Ein riesiger Sperrmüllberg türmt sich nach den Hochwasser-Aufräumarbeiten an einer Sammelstelle im Eifelort Irrel. (Foto: SWR)

Hochwasser in Rheinland-Pfalz

Flutkatastrophe 2021: Irrel (Eifelkreis Bitburg-Prüm)

Stand

In Irrel in der Südeifel traten gleich zwei Flüße über die Ufer: die Prüm und die Nims. Viele Häuser wurden beschädigt. Die Region wird nicht mehr so aussehen wie vor dem Hochwasser.

Die kleine Ortsgemeinde Irrel wurde schwer vom Hochwasser getroffen. 120 Häuser standen teilweise im Erdgeschoss bis zur Decke unter Wasser. Durch die Wassermassen brachen Fenster und Fensterrahmen aus den Gebäuden. Eine Garage wurde ganz weggeschwemmt, ein Haus im Erdgeschoss durch die Wassermassen geleert. Auf dem Campingplatz wurden Wohnwagen und Wohnmobile weggeschwemmt. An den Irreler Wasserfällen haben die Wassermassen die Brücke weggespült. Der Ortsbürgermeister Herbert Theis sprach von einer "Jahrhundertflut".

Seinen Angaben zufolge wurden Anwohner in der Flutnacht evakuiert. Die Freiwillige Feuerwehr habe sie mit Sirene und Lautsprechern gewarnt. Teilweise mussten die Anwohner auch mit Booten gerettet werden.

Nach dem Hochwasser sieht es schlimm aus in Irrel, wo Prüm und Nims entlangfließen. (Foto: SWR, Jana Hausmann)
Nach dem Hochwasser sah es schlimm aus in Irrel, wo Prüm und Nims entlangfließen.

Hier geht es zurück zur Hochwasser-Karte.

So ist die Lage (Stand: 12.7.2022):

Vier Häuser mussten abgerissen werden und werden an gleicher Stelle neu gebaut. Die Schäden an anderen Häusern werden zum Teil noch repariert. Die Schäden an Straßen und Wegen sind beseitigt. Auch das Treibholz an den Ufern ist entfernt. Auch einige Gewerbetreibende sind betroffen, ein Restaurant muss umziehen.

Der Flusslauf der Prüm hat sich nachhaltig verändert: Die Prüm ist an einigen Stellen doppelt so breit wie früher, auch das Flussbett ist tiefer. Um Hochwasserschäden in Zukunft besser vorzubeugen, soll die Prüm außerdem zusätzlich auf einer Länge von 300 bis 400 Metern um etwa zehn Meter verbreitert werden. So sinkt der Pegel und das Wasser fließt besser ab.

Die für die Irreler Wasserfälle typischen Felsblöcke sind teilweise flussabwärts geschwemmt worden, weitere Steine sind aus den Ufern gebrochen. Dadurch hat sich das Aussehen der Wasserfälle verändert. Der Irreler Ortsbürgermeister Herbert Theis sagte, sie sähen für Besucher nun abenteuerlicher aus, wären für Wildwasserfahrer aber tatsächlich harmloser. Die Brücke an den Wasserfällen wurde ebenfalls weggeschwemmt. Sie kann an derselben Stelle nicht wieder aufgebaut werden, weil das Ufer dort nun zu weich und zu weit ist.

Für die zerstörte Holzbrücke soll eine Hängeseilbrücke entstehen - etwas unterhalb oder oberhalb der ehemaligen Brücke. Sie soll 16 Meter hoch über dem Wasser gebaut werden. Auch eine weitere von der Flut zerstörte Fußgängerbrücke im Schwarzenstein soll wieder aufgebaut werden.

Eindrücke aus Irrel:

8.7.2022

Irrel

Ein Jahr nach der Hochwasser-Katastrophe Flut-Betroffene aus Irrel: Endlich wieder zu Hause

In der Nacht zum 15. Juli 2021 hat das Flüsschen Prüm im Eifelort Irrel ganze Straßenzüge verwüstet. Ein Jahr später kämpfen die Menschen dort immer noch mit den Folgen.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

11.2.2022

Irrel

Halbes Jahr nach der Flutkatastrophe In Irrel laufen immer noch Aufbauarbeiten

150 Häuser in der Gemeinde Irrel in der Südeifel sind durch die Flut im Juli stark beschädigt worden. Vier Häuser mussten abgerissen werden. Die Wiederaufbauarbeiten laufen noch.

