Im vergangenen Sommer wurde einem Wirt in Konstanz ein teurer Barhocker gestohlen. Mit Zetteln und über Social Media machte sich der Wirt auf die Suche nach dem Desinger-Hochstuhl. Der Erfolg ließ auf sich warten, doch nun ist das gute Stück wieder da. Zu Beginn des neuen Jahres stand der Barhocker unversehrt im Innenhof des Lokals.
Zehn Barhocker hat sich Wirt Venedey zugelegt, als er vor 25 Jahren die Kneipe eröffnete. Es sind Design-Klassiker aus Stahlrohr und Leder, entworfen in den 1930er-Jahren von Bauhaus-Architekten Muthesius. Für den Gastronom und studierten Kunst-Historiker Anselm Venedey waren sie Kleinode, die er unbedingt haben wollte.
Auf einmal waren es nur noch neun Kurioser Diebstahl aus Konstanzer Kneipe
In Kneipen und Lokalen kann es schon mal vorkommen, dass Löffel, Gläser oder Salzstreuer fehlen. Ein Konstanzer Wirt vermisst nun einen Gegenstand, der in keine Jacken- oder Handtasche passt.
Mit dem teuren Stuhl konnte der Dieb oder die Diebin in Konstanz eigentlich nicht mehr viel anfangen, viel zu bekannt war das Diebesgut schon nach kurzer Zeit. Das Wessenberg-Team hatte überall gesucht: Mit Plakaten, im Internet und den Medien. Sogar einen Finderlohn von 1.000 Euro hatte der Wirt ausgesetzt. Seine Strategie: Je mehr Leute informiert sind, desto größer die Chance, den Barhocker wiederzubekommen.
Je mehr davon wissen, desto besser. Und desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass er zurückkommt.
Zum Jahresanfang kam dann die gute Nachricht. Der Restaurantleiter lief auf dem Weg zur Arbeit durch den Innenhof des Lokals und entdeckte das vermisste Stück. Der Stuhl aus Stahl und Leder war geschützt unter einer Anrichte platziert. Er blieb also trocken und war auch sonst unbeschädigt.
Vielleicht hat jemand gute Vorsätze fürs neue Jahr gehabt, ehrlicher zu leben. Ich weiß es nicht. Ich bin froh, dass er wieder zurückgekommen ist.
In dem Café werden nun täglich die Hocker am Tresen durchgezählt. Wenn es zehn sind, ist alles gut!
