Die Gemeinderatssitzung am Mittwoch glich einem Tribunal mit Bürgermeisterin Heike Naber (parteilos) auf der Anklagebank. Weil sie nach Ansicht der Räte bei Auftragsvergaben und Grundstückskäufen mehrfach ihre Kompetenzen weit überschritten haben soll, forderte jedes Gremiumsmitglied sie einzeln auf, ihr Amt ruhen zu lassen. Kurz vor Weihnachten erreichte Naber eine Schadenersatzforderung von 245.000 Euro. Eine Reaktion darauf, lehnt sie bisher ab.
Naber sieht sich im Recht
Die Amtsinhaberin sieht sich weiter im Recht. Zur Rücktrittsaufforderung des Gemeinderats sagte Naber dem SWR, dass im Rechtsstaat die Unschuldsvermutung gelte, bis die Vorwürfe geklärt sind. Sie hoffe auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Nach einer zeitweisen Dienstenthebung hatte der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg geurteilt, dass sie ihren Dienst wieder antreten kann.
Das Landratsamt des Main-Tauber-Kreises hat ein Disziplinarverfahren gegen Bürgermeisterin Heike Naber angekündigt.