Den tödlichen Messerstichen in einer Flüchtlingsunterkunft im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel am späten Freitagabend ist offenbar ein Streit unter Paaren vorausgegangen, so die Staatsanwaltschaft. Die Polizei war am Freitag gegen 21 Uhr wegen mindestens einer verletzten Frau zu der Unterkunft gerufen worden. Vor Ort hätte sie dann zwei schwer verletzte Frauen im Alter von 31 und 42 Jahren gefunden.
Die Partnerin des Verstorbenen sei außerdem im sechsten Monat schwanger gewesen und habe durch den Messerangriff ihr Kind verloren. Zwei weitere Kleinkinder, die offenbar zum Tatverdächtigen gehören, seien unverletzt geblieben. In der Asylunterkunft im Ortsteil Mainz-Kastel war zuvor offenbar ein Streit zwischen zwei Paaren ausgebrochen, sagte ein Sprecher der Wiesbadener Staatsanwaltschaft.
Hintergründe der Messerstecherei noch nicht bekannt
Im Zuge der Auseinandersetzung sei dann ein Messer ins Spiel gekommen: Beide Frauen und beide Männer hätten schwere Verletzungen durch Stiche erlitten. Für einen der Männer kam jede Hilfe zu spät: er sei noch vor Ort gestorben, so die Staatsanwaltschaft. Die anderen drei Beteiligten lägen weiterhin im Krankenhaus.
Nachdem der Tatverdächtige in einer der Wohnungen der Unterkunft ausfindig gemacht werden konnte, wurden Spezialkräfte aus Frankfurt angefordert. Den Einsatzkräften des SEK gelang es, ihn gegen 1 Uhr in der Wohnung festzunehmen. Dort fand das SEK der Polizei zufolge auch die unverletzten Kinder und den lebensgefährlich verletzten Mann, der wenig später trotz notärztlicher Versorgung vor Ort starb. Auch der Tatverdächtige war demnach schwer verletzt.