Nächste Woche Freitag, am 26. April, soll die neue Achterbahn "Voltron Nevera" im Europa-Park in Rust (Ortenaukreis) eigentlich öffnen. Ein "richtiges Hightech-Teil" hatte Projektleiter Patrick Marx die Bahn genannt. Doch ganz fertig ist sie noch nicht. Der TÜV Süd war am Dienstag noch vor Ort - checkt die Achterbahn innerhalb von zwei Wochen komplett durch. Ohne grünes Licht vom TÜV keine Eröffnung.
An der Achterbahn gibt es viel zu prüfen
"Wir klettern und fahren die (Achterbahn) mit Hebebühnen ab und letztendlich wird jede Ankerschraube, jede Schweißnaht nochmal inspiziert", sagt Ingo Kapels. Er steht neben der Bahn, schaut hoch zu einem der vielen Loops. Am höchsten Punkt misst die Voltron 32,5 Meter. Es gibt viele Sensoren und Kabel, die verbaut sind. Viel, was es zu kontrollieren gibt.
Ingo Kapels arbeitet beim TÜV Süd, ist Maschinenbauingenieur. Er und weitere Kollegen sind für die Voltron zuständig. Der Fahrbetrieb fällt in seine Zuständigkeit. Ein Faible für Fahrzeuge hatte Ingo Kapels schon immer. "In meinem ersten Beruf habe ich Reisebusse konstruiert. Auch Personentransport, nur jetzt ein bisschen schneller", sagt er und lacht.
"Wir lassen uns nicht hetzen"
Eigentlich lässt sich Ingo Kapels nicht gerne bei der Arbeit über die Schultern schauen. Er muss hochkonzentriert sein und selbst kleinste Fehler finden. Dieses Mal macht er eine Ausnahme. Bei der tatsächlichen Prüfung darf kein Kamera-Team dabei sein - wegen der Ablenkungsgefahr. Ingo Kapels erzählt aber, was er an der Achterbahn alles checkt, wie zum Beispiel die Bremsen. Er überprüft dort die Magnet-Elemente, mit denen die Achterbahn zum Stehen kommt.
Rund um die Uhr wird derzeit an der Achterbahn gearbeitet. Und obwohl sie noch nicht ganz fertig ist: "Wir lassen uns nicht hetzen", sagt Projektleiter Patrick Marx. Notfalls verschiebe sich halt der Start. Momentan sehe es aber nicht danach aus. "Ich glaube, wir können pünktlich öffnen", so Marx.
Auch TÜV-Prüfer fahren mit Achterbahn
Die Achterbahn Voltron Nevera wird Teil des neuen Themenbereichs Kroatien und ist weltweit einzigartig. "So etwas hat man sich früher nicht zu bauen getraut", hatte Patrick Marx anfangs mal gesagt. Sie erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 90 Kilometern pro Stunde. Hat einen Weltrekord aufgestellt im steilsten Launch mit einem Neigungswinkel von 105 Grad. Diverse Loops und Überschläge sind eingebaut - insgesamt sieben Mal sind die Fahrgäste über Kopf. Außerdem auch 2,2 Sekunden am Stück schwerelos.
Ingo Kapels kann aber beruhigen: Wenn man Freizeitparks mit anderen Bereichen im Leben vergleiche, wie Haushalt oder Verkehr, "dann ist es vermutlich das Sicherste, was man machen kann, sich in einem Freizeitpark aufzuhalten."
Mit der Voltron ist selbst der TÜV-Prüfer noch nicht gefahren. Das macht er aber noch - ganz am Schluss. "Eine Probefahrt ist Teil der Prüfung", sagt er. Und dagegen hat Ingo Kapels überhaupt nichts einzuwenden: "Ich fahre tatsächlich gerne Achterbahn."