Die Vesperkirchen in Friedrichshafen und Meßkirch (Kreis Sigmaringen) haben in der vergangenen Woche großen Zulauf gehabt. Sie gingen am Sonntag zu Ende. In Gemeindesälen gab es neben kostenlosen Mahlzeiten auch Haarschnitte für Bedürftige sowie Gottesdienste und Musik. Die Kirchengemeinden ziehen eine positive Bilanz.
In Meßkirch gab es zum ersten Mal eine Vesperkirche, sie wurde ökumenisch organisiert. Eine Woche lang wurden jeden Mittag unter dem Motto "Alle an einem Tisch" kostenloses Essen, gratis Haarschnitte, Fußpflege und ärztliche Beratung angeboten. Die Bilanz: Täglich wurden bis zu 90 warme Mahlzeiten ausgegeben. Insgesamt kamen knapp 600 Menschen. Die Vesperkirche der dortigen Kirchengemeinden ging neun Tage.
"Grundsätzlich nehmen wir wahr, dass die Not größer geworden ist", sagte Meßkirchs evangelischer Pfarrer Uwe Reich-Kunkel dem SWR. Infolge von Corona seien viele Menschen vereinsamt und die Bedürftigkeit sei gestiegen.
2.500 Gäste bei der Vesperkirche in Friedrichshafen
Auch in Friedrichshafen zeigte man sich zum Ende der achttägigen Vesperkirche zufrieden. Die Resonanz sei überwältigend gewesen, so ein Sprecher. Pro Tag habe man im im Schnitt rund 290 kostenlose Essen ausgegeben – und rund 5.000 Euro an Spenden eingenommen. Organisiert wurde die Vesperkirche für den Osten der Stadt von der dortigen evangelischen und katholischen Kirchengemeinde. Insgesamt seien rund 2.500 Menschen gekommen.
Vesperkirche in Sigmaringen noch bis 1. März
In Sigmaringen läuft die Vesperkirche noch. Bis zum 1. März gibt es auch dort täglich Mittagessen, dazu ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Musik, Andachten und Beratung und Themenabenden, organisiert von der evangelischen Kirche und den Zieglerschen.