Eine Illustration des Coronavirus in Baden-Württemberg (Foto: SWR)

Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Letzte Corona-Regeln fallen heute

Stand

Berichte: 248 Millionen Chinesen mit Corona infiziert

In der massiven Infektionswelle in China haben sich nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert. Demnach dürften sich allein am Dienstag dieser Woche 37 Millionen Menschen angesteckt haben, wie aus Notizen von einem Treffen der nationalen Gesundheitskommission in Peking am Mittwoch hervorgeht, die in sozialen Medien zirkulieren. Personen, die an der Diskussion beteiligt waren, bestätigten die Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg und der "Financial Times". Während Krankenhäuser überfüllt sind und viele Krematorien die Leichen nicht mehr schnell genug einäschern können, geben die amtlichen Zahlen längst keinen Überblick mehr über das wahre Ausmaß der Infektionswelle. Nach Hochrechnungen von Experten muss mit Hunderttausenden von Toten gerechnet werden.

Diese Corona-Regeln gelten an den Feiertagen in Deutschland

Die Corona-Regeln sind in Deutschland vielerorts aufgeweicht. Wo gilt noch Maskenpflicht, wer braucht einen Test? Antworten auf diese Fragen gibt es hier im Überblick.

Unterschiedliche Umgang mit Nachweiskontrolle in Ulm und Neu-Ulm

Während der Feiertage gehen Einrichtungen wie Pflegeheime und Krankenhäuser in Ulm und Neu-Ulm unterschiedlich mit der Nachweiskontrolle um. Bayern lockert leicht die Besuchsregeln für Pflegeheime und Krankenhäuser.

Verkehrsministerium lehnt Stopp von China-Flügen ab

Das Bundesverkehrsministerium hat einen Vorstoß von CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt zurückgewiesen, wegen der massiv steigenden Zahl von Corona-Infektionen in China alle Flugverbindungen zwischen Deutschland und der Volksrepublik zu stoppen. "De facto finden kaum noch Flüge zwischen Deutschland und China statt", erklärte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Die Zahl der Flüge deutscher Fluggesellschaften liege derzeit im mittleren einstelligen Bereich pro Woche, so das Ministerium. Touristische Reisen nach China seien weiterhin nicht möglich. Nach dem Ende der Null-Covid-Politik in China infizieren sich dort derzeit schätzungsweise eine Million Menschen pro Tag mit dem Virus.

Impfstützpunkt in Heilbronn bleibt vorerst geöffnet

Das Impfangebot in der Heilbronner Innenstadt soll zumindest noch im Januar aufrecht erhalten werden. Beschäftigte des Städtischen Gesundheitsamts werden dann die Impfungen, die einmal wöchentlich stattfinden, übernehmen. Das Land Baden-Württemberg will ab kommendem Jahr auf die Finanzierung von Impfstützpunkten und mobilen Impfteams verzichten.

Freiburger Forschungsteam entwickelt Corona-Test-Chip

Schneller als ein PCR-Test: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Freiburg haben einen Chip entwickelt, der innerhalb einer halben Stunde einen Corona-Nachweis liefern kann. Das System lasse sich auch an neue Mutationen anpassen.

Freiburg

Schneller als PCR-Test Freiburger Forschungsteam entwickelt Corona-Test-Chip

Um genau zu wissen, ob man sich mit dem Corona-Virus infiziert hat, muss man einen PCR-Test machen. Jetzt hat ein Forschungsteam der Uni Freiburg einen neuen Test-Chip entwickelt.

SWR4 BW aus dem Studio Freiburg SWR4 BW Südbaden

Kretschmann erneut mit Corona infiziert

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilte das Staatsministerium mit. Der Ministerpräsident hatte nach Angaben eines Regierungssprechers gestern einen positiven Corona-Selbsttest. Er habe leichte Symptome und befinde sich zu Hause. Kretschmann hatte sich bereits Anfang März mit dem Coronavirus infiziert.

Experten bewerten die Corona-Lage an Weihnachten

Viele Corona-Regeln sind aufgehoben, die Lage auf den Intensivstationen im Land ist entspannter als Ende 2021. Wie gefährlich kann das Coronavirus noch werden? Das sagen Experten:

Deutsche Flughäfen: Corona-Krise erst 2025 abgehakt

Die deutschen Flughäfen blicken vorsichtig optimistisch auf das nächste Jahr. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) erklärte, die Zahl der Passagiere dürfte wieder 82 Prozent des Vorkrisenjahres 2019 erreichen, nach rund 65 Prozent im zu Ende gehenden Jahr. Mit einer Rückkehr zu Werten von vor der Corona-Pandemie rechnen die ADV-Fachleute erst für 2025. Positiv sei derzeit die unverändert hohe Reisebereitschaft. So steige die Nachfrage von Privat- und Geschäftsreisenden, da etwa das Kongress- und Messegeschäft wieder anlaufe, so der Branchenverband. Auch der Langstreckenverkehr nach Asien werde 2023 stark wachsen.

