Architekt Libeskind zu Besuch in Ulm wegen Bau von Einstein-Discovery-Center auf dem SWU-Gelände (Foto: SWR, Catharina Straß)

Vision für Museumsbau vorgestellt

Stararchitekt Libeskind besucht neuen Ort für Ulmer Einstein Discovery Center

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Catharina Straß (Foto: SWR, Patricia Neligan)
Maja Nötzel
SWR-Aktuell Redakteurin Maja Nötzel (Foto: SWR)

Stararchitekt Daniel Libeskind hat in Ulm den neuen Ort für das geplante Einstein Discovery Center besucht und seine Vision für das Gebäude vorgestellt. Baubeginn ist womöglich 2029.

Das Einstein Discovery Center soll in der Ulmer Innenstadt gebaut werden - dort wo heute noch der Glaspalast der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm steht. Diesen neuen Ort hat am Dienstag zum ersten Mal Stararchitekt Daniel Libeskind besucht und seine Vision für das Gelände vorgestellt.

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Am Eingang der Innenstadt soll in den nächsten Jahren das Einstein Discovery Center entstehen. Ein Erlebniszentrum, bei dem zum einen Wissenschaft, Technik und Physik erlebbar gemacht werden, wo aber auch der Mensch Einstein und seine Theorien beleuchtet werden. Die Karlsstraße 1 soll es werden. Dieser Platz wird vom Verein und dem Gemeinderat der Stadt Ulm nun befürwortet, nachdem zuvor schon die alte Paketposthalle am Ulmer Hauptbahnhof angedacht war.

Der Platz ist wirklich das Tor zur Stadt. Umgeben von allen Verkehrsmitteln: Zügen, Autos und Bussen. Wirklich ein fantastischer Anblick.

Daniel Libeskind (Mitte) neben der Bundestagsabgeordneten Ronja Kemmer (CDU) und weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wissenschaft. (Foto: SWR, Catharina Strass)
Daniel Libeskind (Mitte) neben der Bundestagsabgeordneten Ronja Kemmer (CDU) und weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wissenschaft.
Auf dem Gelände der Stadtwerke UlmNeu Ulm am Eingang zur Innenstadt soll der New Yorker Architekt Libeskind das Einstein Discovery Center bauen.  (Foto: SWR, Maja Nötzel)
Auf dem Gelände der Stadtwerke Ulm/Neu Ulm am Eingang zur Innenstadt soll der New Yorker Architekt Libeskind das Einstein Discovery Center bauen.

Noch kein Entwurf fürs Einstein Discovery Center

Was genau an dem Ort entstehen soll, ist noch nicht klar. Den Entwurf muss der Verein Einstein Discovery Center erst noch offiziell in Auftrag geben. Einen Vertrag mit Libeskind gibt es aber schon. Der amerikanische Architekt, der unter anderem auch das Jüdische Museum in Berlin gebaut und das One World Trade Center in New York entworfen hat, hat seine Vision am Dienstag in Ulm vorgestellt. Diese könne nicht mit Worten beschrieben werden, so der Architekt. Ein spektakuläres Gebäude soll es werden, das die Besucher anzieht und außerdem Energie erzeugt, anstatt sie zu verbrauchen.

Früher waren es Kirchen, religiöse Stätten, die Besucher anzogen. Das Einstein Discovery Center ist heute das Äquivalent. Es muss etwas Großartiges werden, zu dem die Menschen gerne kommen.

Brücke zwischen Ulm und Jerusalem

In Jerusalem baut Libeskind gerade ebenfalls ein Gebäude, das Albert Einstein gewidmet ist: das Einstein-Museum auf dem Gelände der Hebräischen Universität. Diese Universität hatte Einstein mitbegründet, ihr hat er all seine Schriften vermacht. Sein Nachlass soll in dem Museum ausgestellt werden. Libeskind will eine Brücke zwischen den beiden Orten schlagen.

