Jeden Morgen frische Eier - das Angebot bringt immer mehr Menschen auf der Welt dazu ein paar Hühner privat zu halten. Auch Prominente wie David Beckham, Barbara Schöneberger und Judith Rakers schwören inzwischen auf die Heimhaltung im Garten. Sarah Wirth aus Stuttgart hält schon seit 2017 eigene Hühner. Im Kurs bringt sie anderen bei, worauf zu achten ist.
Hühner müssen bei der Stadt angemeldet werden
Der erste Schritt zum Hühnerglück führt zum Amt für öffentliche Ordnung. Um Tierseuchen vorzusorgen, ist jeder Tierhalter verpflichtet, diese bei der Behörde anzumelden. "Im Voraus sollte man mit dem Vermieter sprechen und - falls es bestimmte Vorgaben von der Stadt gibt - sollte man auch auf die achten", erklärte die Hühnerhalterin Sarah Wirth.
Solange weniger als 20 Hühner gehalten werden, müssen die Tiere nicht genehmigt werden. An der Anmeldung führt dennoch kein Weg vorbei.
Nicht mit zu vielen Tieren starten
"Anfängern empfehle ich mit etwa drei Tieren zu starten", erklärte Wirth. "Dadurch kann man ein Gefühl entwickeln welchen Aufwand und welche Kosten die Tiere bedeuten." Später sei es immer noch möglich mehr Tiere zu holen, sagte die gebürtige Engländerin.
Tipp der Hühnerhalterin: Auf Plastikställe setzen
Bei der Haltung im Garten schwört Sarah Wirth auf Plastikställe. "Da kann ich alle Teile einzeln rausnehmen und reinigen", sagte sie im SWR-Interview. "Anders als bei Holzställen haben Milben dann keine Chance sich zu verstecken."
Zusätzlich hat Wirth eine Voliere mit Sitzstangen, Sandboden, Tränken und Futterschalen in ihrem Garten aufgestellt. Wichtig sei aber auch genügend Schatten für die Tiere zu bieten. "Wir haben ziemlich heiße Sommer, die machen den Tieren zu schaffen", erklärte Wirth.
Um für zunehmend heiße Sommer gewappenet zu sein, hat die Stadt Ludwigsburg als erste in Baden-Württemberg einen Hitzeaktionsplan erstellt.
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Im Kreis Ludwigsburg rüstet man sich für zunehmende Wetterextreme. Dabei soll ein Hitzeaktionsplan helfen. Die Maßnahmen reichen von einer "Cool Map" bis zu Hitzewarnstufen.
"Picky Eaters": Hühnerhalterin setzt auf Futterpellets
Bei der Fütterung setzt die Stuttgarterin überwiegend auf Pellets. "Das hat den Vorteil, dass in jedem einzelnen Pellet alles drin ist, was das Tier braucht", so Wirth. "Es gibt viele Futtermischungen, da sortieren meine Hennen dann unliebsames Essen heraus und nehmen nicht alle Nährstoffe zu sich." Futtermischungen setze sie deshalb meistens als eine Art Leckerli ein.
Wie reagieren die Nachbarn?
"Bevor ich mir die Hühner angeschafft habe, hab ich erstmal mit allen Nachbarn gesprochen", erklärte Wirth. Sie habe darum gebeten, auf sie zuzukommen, falls sich Nachbarn durch Lärm oder den Geruch belästigt fühlen.
Bisher habe es keine Probleme mit Nachbarn gegeben. Im Gegenteil: "Gerade die älteren Nachbarn finden es toll, die Hühner zu hören. Ich glaube sie werden dadurch an eine andere Zeit erinnert, in der es Gang und Gäbe war, Hühner zu halten", sagte Wirth.