Ehemalige Filiale in N7 als Beispiel?

Kaufhof-Schließung in Mannheim: Was aus dem Gebäude werden könnte

Stand
Autor/in
Janina Hecht
Harald Bürk

Der Kaufhof am Mannheimer Paradeplatz soll geschlossen werden. Was wird dann aus dem Gebäude? Ein mögliches Beispiel: Die frühere Kaufhof-Filiale in den Mannheimer N-Quadraten.

Der Kaufhof am Mannheimer Paradeplatz soll Ende August schließen. Es gibt allerdings noch Hoffnung seitens der Belegschaft und Stadtverwaltung. Aber was wird aus dem Gebäude, wenn die Schließung nicht verhindert werden kann? Ein mögliches Beispiel aus der Region ist das Gebäude des ehemaligen Kaufhofs im Mannheimer Quadrat N7, das vom Mannheimer Bauunternehmen Diringer & Scheidel zurzeit umgebaut wird. Die Unternehmensgruppe teilte auf SWR-Anfrage mit, dass es jedoch aktuell noch keine Verhandlungen über den Standort am Paradeplatz gibt.

Ehemaliges Kaufhaus in den Quadraten wird umgebaut

Diringer & Scheidel baut das ehemalige Kaufhof-Gebäude in N7 so um, dass sich im Erdgeschoss fünf Geschäfte befinden werden - darunter: Ein Supermarkt und ein Bäcker. In den Geschossen darüber ist eine Mischung aus Wohnungen, Praxen und Büros geplant. Für Praxen und Büros ist eine Fläche von rund 3.000 Quadratmetern vorgesehen. Bislang sei davon eine Fläche von knapp 660 Quadratmetern vermietet, in der eine Arztpraxis eröffnen wird.

Limehome plant möbilierte Apartments für kurze Aufenthalte

Der Apartment-Anbieter Limehome wird zudem in dem Gebäude mehr als 100 voll möblierte Wohnungen errichten, die von Privatpersonen, Touristen und Geschäftsreisenden tageweise angemietet werden können. Nach Angaben von Limehome haben die Apartments verschiedene Größen und eine unterschiedliche Möblierung. So gibt es zum Beispiel auch Wohnungen mit einer Küchenzeile. Buchung, Check-In und Check-Out erfolgen dann komplett digital. Zudem entstehen in dem ehemaligen Kaufhof-Gebäude 77 Mietwohnungen mit jeweils zwei bis vier Zimmern, teilte ein Sprecher der Diringer & Scheidel-Unternehmensgruppe mit.

Das umgebaute Gebäude besteht unten aus Geschäften und oben aus einem Neubau in Holzbauweise.
In dem ehemaligen Kaufhof-Gebäude im Quadrat N7 sollen Wohnungen, Büros und Geschäfte entstehen

Mehrere Grünflächen geplant

Im ersten Obergeschoss soll es zwei begrünte Innenhöfe mit einer Gesamtgröße von knapp 340 Quadratmetern geben, die von den angemieteten Büros genutzt werden können. Außerdem ist ein Dachgarten mit einer Fläche von knapp 770 Quadratmetern im zweiten Obergeschoss für die Wohnungsmieter geplant. Dort wird es auch einen Spielplatz und einen zentralen Aufenthaltsbereich geben.

Altes Kaufhof-Gebäude wurde nur teilweise abgerissen

Die Unternehmensgruppe Diringer & Scheidel hatte die Gewerbeimmobilie in den Mannheimer Quadraten im Oktober 2020 gekauft. Der alte Kaufhof wurde nur teilweise abgerissen. Zwei Untergeschosse und das Erdgeschoss blieben von dem alten Gebäude bestehen. Die darüber liegenden Geschosse werden in Holz-Hybrid-Bauweise errichtet. Dabei werden Holz und Beton miteinander kombiniert. Außerdem soll die Fassade am Ende begrünt werden. Der gesamte Umbau soll bis zum vierten Quartal 2025 abgeschlossen sein.

Zukunft von Kaufhof am Bismarckplatz in Heidelberg weiter ungewiss

Die Kaufhof-Filiale am Heidelberger Bismarckplatz ist seit Januar dieses Jahres geschlossen. Wie es mit dem Gebäude weitergeht, ist noch ungewiss. So lange das Gebäude Teil des Insolvenzverfahrens ist, sei eine Zwischennutzung aktuell nicht im Gespräch, teilte eine Sprecherin der Stadt Heidelberg mit. Die Stadt habe momentan keine Handhabe, die Immobilie zu nutzen - auch nicht als Zwischennutzung.

Mehrere Filialen in der Region bleiben

Die Kaufhof-Filialen in der Hauptstraße in Heidelberg und in Speyer bleiben weiterhin geöffnet. Der Kaufhof in Viernheim (Kreis Bergstraße) im Rhein-Neckar-Zentrum sollte ursprünglich im Zuge der Insolvenz ebenfalls geschlossen werden, wurde dann aber gerettet.

Belegschaft in Mannheim will Schließung stoppen

Noch kämpfen Belegschaft und Stadtverwaltung für den Erhalt des Kaufhofs am Mannheimer Paradeplatz. Das hätte aber nur Erfolg, erklärte ein Sprecher des Galeria-Insolvenzverwalters dem SWR, wenn der Vermieter des Hauses sich bereit erklärt, die sehr hohe Miete für das Gebäude zu senken.

Die Kaufhof-Immobilie am Paradeplatz gehört zur insolventen Signa-Gruppe des umstrittenen Milliardärs René Benko. In mehreren Signa-Insolvenzverfahren mischen zudem noch weitere Investoren mit, was die Entscheidungssituation noch komplizierter mache, so der Sprecher weiter. Dennoch sieht der Galeria-Insolvenzverwalter noch eine Chance, dass das Mannheimer Kaufhaus von der Streichliste verschwinden könnte.

Schließungspläne sollen Ende Mai final entschieden werden

Allerdings wird die Zeit knapp: Am 28. Mai entscheidet die Gläubigerversammlung, ob das vorgelegte Galeria-Konzept mit den 16 Filialschließungen angenommen wird. Stimmt das Gericht nach einer Prüfung der vermutlich positiven Entscheidung zu, dann würde ab dem 1. August die Galeria-Kette an die Käufer gehen. Das sind der SV Waldhof Mannheim-Präsident Bernd Beetz mit seiner Investmentgesellschaft BB Kapital SA und die amerikanische Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners.

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