Entwurf eines modernen, dynamischen Baus von Daniel Libeskind. Auch in Jerusalem will er ein Einstein Museum bauen. Beide Orte, Ulm und Jerusalem, will der Architekt in Verbindung bringen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/Hebrew University of Jerusalem | -)
Auch in Jerusalem soll ein Einstein Museum entstehen - ebenfalls entworfen von Daniel Libeskind. Beide Orte, Ulm und Jerusalem, will der Architekt in Verbindung bringen. Der Grundstein für das Millionen-Projekt in Jerusalem ist am 13.06.2023 auf dem Gelände der Hebräischen Universität gelegt worden. Das Einstein-Museum soll nach Angaben der Universität der Forschung, den Aktivitäten und dem Vermächtnis des Nobelpreisträgers Albert Einstein gewidmet werden.

Das Gebäude an der Karlstraße 1 steht schon in großen Teilen leer, wird aber zur Zeit noch von den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm Netze genutzt. Die Infrastruktur Service, Strom-, Gas- und Wasserbetrieb sowie große Teile des Fuhrparks der Netzegesellschaft sind dort noch untergebracht. Sie werden an einen neuen Standort ins Industriegebiet Donautal umziehen, wann ist noch unklar. Wie deren Sprecher Sebastian Koch erklärte, könne ein voraussichtlicher Umzugstermin noch nicht abgeschätzt werden. "Dies wird aber sicherlich nicht vor 2027 der Fall sein", so Koch.

Baubeginn womöglich erst 2029

Seit seiner Gründung 2016 setzt sich der Verein für den Bau des Discovery Centers ein. Eigentlich, so der ursprüngliche Plan, sollte es zum 150. Geburtstag Einsteins eröffnen. Der Plan ist durch den neuen Standort nicht mehr zu halten, da das alte Gebäude erst noch abgerissen und der Boden saniert werden muss. Hier stand früher das Ulmer Gaswerk. Der Verein rechnet daher damit, 2029 erst mit dem Bau des Centers beginnen zu können.

Es fehlen noch viele Millionen

Der Verein hat über eine Million Euro an Spenden für den Bau des Discovery Centers gesammelt. Kosten soll es aber an die 90 Millionen. Daher beteiligt sich der Star Architekt Libeskind auch an der Sponsorensuche. Bei seinem Besuch in Ulm standen auch entsprechende Termine auf seinem Zeitplan.

Das One World Trade Center in New York (USA). Libeskind hatte den Masterplan für die bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zerstörte Gegend in New York entworfen. Baubeginn war 2003. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa | Johannes Schmitt-Tegge)
Das One World Trade Center in New York (USA). Libeskind hatte den Masterplan für die bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zerstörte Gegend in New York entworfen. Baubeginn war 2003. Bild in Detailansicht öffnen
Libeskind (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Philipp Schulze/dpa | Philipp Schulze)
Die Leuphania Universität in Lüneburg - das zackige Zentralgebäude hat Daniel Libeskind entworfen. Bild in Detailansicht öffnen
Das Jüdische Museum in Berlin. Der Bau des US-Stararchitekten Daniel Libeskind erinnert in seiner Form an einen zerschlagenen David-Stern. Ein Jahr nach der Eröffnung seiner ständigen Ausstellung ist das Museum der Publikumsrenner unter den Kulturtempeln der Hauptstadt. (Foto: dpa Bildfunk, picture-alliance / dpa/dpaweb | Bernd Settnik)
Das Jüdische Museum in Berlin. Der Bau des US-Stararchitekten Daniel Libeskind erinnert in seiner Form an einen zerschlagenen David-Stern. Seit der Eröffnung im Jahr 2001 ist das Museum der Publikumsrenner unter den Kulturtempeln der Hauptstadt. Bild in Detailansicht öffnen
Libeskind (Foto: IMAGO, dpa Bildfunk, IMAGO / Schöning)
Das Royal Ontario Museum im Queen's Park in Toronto, Kanada. Bild in Detailansicht öffnen

Noch mehr Einstein in Ulm

Einsteins Geschichte wird bald übrigens in einem weiteren Ulmer Museum erfahrbar sein. Die Stadt Ulm arbeitet gerade an einem Museum, in dem die Geschichte der Familie Einstein und das jüdische Leben in Ulm beleuchtet werden. Es soll im Sommer eröffnet werden.

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