Die derzeit kalten Nächte, bei denen das Thermometer wieder auf Temperaturen um den Gefrierpunkt sinkt, sind für Obdachlose ein echtes Problem. Das sagt Hans-Martin Klenk von der Heilbronner Aufbaugilde. Bis Ende März bietet diese einen "Erfrierungsschutz" im Freibad Neckarhalde in Heilbronn an. Dort können Hilfesuchende ohne Wohnung übernachten und sich im Winter in den Gebäuden vor der Kälte schützen. Im vergangenen Winter waren so viele Menschen wie noch nie auf dieses Angebot angewiesen. Ab April ist damit aber Schluss: Das Freibad muss sich auf die Saisoneröffnung vorbereiten.
Obdachlose: Erfrierungsschutz sollte länger offen haben
Immer wieder bringt aber auch der April kalte Nächte - wie eben zurzeit. Täglich kommen rund 70 Obdachlose morgens zur Aufbaugilde, um sich mit einem heißen Getränk zu wärmen. Klenk hört dann immer wieder auch den Wunsch, den Erfrierungsschutz auch länger anzubieten, doch dafür gibt es derzeit keine Lösung.
Die Obdachlosen behelfen sich zum Teil mit Übernachtungen in Tiefgaragen, witterungsgeschützen Geldautomaten-Schaltern oder Vorräumen von Paketshops, erzählt der Geschäftsführer des Sozialunternehmens Aufbaugilde, Gerald Bürkert. Auch das städtische Obdachlosenheim sei eine Möglichkeit; werde von einigen aber nicht angenommen. Stattdessen kommen tagsüber viele ins Unterstützungszentrum in der Wilhelmstraße 26.
Mobile Kältehilfe unterwegs
Um den Wohnungslosen zu helfen, fährt die Aufbaugilde mit einem Bus zu verschiedenen Plätzen in Heilbronn, an denen sich Obdachlose aufhalten. Die mobile Kältehilfe versorgt diese bei Bedarf mit Schlafsäcken, Isomatten und einem warmen Getränk. Das kleine Team aus Ehrenamtlichen könne dies aber nur ein- bis maximal zweimal die Woche leisten, so Klenk.