Das war der Dienstag in Baden-Württemberg
Wegen Corona: Menschen ohne Internetzugang benachteiligt?
20:38 Uhr
Wer kein Smartphone hat ist abgehängt - spätestens seit Corona. Das gilt nicht nur für die neue Corona-Warn-App, sondern mittlerweile auch für viele Freizeitangebote. Damit man den Überblick hat und kontrollieren kann, wie viele Menschen sich zum selben Zeitpunkt an einem Ort aufhalten, wird der Ticketverkauf von Museen, Zoos oder Schwimmbädern inzwischen großteilig online abgewickelt. Geht es also gar nicht mehr ohne Internet und Smartphone? SWR-Aktuell Reporter Timo Leiß hat ausprobiert, wo er auch ohne sein Smartphone überall reinkommt.
Nach Sommerferien: Regelmäßiger Präsenzunterricht an Schulen geplant
19:09 Uhr
Nach den Sommerferien soll es an den weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg wieder regelmäßig Präsenzunterricht geben. Die genauen Planungen will Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) morgen vorstellen. In einem Schreiben an die Schulen, das dem SWR vorliegt, heißt es, die Schüler würden in der Regel Präsenzunterricht ohne Mindestabstand haben. Um sicherzustellen, dass möglichst wenig Unterricht ausfällt, könnten Lehrer bei Bedarf auch an verschiedenen Schulen eingesetzt werden. Grundlage des Konzepts sind die Beschlüsse der Kultusminister der Länder. Damit mögliche Infektionsketten nachvollzogen werden können, sollen konstante Lerngruppen gebildet oder der Unterricht auf die regulären Klassen beschränkt werden. Für Oberstufenschüler erwägt die Landesregierung eine Maskenpflicht.
Zahl der aktuell Infizierten im Land weiterhin bei 521
18:45 Uhr
Wie das baden-württembergische Ministerium für Soziales und Integration am Dienstag bekanntgab, meldete das Landesgesundheitsamt (LGA) insgesamt weitere 28 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie steigt damit auf mindestens 35.900 an. Von ihnen sind etwa 33.542 bereits wieder genesen. Derzeit sind schätzungsweise noch 521 Menschen im Land nachweislich mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert.
AfD-Gutachten: Land soll Gewerbetreibende für Verluste entschädigen
17:07 Uhr
Wer während der Corona-Krise in den vergangenen Monaten keine oder geringe Umsätze hatte, soll aus Sicht der baden-württembergischen AfD-Landtagsfraktion Anspruch auf Entschädigung haben. Dazu könnten Unternehmer und Ladenbesitzer, auch aus der Gastronomie, vor Gericht ziehen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten, dass die AfD-Landtagsfraktion in Auftrag gegeben hatte. AfD-Landeschefin Alice Weidel warf der Landesregierung vor, dass Kosten für Entschädigungen nicht im Haushalt berücksichtigt seien. Von der Landesregierung gab es zunächst keinen Kommentar. Der Gutachter ist allerdings umstritten: Seine Kritik an der Flüchtlingspolitik der vergangenen Jahre, und jetzt an der Politik in der Pandemie, äußert er vor allem in rechten und neurechten Medien. Er ist Mitglied mehrerer AfD-naher Gesellschaften.
Studie zeigt: Herzinfarktpatienten wegen Angst vor Corona später in Ulmer Uniklinik
16:30 Uhr
Die Experten der Klinik für Innere Medizin des Universitätsklinikums Ulm haben Patientendaten aus den ersten vier Wochen der Pandemie zwischen dem 21. März und dem 20. April ausgewertet. Dabei wurde festgestellt, dass die Herzinfarkte in dem erfassten Zeitraum größer waren und es häufiger Komplikationen gab, als im gleichen Zeitraum in den Vorjahren. Alles deute darauf hin, dass zwischen den ersten Symptomen eines Herzinfarktes und der ersten medizinischen Hilfe längere Zeit vergangen war als üblich. Gleichzeitig seien in den vier untersuchten Wochen 20 Prozent weniger Patienten wegen akuter Herz-Kreislauf-Probleme aufgenommen worden.
70 Millionen Euro für Hochschulen und Studierendenwerke
15:15 Uhr
Das grün-schwarze Kabinett hat Hilfen für Hochschulen und Studierendenwerke in Baden-Württemberg beschlossen. Insgesamt will die Landesregierung 70 Millionen Euro zur Verfügung stellen. 40 Millionen Euro sind für die Umstellung der Hochschulen auf einen digitalen Studienbetrieb gedacht, die Studierendenwerke erhalten 30 Millionen Euro. Das Geld sei vor allem notwendig, um die Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden in den Mensen und Cafeterien weiter zahlen zu können, heißt es von den Studierendenwerken. Unklar sei noch, welches Werk wieviel bekomme. Durch die Corona-Krise haben die Studierendenwerke in ihren gastronomischen Einrichtungen mit massiven Umsatzeinbußen zu kämpfen. Auch jetzt ist der Betrieb nur eingeschränkt möglich. Entlassungen hätten durch Kurzarbeit aber bisher vermieden werden können, teilten die Studierendenwerke Stuttgart, Mannheim und Heidelberg dem SWR mit.