EU befürchtet milliardenschweren Impfstoff-Überschuss

In der Europäischen Union (EU) wächst die Sorge vor einem milliardenteuren Überschuss an nicht benötigten Corona-Impfstoffen. Die Kommission unterstütze Forderungen von Mitgliedstaaten nach einer Nachverhandlung mit den Herstellern, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Diese sollten dazu dienen, die Lieferverträge "an neue Realitäten anzupassen". Anfang des neuen Jahres soll es ein Treffen der EU-Gesundheitsminister mit den Impfstoff-Herstellern geben. Einige Mitgliedsstaaten hatten gewarnt, derzeit würden öffentliche Gelder für große Mengen an Corona-Impfstoffen eingesetzt, die nicht benötigt würden und deshalb vernichtet werden müssten. Auch die Bundesregierung bemüht sich der Funke-Gruppe zufolge darum, absehbar überschüssige Corona-Impfstofflieferungen an Deutschland noch zu stornieren oder zu reduzieren.

Sieben-Tage-Inzidenz leicht gestiegen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bundesweit 41.431 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg damit von 247,8 in der Vorwoche auf 258,5. Da viele Infizierte keinen PCR-Test machen lassen, dürfte die tatsächliche Zahl deutlich darüber liegen. 148 weitere Menschen sind seit gestern in Deutschland an oder mit Covid-19 gestorben.

China verfolgt mögliche Virus-Variationen

In der massiven Corona-Welle in China mit gegenwärtig schätzungsweise einer Million Neuinfektionen am Tag verfolgen die chinesischen Gesundheitsbehörden auch die mögliche Entwicklung neuer Virus-Varianten. Alle Provinzen müssten drei Krankenhäuser in jeweils drei Städten auswählen, die jede Woche Proben von 15 Infektionen, 10 schweren Erkrankungen und allen Toten sammelten, berichtete der Direktor des Virus-Instituts des nationalen Gesundheitsamtes, Xu Wenbo, nach Angaben von Staatsmedien. Nach der Entschlüsselung und Analyse der Genome sollen die Untersuchungsergebnisse innerhalb einer Woche berichtet werden. So könnten die gegenwärtigen Omikron-Varianten sowie "mögliche Symptome, Übertragungsfähigkeiten und Pathogenität neuer Varianten mit potenziellen biologischen Veränderungen" in Echtzeit beobachtet werden, zitierte ihn die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Baden-Württemberg fördert Studie zu Chronischem Fatigue-Syndrom

Das Forschungszentrum Villingen Institute of Public Health in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) bekommt 30.000 Euro vom Land für eine Studie zur Erforschung des Chronischen Fatigue-Syndroms, das zum Beispiel infolge einer Corona-Infektion auftreten kann. Weil die Erkrankung kaum bekannt ist und häufig fehldiagnostiziert wird, will die Villinger Projektleiterin Lotte Habermann-Horstmeier mit der Berliner Charité Handlungsempfehlungen für Arztpraxen erstellen. Das teilten die Grünen im Stuttgarter Landtag mit, die sich im Zuge der Haushaltsverhandlungen für die Förderung stark gemacht hätten. Fatigue gilt als eines der häufigsten Symptome von Long Covid - also Beschwerden, die länger als vier Wochen nach einer Corona-Infektion bestehen. Betroffene leiden unter extremer Erschöpfung.

Bericht: Mehr Arbeitsausfälle wegen psychischer Krankheiten

Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie haben Arbeitsausfälle wegen Depressionen, Angststörungen oder chronischer Erschöpfung laut einem Zeitungsbericht massiv zugenommen. Die Zahl der Krankheitstage wegen psychischer Leiden sei in Deutschland 2021 auf den Höchstwert von 126 Millionen gestiegen. Das berichtet die "Augsburger Allgemeine" (Freitagsausgabe) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion. Demnach waren es im Jahr zuvor noch 119 Millionen. Dem Bericht zufolge fallen die Betroffenen dabei zugleich immer länger aus. So seien psychisch erkrankte Menschen 2021 im Schnitt 48 Tage der Arbeit ferngeblieben. Im Jahr 2020 habe die durchschnittliche Abwesenheit noch bei rund 33 Tagen gelegen. Die Ausfälle hätten auch zu hohen volkswirtschaftlichen Kosten geführt, hieß es. Das zuständige Arbeitsministerium verweist demnach in seiner Antwort auf einen starken Zusammenhang mit Pandemie-bedingten Belastungen.

CDU-Politiker fordert: Flugverbindungen mit China stoppen

Wegen der massiven Corona-Welle in China fordert der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, einen Stopp der Flugverbindungen mit der Volksrepublik. "Die durch die verfehlte Corona-Politik der chinesischen Regierung verursachten explodierenden Covid-Zahlen in China bedrohen die ganze Welt mit einer neuen Infektionswelle", sagte der CDU-Abgeordnete dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wir dürfen den Fehler von vor drei Jahren nicht wiederholen und sollten jetzt alle Flugverbindungen von und nach China sofort einstellen." Der Oppositionspolitiker fügte hinzu: "Erst wenn wir sicher sind, dass aus China keine neue, gefährliche Mutation droht, sollten wir die Flugverbindungen wieder aufnehmen." Seit dem explosionsartigen Anstieg der Corona-Infektionen und dem abrupten Ende der rigorosen Null-Toleranz-Strategie in China vor gut zwei Wochen verbreitet sich das Virus mit hoher Geschwindigkeit in dem Milliardenvolk. Vielerorts sind die Krankenhäuser voll. Nach Schätzungen muss mit Hunderttausenden Toten gerechnet werden.