14.1.2022

11.8.2021

Vier Wochen nach der Flut - Die Irreler Wasserfälle existieren in der  Form nicht mehr und sind für Besucher gesperrt (Foto: SWR, Lara Bousch)
Vier Wochen nach der Flut - Die Irreler Wasserfälle existieren in der Form nicht mehr und sind für Besucher gesperrt. Bild in Detailansicht öffnen
Auch die Nims hatte Hochwasser und hat bei Irrel einige Hänge weggespült (Foto: SWR, Lara Bousch)
Auch die Nims hatte Hochwasser und hat bei Irrel einige Hänge weggespült. Bild in Detailansicht öffnen
Die Nims hat mit voller Wucht eine Abkürzung durch ein Feld genommen und viele Brückenteile über ein ganzes Feld zerstreut - bevor sie hier bei Irrel in die Prüm geflossen ist (Foto: SWR, Lara Bousch)
Die Nims hat mit voller Wucht eine Abkürzung durch ein Feld genommen und viele Brückenteile über ein ganzes Feld zerstreut - bevor sie hier bei Irrel in die Prüm geflossen ist. Bild in Detailansicht öffnen
Dort wo das Becken der Prüm eng war, hat das Wasser seine volle Wucht entwickelt. Die Irreler Wasserfälle wurden von der Natur umgestaltet (Foto: SWR, Lara Bousch)
Dort wo das Becken der Prüm eng war, hat das Wasser seine volle Wucht entwickelt. Die Irreler Wasserfälle wurden von der Natur umgestaltet. Bild in Detailansicht öffnen

24.7.2021

19.7.2021

Irrel

Schwere Schäden in Irrel Existenzen durch Hochwasserschäden bedroht

Ein Drittel der 500 Häuser in Irrel ist beschädigt. Das Wasser stand vielerorts bis zum ersten Stock. Fenster wurden eingedrückt, Einrichtungen weggespült, Häuser beschädigt.

18.7.2021

Nach dem Hochwasser sieht es schlimm aus in Irrel, wo Prüm und Nims entlangfließen. (Foto: SWR, Jana Hausmann)
Waschmaschinen, Herde, Trockner - sämtliche elektronischen Geräte mussten nach der Flut auf den Müll. Bild in Detailansicht öffnen
Nach dem Hochwasser sieht es schlimm aus in Irrel, wo Prüm und Nims entlangfließen. (Foto: SWR, Jana Hausmann)
Holzfußböden quollen auf und konnten nur noch entsorgt werden. Bild in Detailansicht öffnen
Durch das Hochwasser mitgerissene Ziegelsteine. (Foto: SWR)
Die Prüm hinterließ im Ort ein enormes Chaos. Bild in Detailansicht öffnen
Völlige Zerstörung nach dem Hochwasser in Irrel (Foto: SWR)
Das Wasser floss förmlich durch die Häuser hindurch. Bild in Detailansicht öffnen
Hochwasserschäden der Flut von 2021. (Foto: SWR)
An dieser Stelle stand vor der Flut eine Garage. Bild in Detailansicht öffnen
Nach dem Hochwasser sieht es schlimm aus in Irrel, wo Prüm und Nims entlangfließen. (Foto: SWR, Jana Hausmann)
An vielen Stellen in Irrel blieb kein Stein auf dem anderen. Bild in Detailansicht öffnen
Container wurde von Hochwasser mitgerissen. (Foto: SWR)
In diesem Vorgarten lag nach der Flut plötzlich ein Container. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Klettergerüst am Campingplatz wurde einfach vom Wasser umgeworfen (Foto: SWR)
Auch der Campingplatz in Irrel wurde völlig zerstört. Bild in Detailansicht öffnen
Wohwagen und Ferienhäuser wurden durch das Hochwasser in Irrel vom Campingplatz runtergerissen (Foto: SWR)
Ferienhäuser, Zelte oder Wohnwagen - nichts blieb mehr übrig. Bild in Detailansicht öffnen
Nach dem Hochwasser sieht es schlimm aus in Irrel, wo Prüm und Nims entlangfließen. (Foto: SWR, Jana Hausmann)
Solche Müllberge ließen erahnen, wie viel die Menschen verloren hatten. Bild in Detailansicht öffnen

15.7.2021

Rheinland-Pfalz

Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz Hochwasser 2021: Auf einer Karte die aktuelle Lage in allen Orten

Unvorstellbare Regenmengen haben am 14. und 15. Juli 2021 zur größten Naturkatastrophe in der Geschichte von Rheinland-Pfalz geführt. Auf unserer Karte zeigen wir die betroffenen Orte.

Ahrweiler, Antweiler, Altenahr, Schuld, Insul, Bad Neuenahr-Ahrweiler

SWR-Datenanalyse zur Flutkatastrophe an der Ahr Noch ein Vermisster - Aktuelle Daten und Fakten

Mehr als 130 Tote, Tausende sind obdachlos. Hunderte Gebäude sind weggerissen. Satellitenbilder zeigen annähernd, wie groß die Zerstörung an der Ahr ist. Eine SWR-Datenanalyse.

Aktuelle Berichte, Videos und Reportagen Dossier: Leben nach der Flutkatastrophe

Die Flutkatastrophe an der Ahr und in der Region Trier liegt fast drei Jahre zurück. Manches ist repariert oder wiederaufgebaut, doch vieles noch lange nicht geheilt. Das ist der aktuelle Stand.

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SWR