SWR-Reporterin Désirée Krause war am Montagabend Passagierin in dem Lufthansa-Flugzeug, das wegen eines ungewöhnlichen Geruchs außerplanmäßig in Stuttgart gelandet ist. Sie beschreibt, dass alle Flugzeug-Gäste ruhig geblieben sind. Das habe besonders daran gelegen, dass das Personal sie über alles rechtzeitig informiert habe. Bei der Landung war niemand zu Schaden gekommen.
Maschine der Lufthansa blieb direkt auf dem Rollfeld stehen
Während des Fluges habe der Pilot durchgesagt, dass sich im Cockpit ein ungewöhnlicher, beißender Geruch sammelt, berichtet Krause. Bei seiner Durchsage habe man gehört, dass der Pilot bereits eine Sauerstoffmaske trägt. Zu dem Zeitpunkt war noch unklar, woher der Geruch kommt. Deshalb habe man sich dafür entschieden, zur Sicherheit zu landen. Alle Gäste sollten sich sofort für die Landung bereit machen.
Lufthansa-Maschine kam aus Bologna Geruch durch defekten Abluft-Ventilator: Flugzeug landet in Stuttgart
Aufregung am Montagabend: Ein Lufthansa-Flugzeug landet außerplanmäßig auf dem Airport in Stuttgart. Ein Großaufgebot von Polizei und Rettungskräften ist in kurzer Zeit vor Ort.
"Man hat an dem Druck auf den Ohren gemerkt, dass es keine klassische Landung ist, sondern dass wir versuchen, schnell runterzugehen", so Krause. Nach der ersten Durchsage des Piloten sei das Flugzeug schon nach 15 Minuten gelandet. "Da gab es dann einen erleichterten Applaus, als wir unten waren", erzählt die SWR-Reporterin. Noch auf dem Rollfeld sei das Flugzeug zum Stehen gekommen, dort habe die Feuerwehr bereits gewartet.
Pilot: Landung am Flughafen Stuttgart war die richtige Entscheidung
Nach der Landung auf dem Stuttgarter Flughafen blieben alle Gäste noch sitzen. Die Feuerwehr sei mit einer Rettungstreppe direkt in das Flugzeug gekommen und habe sich die Situation im Cockpit angeschaut. Nach kurzer Zeit sagte der Pilot durch, dass alle außer Gefahr seien und sich das Flugzeug zu einer Parkposition begebe. Dort könnten die Passagiere aussteigen. Laut dem Piloten gab es eine Rauchentwicklung im Cockpit. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, außerplanmäßig zu landen.
Keine Panik im Flugzeug am Stuttgarter Flughafen
"Es war schon gruselig, aber niemand hatte Panik, sondern es sind alle sehr ruhig geblieben", sagt Krause. Man habe zwar eine Anspannung bemerkt, aber die Crew habe dazu beigetragen, dass alle entspannt waren. Laut Krause wurden die Fluggäste von der Crew permanent auf dem Laufenden gehalten. Die SWR-Reporterin hat die Kommunikation des Piloten und der Flugbegleiter als positiv empfunden: Immer wieder wurden die Gäste über das aktuelle Geschehen informiert. "Weil alle Angst hatten, hat es echt geholfen, dass die so super kommuniziert haben."
"Der Geruch scheint im Cockpit wohl richtig schlimm gewesen zu sein", sagt Krause. Nicht nur der Pilot, sondern auch die Crew hätten Sauerstoffmasken getragen. Die Flugzeug-Gäste hingegen benötigten keine Sauerstoffmasken. Der Geruch sei im Cockpit wohl stärker gewesen als im restlichen Flugzeug. Krause beschreibt den Geruch ungefähr so wie von heißem Plastik. Niemand sei verletzt worden.
Kein Flug mehr - Per Reisebus vom Stuttgart nach Frankfurt
Als die Passagiere nach dem Ausstieg am Gepäckband standen, wurden sie darüber informiert, dass sie mit Bussen ihre Reise fortsetzen können. Drei Reisebusse sind vom Stuttgarter Flughafen bis nach Frankfurt gefahren. Laut Krause haben nicht alle Gäste das Angebot wahrgenommen, einige sind mit dem Mietwagen weitergefahren, andere sind in Stuttgart geblieben. Die Busse waren kurz nach Mitternacht in Frankfurt, anstatt wie mit dem Flugzeug geplant um etwa 20 Uhr.