Sonderzahlung nur für aktive Landesbeamte

Beamtinnen und Beamte aus Rheinland-Pfalz, die schon seit mehr als einem Jahr im Ruhestand sind, haben keinen Anspruch auf die Corona-Sonderauszahlung, die Anfang 2022 vom Land ausgezahlt wurde. Das hat das Verwaltungsgericht Koblenz entschieden und damit die Klage eines Mannes abgewiesen, der bereits seit 2012 im Ruhestand ist. Eine vergleichbare Regelung gibt es auch in Baden-Württemberg. Das Urteil aus dem Nachbarland hat aber nur geringe Auswirkungen auf BW: Es handelt sich um ein Urteil der ersten Instanz, gegen das noch Berufung möglich ist. Gerichte aus Baden-Württemberg könnten sich aber daran orientieren.

RKI: Nur noch wenige Coronafälle bei Atemwegsinfekten

Laut Robert Koch-Institut (RKI) liegt die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen weiterhin über dem Niveau der Vorjahre, sei aber im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken. Das teilte das RKI am Donnerstagabend mit. Die meisten Atemwegsinfekte, die zu einem Arztbesuch führten, wurden zuletzt von Influenzaviren (55 Prozent) und von Humanen Respiratorischen Synzytial-Viren (RSV, 15 Prozent) ausgelöst. Das Coronavirus fanden Experten nur in fünf Prozent der entsprechend untersuchten Proben, schreibt das RKI. Die Zahl der Covid-Erkrankungen steige aktuell in der Gruppe der älteren Erwachsenen an, Kinder und jüngere Erwachsene seien vor allem von Influenza- und RSV-Infektionen betroffen. Das RKI verweist in seinem aktuellen Bericht auf eine Zunahme von bakteriellen Infektionen der Atemwege, die die sehr starke Zirkulation der respiratorischen Viren begleiteten.

125 Corona-Infizierte liegen auf Intensivstationen

Laut Landesgesundheitsamt (LGA) befinden sich in Baden-Württemberg aktuell 125 Corona-Infizierte auf Intensivstationen (Stand 16 Uhr) - das sind 14 mehr als noch am Mittwoch. Vor einer Woche lagen 107 Corona-Infizierte auf den Intensivstationen. Seit Mittwoch wurden in Baden-Württemberg 3.276 Neuinfektionen registriert, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 152,7. 17 weitere Menschen starben mit oder am Coronavirus.

Baden-Württemberg stellt täglichen Corona-Bericht ein

Die baden-württembergische Landesregierung will ab Freitag auf den abendlichen Bericht zur aktuellen Corona-Infektionslage im Land verzichten. Das teilte das Sozialministerium mit. Es gebe derzeit einen Übergang von einer Pandemie in eine Endemie und die Fallzahlen hätten in der Öffentlichkeit nicht mehr die gleiche Bedeutung wie zuvor, so das Ministerium in einer Mitteilung. Bisher hatte das Sozialministerium werktäglich einen Bericht veröffentlicht, in dem die Zahl der Corona-Neuinfektionen, die Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der Todesfälle und die Belastung der Kliniken mit Corona-Patientinnen und -Patienten aufgeführt waren.

Inzidenz, Todesfälle und Neuinfektionen Baden-Württemberg verzichtet auf täglichen Corona-Bericht

Bisher hat das Sozialministerium werktäglich einen Bericht mit den aktuellen Zahlen zu Corona-Infektionen und Todesfällen in Baden-Württemberg veröffentlicht. Jetzt soll dieser Bericht wegfallen.

Lernstoff: Nachholbedarf bei Drittklässlerinnen und Drittklässlern

Drittklässlerinnen und Drittklässler in Baden-Württemberg haben Defizite in den Bereichen Deutsch und Mathematik. Das ist das Ergebnis der jüngsten bundesweiten Vergleichsarbeiten (VERA), an der 89.000 Jungen und Mädchen teilnahmen. Zu viele Schülerinnen und Schüler erreichten nicht die Mindeststandards für den Grundschulabschluss beim Lesen, in der Rechtschreibung sowie in Mathematik, wie das Kultusministerium in Stuttgart mitteilte. Die Unterrichtseinschränkungen während der Corona-Pandemie spielten bei der VERA-Studie eine gewisse Rolle, sagte ein Ministeriumssprecher. Zudem sei der Bildungserfolg noch zu stark von dem sozialen Hintergrund abhängig. So erreichten 52 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die aus bildungsfernen Elternhäusern kommen, den Mindeststandard im Bereich Lesen nicht. Unter den Kindern aus privilegierten Elternhäusern erreichten hingegen mit zehn Prozent deutlich weniger nicht den Mindeststandard, teilte das Ministerium weiter mit.

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