Riesige Resonanz

Schülerklimagipfel im Kreis Germersheim - 700 Jugendliche mit dabei

Stand
Autor/in
Thilo Eickhoff
Ulrike Brandt
SWR Reporterin Ulrike Brandt

Der Kreis Germersheim hat zum Schülerklimagipfel geladen und 700 Jugendliche kamen. Eine riesige Resonanz. Wir waren vor Ort für Sie dabei.

Es gibt diesen einen Moment an diesem Dienstagvormittag in Wörth, da wird die Stimmung einer ganzen Generation greifbar. Auf der Bühne steht eine Wissenschaftlerin. Sie erklärt, was der Klimawandel schon jetzt mit Rheinland-Pfalz macht – und wie das Land sich noch verändern wird. Und dann fragt sie: "Was macht der Klimawandel mit euch? Fühlt ihr euch beunruhigt? Dann steht mal auf!" Und fast alle Jugendlichen stehen auf. 

Auf dem ersten Schülerklimagipfel sollen die Schüler erfahren, woher der Klimawandel kommt und was sie tun können, um ihn zumindest zu verlangsamen. Eine geplante Video-Schalte in die Antarktis platzt aus technischen Gründen. Dafür klappt ein Interview mit einem Südpfälzer Förster, der draußen im Wald erklärt, wie Hitze und Trockenheit den Bäumen schaden. Ein Polar- und Meeresforscher ruft den 700 Jugendlichen zu: "Wir müssen jetzt was tun!" Viele tun schon was.

Die Jugendlichen wollen nicht tatenlos zusehen

Yassin aus der neunten Klasse des Europagymnasiums in Wörth fährt zum Beispiel so oft es geht mit dem Fahrrad zur Schule und zu seinen Fußballspielen. Seine Mitschülerin Alexandra will ihren Eltern vorschlagen, Urlaub in der Nähe zu machen, anstatt mit dem Flugzeug weit weg zu fliegen. Und Neuntklässler Jakob zählt auf: "weniger Fleisch essen, mehr öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Aber nicht nur wir müssen was tun, sondern auch die Konzerne, die für hohe CO2-Emissionen verantwortlich sind."

Schülerinnen und Schüler beim Schülerklimagipfel in Germersheim
700 Schülerinnen und Schüler haben sich für den ersten Schülerklimagipfel im Kreis Germersheim angemeldet

Stunden später: Der erste Schülerklimagipfel im Landkreis Germersheim ist zu Ende. Das Thema Klimawandel und seine Folgen bleibt für die nächsten Schülergenerationen hoch aktuell. Wahrscheinlich war es nicht der letzte Klimagipfel.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Schülerklimagipfel in Germersheim

Worum geht es beim Schülerklimagipfel?
Wer macht mit?
Was kann ein Schülerklimagipfel erreichen?

Worum geht es beim Schülerklimagipfel?

Was der Klimawandel ist, und warum er uns alle angeht, werden wir spätestens im Sommer am eigenen Leib erfahren, bei neuen Hitzerekorden und Spaziergängen über gelbverbranntem Gras. Im Kreis Germersheim entstand die Idee, Jugendliche und Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zusammenbringen, um "für die Herausforderungen des Klimawandels zu sensibilisieren und Lösungen zu suchen". Eine Veranstaltung von Schülern für Schüler soll es sein, sagt Annika Weiss, die Klimaschutzmanagerin des Kreises.

Wie sie ihre Zeit auf der Bühne füllen, haben die teilnehmenden Schulklassen in den letzten Wochen eigenständig erarbeitet. So sollten sich die Schüler und Schülerinnen zum Beispiel überlegen, wie sie sich die Welt im Jahr 2050 vorstellen. Bei anderen Programmpunkten sind sie dagegen selbst das Publikum: Unter anderem werden Personalverantwortliche und Azubis ihnen "Green Jobs" vorstellen, also klimaschützende Berufe und Unternehmen.

Menschen vor einem Globus

Wer macht mit?

Über 700 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse aus 15 weiterführenden Schulen im Kreis Germersheim sind mit dabei. Die Plätze sind laut Kreisverwaltung "im Handumdrehen" weggewesen. Kein Wunder also, dass das Ganze in der Wörther Festhalle stattfindet.

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Was kann ein Schülerklimagipfel erreichen?

"Wir können den Klimawandel nicht stoppen, aber wir können das Ausmaß begrenzen", sagt Klimaschutzmanagerin Annika Weiss. Aus diesem Grund lässt der Kreis unter anderem gerade prüfen, auf welche kreiseigenen Dächer man noch Photovoltaikanlagen installieren könnte. Und natürlich sollen die Menschen im Kreis informiert und sensibilisiert werden - zum Beispiel durch den Schülerklimagipfel. "Eine Veranstaltung alleine wird nicht reichen. Genauso wenig, wie es reichen wird, weniger Autos zu fahren, oder weniger Fleisch zu essen. Die großen Stellschrauben liegen in der Gesetzgebung." Aber gut informierte Schüler und Schülerinnen könnten ihr Wissen weitergeben, und wirkten als Multiplikatoren.

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