Ursprünglich norddeutsche Redensart
Ich bin gebürtiger Hamburger und insofern kenne ich "Butter bei die Fische" natürlich gut. Die Redewendung bedeutet: "Komm zum Wesentlichen". Das kommt daher, dass man in Norddeutschland gesagt hat: Wenn jemand seine Fische mit Butter zubereiten kann, dann muss er reich sein; das konnten sich nur reiche Leute leisten. Man meinte damit aber auch, dass das "etwas Vollständiges" sei. Erst mit der Butter bei den Fischen ist das ein reiches, optimales, perfektes Gericht.
Auf den Punkt kommen
Und wenn man dann sagt: "Gib mal Butter bei die Fische" heißt das: "Hör mal auf mit dem Rumreden um den heißen Brei." Denn: "Wenn du die Butter dazugetan hast, dann ist die Sache klar. Dann ist das Wesentliche auch noch dabei" – und damit ist dann eben auch das Erwünschte geschehen.
Das versteht aber interessanterweise heute fast jeder auch in Bayern, wo ich wohne. Auch dort ist das gebräuchlich geworden. Ähnlich wie "Wat dem een sin Uul ist dem andern sin Nachtigall." Das wird so in der mundartlichen Färbung gesagt. Das versteht man hier auch.
Und das mit "Butter bei die Fische" ist auch durch Fernsehen und Radio sehr verbreitet worden. Da hab ich höchstens in einem Dörfchen mal Schwierigkeiten, aber ansonsten versteht das jeder.
Ernährung Gehört zum Fisch wirklich Zitronensaft?
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Redewendungen Der kann mich mal kreuzweise – woher kommt die Redensart?
"Am Arsch lecken" hieß früher "im Arsch lecken" – eine ganz böse Art und Weise, um jemanden zu beleidigen und herabzusetzen. Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung "Innerer Reichsparteitag" – ist das ein Nazi-Ausdruck?
Reichsparteitage waren eine Institution der Nazis und unstrittig ist, dass die Redewendung "das ist mir ein innerer Reichsparteitag" auf die Zeit des Nationalsozialismus zurückgeht. Um den Ausdruck moralisch zu bewerten, lautet die entscheidende Frage aber: Von wem wurde dieser in welcher Form benutzt? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Redewendung Teile und herrsche – divide et impera: Woher kommt der Gedanke?
Nachdem die Römer ihre Herrschaft etabliert hatten, bliebt ihnen nichts andere übrig, als sehr vieles abzugeben und Aufgaben zu delegieren. Denn man muss bedenken, dass das Römische Reich riesengroß war. Es reichte von Schottland bis in die arabische Wüste, nach Nordafrika usw. Dieses große Gebiet war mit vormodernen Mitteln nicht so einfach zu beherrschen. Darum mussten die Untertanen das Reich unterstützen. Von Hans-Joachim Gehrke