Auf dem Bio-Weinberg von Julian Moser auf der Insel Reichenau (Kreis Konstanz) weiden seit einer Weile Bretonische Zwergschafe. Sie helfen bei der Pflege seines Weinbergs und sind gleichzeitig eine Attraktion für Besucher.
Tiere werden immer häufiger aktiv in der Landschaftspflege eingesetzt. Vor allem Schafe und Rinder können wichtige Aufgaben erfüllen. Die Bretonischen Zwergschafe im Weinberg von Julian Moser knabbern alles ab, was weg muss, damit die Reben gut wachsen können: Gräser, Kräuter und die unteren Triebe an den Rebstöcken. Den Ziegen schmeckt es und gleichzeitig düngen sie auch noch auf natürliche Weise den Boden. Moser spart das einiges an Arbeitskraft und Maschineneinsatz. Und gleichzeitig sind die Schafe nützlich für die Artenvielfalt.
Auf rund zwei Hektar gibt es einiges zu fressen für die kleinste Schafrasse Europas. Um die 60 Ar haben sie in den vergangenen Wochen schon weggefuttert, sagt der Bio-Winzer. Was sonst in mühsamer Handarbeit gemacht werden müsste, erledigt sich so fast von selbst.
Die Bretonischen Zwergschafe bringen Abwechslung in den Weinberg
Dazu kommt, dass neugierigen Tiere auch eine kleine Attraktion sind: Spaziergänger bleiben immer mal wieder stehen, um sie zu beobachten. Und sie bringen Spaß und Abwechslung in den Arbeitsalltag der Mitarbeiter auf dem Weinberg, wenn sie zum Beispiel testen, wie deren Hosenbeine oder Schnürsenkel schmecken.
Julian Moser hat die Bretonische Zwergschafe auf einem Weingut im Ausland kennengelernt. Die zotteligen Tiere stammen ursprünglich von der kleinen baumlosen Atlantikinsel Ouessant, daher auch Ouessant-Schafe genannt, und sind wegen ihrer Anspruchslosigkeit und ihrer kleinen Größe ideal für Weinberge. Sie sollen nämlich nur Gras und niedere Triebe fressen. Wenn später die Trauben an den Rebstöcken reifen, kommen die kleinen Schafe nicht an sie heran.