Der Perucetus Colossus, der peruanische Wal aus der Urzeit, könnte möglicherweise das schwerste Tier sein, das jemals auf der Erde gelebt hat.

Darüber spricht die Region Stuttgart

Wochenrückblick: Dicker Wal, grüner Laser und woher kommen die Nilgänse?

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Thomas Fritzmann
Thomas Fritzmann

Ein kilometerhoher Laserstrahl, ein 340-Tonnen-Wal und die Geschichte der Nilgans in Europa. Aus wissenschaftlicher Sicht war die Woche in der Region Stuttgart hoch spannend.

Hi, ich bin Thomas Fritzmann, Redakteur im SWR-Studio Stuttgart. Im Wochenrückblick verfolgen wir drei der wichtigsten Themen aus dieser Woche nochmals. Diesmal ganz im Zeichen der Wissenschaft.

Perucetus colossus: Ist der Urzeit-Wal bald in Stuttgart zu sehen?

Womöglich handelt es sich bei dem Urzeit-Wal, dessen Knochen bei einer Ausgrabung in Peru gefunden wurden, um das schwerste Tier, das jemals gelebt hat. Bis zu 340 Tonnen soll die Walart auf die Wage gebracht haben. Das Team unter Kurator Eli Amson aus dem Naturkundemuseum Stuttgart fand die Knochen in Peru. Kommen sie jetzt nach Deutschland?

Erhaltene und untersuchte Knochen der neuen Art Perucetus colossus.
Erhaltene und untersuchte Knochen der neuen Art Perucetus colossus.

"Nein", sagte Eli Amsons im SWR-Interview. "Die Knochen bleiben in dem Land, in dem sie gefunden wurden." Allerdings sei es denkbar, dass eine Kopie der Knochen in die Landeshauptstadt kommt. "Die gesamte Oberfläche aller gefundenen Fossilien wurde gescannt. Vielleicht können wir einen 3D-Druck organisieren."

Die Abstimmung ist bereits beendet.

Würdest du das Naturkundemsuem besuchen um den 3D-Druck zu bewundern?

  • Sofort! So ein kolossales Skelett muss ich gesehen haben. 47,4%
  • Vielleicht mal, wenn es sich ergibt. 47,9%
  • Wen interessiert schon so ein Knochenhaufen? 4,7%

Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.

Vergangene Woche haben wir euch gefragt, wo ihr euren Sommerurlaub verbringt. Die meisten Stimmen (36,1 Prozent) erhielt "Endlich mal wieder weg - aber innerhalb der EU".

Über den Fund des Urzeit-Wals hat SWR Aktuell am 2.8.2023 berichtet.

Wie funktioniert der Show-Laser von Trumpf?

Ditzingen

100. Geburtstag der Ditzinger Firma Grüner Laser strahlt über Region Stuttgart - Aktion des Unternehmens Trumpf

Ein Test mit einem extrem starken Laser hat am Montag rund um Stuttgart für Aufsehen gesorgt. Jetzt ist der grüne Lichtstrahl in weiten Teilen der Region Stuttgart zu sehen.

Am Abend SWR4

Zum 100-jährigen Firmenjubiläum vom Maschinenbauer Trumpf hat das Unternehmen mit Sitz in Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) einen Laser umgerüstet. Bis einschließlich Samstag soll der Lichtstrahl nachts vom Firmengelände von Trumpf aus in den Himmel strahlen. "Quasi die längste Geburtstagskerze der Welt", sagte ein Sprecher des Unternehmens dem SWR.

Vor allem eine neue Linse wurde für den Show-Laser entworfen. Die sorgt dafür, dass das Licht so gebündelt wird, dass der Laser möglichst hoch strahlen kann und ein gleichmäßiges grünes Licht entsteht. "Das Licht wird im Gegensatz zu beispielsweise einem Strahler im Stadion extrem stark gebündelt. Dadurch entsteht eine Lichtsäule, die zwar nach oben hin etwas breiter wird, aber nur etwa drei Zentimeter breit ist."

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"Die Lasermaschine, die wir umgebaut haben, wird für gewöhnlich zum Schweißen eingesetzt", sagte der Sprecher von Trumpf. Entsprechend heiß sei auch der grüne Lichtstrahl, der in einem Umkreis bis zu 80 Kilometer zu sehen sein soll. "Der gesamte Bereich um den Laser ist deshalb abgesperrt. Auch weil eine Gefahr für die Augen besteht. Sollte beispielsweise ein Staubkorn in den Laser fliegen, könnte das dafür sorgen, dass das Licht gestreut wird."

Über den Laser von Trumpf hat SWR4 BW am 1.8.2023 berichtet.

Nilgänse: Die Geschichte der invasiven Art in Europa

Fellbach

Theoretisch auch Drohnen-Einsatz möglich Fellbacher Nilgänse aus Schwimmbad vertrieben

Erst sollten die Nilgänse im F3-Bad abgeschossen werden, dann wurden Hunde eingesetzt - bislang mit Erfolg. Die Stadt bemängelt: Es fehlt ein Konzept zur Gänse-Bekämpfung.

SWR4 BW aus dem Studio Stuttgart SWR4 BW aus dem Studio Stuttgart

Jetzt sind sie weg - die Nilgänse, die im F3-Freibad in Stuttgart gelebt haben. Sie hatten in den vergangenen Wochen einige Probleme bereitet.

Die invasive Art hat sich in den vergangenen Jahren immer stärker in Deutschland ausgebreitet. Auch in Stuttgart stieg die Zahl der Tiere kürzlich deutlich, sagte Ornithologin Friederike Woog dem SWR. "Im vergangenen Jahr waren es noch zwölf Brutpaare. Die Zahlen aus diesem Jahr liegen noch nicht vor, allerdings ist die Zahl vermutlich recht rasant gestiegen"

Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) wurde die erste Brut von Nilgänsen in Deutschland 1981, nahe der niederländischen Grenze festgestellt. Obwohl die Nilgans ursprünglich aus Afrika stammt und sowohl am Nil als auch südlich der Sahara weit verbreitet ist, wanderte sie in Deutschland vermutlich aus dem Norden ein.

"In den Niederladen aber auch in England werden Wasservögel wie die Nilgans seit Jahrhunderten gehalten. Einige der Gänse sind wohl ausgebüxt und haben sich dann als Wildpopulation Stück für Stück verbreitet", erklärte Woog. "In Stuttgart gab es die erste Wildbrut in der Wilhelma." Dort hatte sich ein freilebendes Nilganspaar niedergelassen.

Dabei habe die Nilgans einen unverdient schlechten Ruf. "Die Nilgans wird immer wieder als aggressive, invasive Art bezeichnet, die andere Tiere vertreibt. Unsere Untersuchungen konnten das nicht feststellen." Zwar seien insbesondere die Männchen teils sehr dominant, wenn sie versuchten ihre Brut zu schützen, grundsätzlich verhielten sich die Nilgänse aber Woogs Erkentnnissen nach kaum anders als andere Gänsearten.

Insbesondere in Freibädern stellen sie dennoch eine Gefahr da. Sie verunreinigen das Wasser und können über ihren Kot beispielsweise Salmonellen verbreiten. "Sie sind einfach ein Hygienerisiko", erklärte der ehemalige Chef des F3-Freibads, Kai Steuernagel, im SWR-Interview.

Über die Vertreibung der Nilgänse aus dem F3-Schwimmbad hat SWR4 BW am 31.7.2023 berichtet.

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