon, dass Passanten Jungtiere mitnehmen, weil sie so putzig sind – die dann später aber die Wohnung auseinandernehmen und als Haustier nicht mehr gern gesehen sind.

Leitfaden soll helfen: Wie umgehen mit Wildtieren?

Damit Kommunen und Kreise in solchen Fällen gezielt helfen können, hat die Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement an der Universität Freiburg ein Handbuch zum Umgang mit Wildtieren veröffentlicht. Mit-Autorin Peerenboom sagt: Die Bürger brauchen vor allem Informationen und Beratung.

„Wir haben festgestellt: Bürger fühlen sich oft hilflos, gerade wenn Konflikte mit Wildtieren entstehen.“

Mit dem Leitfaden wollen die Wissenschaftler Städte und Landkreise unterstützen. Für die Bevölkerung sollte klar sein, wer bei Fragen weiterhilft. Viele Probleme ließen sich so leicht lösen oder sogar von vornherein vermeiden.

So schützen Sie sich vor Wildtierschäden

Forscherin Peerenboom sagt, parkende Autos könne man zum Beispiel mit einem untergelegten Maschendraht-Rahmen vor Mardern schützen. Manschetten um die Fallrohre am Haus erschwerten den Tieren den Aufstieg zum Dach. Die Sorge, dass der Fuchs Tollwut übertragen könnte, sei unbegründet. Deutschland sei schon länger tollwutfrei.

Trotzdem rät die Expertin, zu Wildtieren Abstand zu halten und besonders größere Säugetiere nicht zu füttern.

„Wenn ich zum Beispiel einen Fuchs regelmäßig im Garten habe und aber meine Katze auch auf der Terrasse füttere, dann wäre die erste Maßnahme, die Katze einfach im Haus zu füttern.“

Gejagt werden dürfen Fuchs und Marder nur unter strengen Voraussetzungen. Willkommene Gäste wie Singvögel, Igel oder Eidechsen kann man mit einem naturnahen Garten gezielt fördern – etwa mit Hecken aus heimischen Gehölzen, mit Ast- und Laubhaufen und Trockenmauern.

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