Stuttgarter Kindergarten wegen Rattenbefalls geschlossen
14:38 Uhr
In Stuttgart-Hedelfingen hat das Gesundheitsamt einen Kindergarten wegen Rattenbefall geschlossen. Die betroffenen 40 Kinder können ab sofort im benachbarten Waldheim vorübergehend betreut werden. Eigentlich hätte der normale Kindergartenbetrieb Ende Juni nach der dreimonatigen Corona-Zwangspause wieder beginnen sollen. In der Schließzeit haben sich nun aber Ratten offenbar unkontrolliert vermehrt. Daher musste der Kindergarten geschlossen werden. Die Stadt Stuttgart versucht als Träger des Kindergartens seit drei Jahren unter anderem mit Giftboxen gegen das Rattenproblem vorzugehen. Das Kindergartengebäude war vor 50 Jahren als Provisorium gebaut worden - ursprünglich für eine Nutzungsdauer von zehn Jahren.
Regelmäßige Corona-Tests in großen Schlachtbetrieben
14:23 Uhr
Der baden-württembergische Agrarminister Peter Hauk (CDU) hat angekündigt, dass die Mitarbeiter von größeren Schlachtbetrieben regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden sollen. Einer neuen Verordnung der Landesregierung zufolge, werde es in allen Betrieben mit über 100 Beschäftigten im Schlacht- und Zerlegebereich Reihentestungen geben. Dabei wolle man die gesamte Belegschaft zweimal die Woche testen lassen. Das werde wohl fünf bis sechs Großbetriebe betreffen. Laut Hauk sollen diese Reihentests nicht für kleine Metzger und Schlachthöfe gelten.
Handelsverband kämpft weiterhin für verkaufsoffene Sonntage
13:54 Uhr
Der Handelsverband Baden-Württemberg fordert, dass verkaufsoffene Sonntage in Zeiten von Corona nicht so streng gehandhabt werden sollen wie sonst. "Es geht nur um drei verkaufsoffene Sonntage pro Jahr, die aber im Moment wie ein kleines Konjunkturprogramm wirken könnten und dabei den Staat nichts kosten", so Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes. Das Bundesverwaltungsgericht hatte erst vor etwa zwei Wochen einer Klage der Gewerkschaft Verdi entsprochen und die strengen Vorgaben für die Sonntagsöffnung bestätigt. Normalerweise muss ein besonderer Anlass bestehen, um einen verkaufsoffenen Sonntag abhalten zu können, etwa ein Fest oder eine sonstige Veranstaltung. "Solche Veranstaltungen plant aber derzeit wegen Corona keine Kommune, weil im Falle einer Corona-Absage der ganze finanzielle Aufwand umsonst war", so Hagmann.
Landesregierung erwägt Maskenpflicht für Schüler
12:34 Uhr
Baden-Württembergs Landesregierung überlegt, zum neuen Schuljahr eine Maskenpflicht für Schüler auf Schulgeländen einzuführen. Das sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Mittag nach der Kabinettssitzung. Ob und wie das gehe und ob es überhaupt sinnvoll sei, darüber müsse die Landesregierung aber noch weiter diskutieren. Eine Überlegung sei, dass Schüler eine Maske tragen müssen, wenn sie sich in der Schule bewegen, aber nicht, wenn sie in einem Klassenraum sitzen. Es geht laut Kretschmann grundsätzlich darum, unter welchen Bedingungen an weiterführenden Schulen nach den Sommerferien ein Regelunterricht ermöglicht werden kann. Eine Masken-Empfehlung für Schulen hatte Stefan Brockmann, Leiter des Referats Gesundheitsschutz und Epidemiologie beim Landesgesundheitsamt, bereits am Montag ins Spiel gebracht. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will am Mittwoch über die derzeitigen Pläne für den Schulunterricht nach den Sommerferien informieren.
Böblinger Kindergarten wegen Corona-Verdachts geschlossen
07:36 Uhr
Der Sindelfinger Kindergarten Spitzholz (Landkreis Böblingen) bleibt heute wegen eines Corona-Verdachts geschlossen. Laut Oberbürgermeister Bernd Vöhringer (CDU) handelt es sich dabei um eine vorsorgliche Maßnahme, um eine mögliche Weiterverbreitung des Virus ausschließen zu können.
Drei Corona-Fälle in Allgäuer Freizeitpark Center Parcs
07:19 Uhr
Im Ferienpark Center Parcs Allgäu in Leutkirch (Kreis Ravensburg) ist bei drei Menschen das Coronavirus nachgewiesen worden. Ob es sich bei den Infizierten um Gäste oder Mitarbeiter handelt, ist bisher nicht bekannt. Laut einer Sprecherin des Landratsamts werde da nicht unterschieden. Eine Sprecherin der Center-Parcs-Ferienanlage teilte mit, dass das Unternehmen am 1. Juli vom Gesundheitsamt der Stadt Leutkirch über einen positiven Befund auf Covid-19 informiert worden war. In Folge dessen seien alle Personen, die möglicherweise im direkten Kontakt mit dem Infizierten standen, getestet und vorsorglich in Quarantäne geschickt worden. Dabei konnte bei zwei weiteren Menschen das Virus nachgewiesen werden. Das Landratsamt Ravensburg teilte mit, dass bisher etwa 120 Kontaktpersonen getestet worden seien.