Der erste Versuch war Mitte April aufgrund technischer Probleme gescheitert. Das bisherige behördliche Zeitfenster für eine Bergung des vor Romanshorn versenkten Dampfschiffs wäre am 30. April ausgelaufen. Nun hat die zuständige Thurgauer Umweltbehörde ihre Bewilligung zur Hebung des Wracks bis Ende August verlängert. Das meldete laut dpa die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Silvan Paganini, der Präsident des Schiffsbergevereins Romanshorn, reagierte im Gespräch mit dem SWR erleichtert. Er sagte aber auch, die Behörde habe sich bei ihm persönlich noch nicht gemeldet. Er habe aus der Presse von der Entscheidung erfahren.
Erlaubnis der Behörden ließ auf sich warten
Die bisherige Bewilligung der zuständigen Behörden, das Schiff aus dem See zu heben, wäre am 30. April ausgelaufen. Bis zu diesem Tag war es unklar, ob der Schiffsbergeverein Romanshorn die Bergung des Dampfschiffs "Säntis" aus dem Bodensee überhaupt weiter vorantreiben kann. Es fehlte eine Erlaubnis, die Arbeiten weiterführen zu dürfen. Im schlimmsten Fall hätte das bedeutet, das Material aus dem See wieder entfernen zu müssen, hatte Silvan Paganini vom Schiffsbergeverein Romanshorn vor der Verlängerung der Bewilligung befürchtet. Leinen, die schon unterm Schiff durchgezogen waren, hätten wieder herausgezogen werden müssen.
Das Berge-Team hat laut Paganini am Dienstag noch das gute Wetter auf dem See genutzt, um weitere Hebeleinen am Wrack anzubringen. Nun werde man zunächst die Post mit der Entscheidung der Behörde abwarten, bis weiter auf dem See gearbeitet werde. Bis dahin werde das Team in der Werft mit Vorbereitungen beschäftigt sein, so Paganini.
Bergung des Dampfschiffs "Säntis" nur bis Juni möglich
Trotz der Verlängerung der Schiffshebebewilligung tickt die Zeit: Laut Paganini muss das vor 91 Jahren im Bodensee vor Romanshorn versenkte Dampfschiff spätestens im Juni gehoben sein. Die Werft in Romanshorn stehe für die Konservierung der "Säntis" nur bis Herbst zur Verfügung.
Erste Hebeversuch war Mitte April gescheitert
Der erste Versuch, das Dampfschiff vom Bodenseegrund zu bergen, war Mitte April aufgrund eines technischen Defekts gescheitert: Beim Einziehen einer Bergeleine war ein Seil gerissen und die Führungsleine auf das Vorderdeck des Wracks abgesunken. Der Schiffsbergeverein ist dennoch optimistisch, das Schiff heben zu können. Die Motivation jedenfalls sei groß, nicht zuletzt auch, weil der Zuspruch aus der Bevölkerung und von den Sponsoren riesig sei, sagte Silvan Paganini kurz nach dem gescheiterten Bergungsversuch. Die technischen Probleme sind inzwischen behoben.