Herrscher und deren Heldentaten preisen – gegen Geld
Wenn man sich in die Zeit zurückversetzt, in der es Minnesänger gab oder in die Zeit des bürgerlichen Oswald von Wolkenstein – die waren so etwas wie feile Federn. Die hatten selten eine feste Anstellung und mussten von Hof zu Hof ziehen. Dort hat man Lieder gesungen. Das waren nicht "Alle meine Entchen“, sondern sehr oft handelte es sich um richtige Gesänge, die einen Herrscher, einen Grafen, einen Fürsten priesen und Geschichten von seinen Heldentaten erzählten.
Der Sänger musste den Ruhm dieses Adligen in seinen Liedern verewigen und dafür bekam er dann etwas Geld, eine Unterkunft, eine Ehrengabe, vielleicht auch einen schönen Ring oder so etwas. Das hat sich übertragen, sodass man gesagt hat: Wes Brot ich ess ... – am Hofe eines Herzog von Württemberg zum Beispiel – dann sing ich lieber nichts Schlechtes über diesen, sondern etwas Positives. Denn würde ich den kritisieren, kriegte ich natürlich nichts zu essen.
Redewendung "Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis" – Was bedeutet das?
Es geht darum, dass ein Huftier wie der Esel auf dem Eis natürlich keinen Spaß hat. Denn die harten Hufe finden auf dem Eis keinen Halt. Von Rolf-Bernhard Essig
Redensart "Da kann er warten, bis er schwarz wird" – Woher kommt das?
Die Pest wurde der "Schwarze Tod" genannt. Und "warten, bis er schwarz wird" ist eine Umschreibung des nicht schönen Färbens einer Leiche. Von Rolf-Bernhard Essig
Redensart Woher kommt die Redewendung "Wie die Jungfrau zum Kind kommen"
Die übliche Art, wie die Jungfrau zum Kind kommt, ist hier nicht gemeint, eher schon eine überraschende Art, beispielsweise die Befruchtung durchs Ohr. Tatsächlich gehörte diese Idee zu den viel diskutierten Theorien scholastischer Theologen vor etwa 1.000 Jahren. Von Rolf-Bernhard Essig
Redensart Was bedeutet "alte Scheunen brennen gut"?
Das Brennen und die Liebe wurden bereits in der Antike miteinander in Verbindung gesetzt. Die Redensart zielt besonders auf ältere Frauen ab. Von Rolf-Bernhard Essig