Maulaffen waren Kienspanhalter aus Ton
Heute weiß kaum noch jemand, was für ein Gegenstand der Maulaffe war. Es handelte sich um Kienspanhalter. Kienspäne dienten der Beleuchtung. Man fertigte einfache Töpfe aus Ton, in die man die Späne hineinsteckte.
Da man das Ganze im niederdeutschen Bereich erfunden hat, nannte man sie "Mulape"; einfach übersetzt mit "Maul offen" oder "Maulaffen". Das waren also die Maulaffen.
Wenn jemand vor Erstaunen den Mund offen hielt, weil er so perplex war, stand er da wie ein Maulaffe – als würde er sich selbst feil bieten, zum Verkauf anbieten. Als eine Art von Kienspanhalter.
Redensarten
Redewendung Warum sagt man: "Stell dein Licht nicht unter den Scheffel"?
Der Scheffel ist ein altes Hohlmaß, damit wurde zum Beispiel Getreide gemessen. Der Scheffel war relativ groß und man kann ihn sich wie eine Art Bottich vorstellen. Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung Woher kommt "Klappe zu, Affe tot"?
Die Herkunft ist rätselhaft, die Wurzeln liegen vielleicht im Niederdeutschen. Nach dem Mauerbau gab es in der DDR ein Lied: Klappe zu, Affe tot – als hätte man den nun Weltfrieden gerettet. Von Rolf-Bernhard Essig