Nach Waldbrand am Hambacher Schloss

Waldbrandgefahr: Sollen mehr Löschteiche in der Pfalz reaktiviert werden?

Stand

Seit den Wald- und Flächenbränden in der Pfalz ist die Überlegung laut geworden, ob nicht wieder mehr Löschteiche angelegt werden sollten. Die Forstämter sehen das sehr unterschiedlich.

Flächenbrand in Rheinzabern entlang Bahnlinie (Foto: SWR)
Wo kann Wasser zur Waldbrandbekämpfung herkommen? (Symbolbild)

Im südpfälzischen Bienwald wurden nach Angaben der Forstbehörde drei Löschwasserteiche reaktiviert. Diese Teiche können im Falle eines Brandes der Feuerwehr als Wasserspeicher dienen. Wie der zuständige Fachbereichsleiter dem SWR sagte, wurden bereits vor etwa vier Jahren die Wege zu den drei Teichen in den Wäldern freigeräumt. Außerdem wurden die Wege mit Schotter etwas ausgebaut, damit Feuerwehrfahrzeuge gut anfahren können.

Auch andere Wasserreserven

Auch das Wasservolumen wurde berechnet. Damit die Saugvorrichtungen der Löschfahrzeuge problemlos Wasser aufnehmen können, seien die Teiche an bestimmten Stellen vertieft worden. Im Brandfall könne im Bienwald auch auf das Wasser der naheliegenden Lauter und etlicher Panzergräben in der Umgebung zurückgegriffen werden.

Forstamt Bad Dürkheim: Jeder Liter zählt

Im Bereich des Forstamts Bad Dürkheim gibt es mehrere größere Gewässer, so der Forstamtsleiter Frank Stipp. Da wären große, wie der Isenachweiher und der Herzogweiher. Aber es sei wichtig, Wasser auch an anderen Stellen des Waldes zu haben - zumindest für die Erstbekämpfung von Waldbränden. Je näher Wasser am Brandherd ist, umso besser. Deshalb prüfe man auch, ob man die Anfahrt zu Teichanlagen, wie sie zum Beispiel im Kirschtal bestehen, für Löschfahrzeuge optimieren kann.

Auch wenn ein kleiner Teich nur 20.000 Liter Wasser führe, sei das vier bis fünfmal so viel, wie ein Löschfahrzeug fassen kann. Gerade wenn ein Waldbrand noch im frühen Stadium ist, sei dieses Wasser sehr wertvoll. Jeder Liter zähle. Wenig Wasser sei besser als kein Wasser, so Forstamtsleiter Frank Stipp.

Wie dringend die Feuerwehr alle möglichen Wasserquellen nutze, könne man am Brand des Sägewerkes in Hermeskeil erkennen, ergänzt Stipp. Dort hatte die Feuerwehr kurzerhand ein Freibad geräumt und als Wasserquelle genutzt. gepumpt.

Forstamt Pfälzer Rheinauen: "Brauchen keine Löschteiche"

In den Wäldern des Forstamts Pfälzer Rheinauen wird dagegen nach eigenen Angaben auf Löschteiche verzichtet. Im Brandfall könne dort auf das Wasser im Rhein und in den Altrheinarmen sowie in verschiedenen Baggerseen zurückgegriffen werden, heißt es dort auf SWR-Anfrage.

Forstamt Haardt: Wiederherstellen von Löschteichen zu aufwändig

Auch im Gebiet des Forstamts Haardt gebe es aktuell keine Löschteiche. Eine mögliche Reaktivierung alter Teiche sei dort zu aufwändig, sagt Forstamtsleiter Michael Leschnig. Zum einen könnten in diesen Teichen Biotope entstehen, was eine Wasserentnahme schwierig mache. Zum Anderen müsse man bei Löschteichen auch regelmäßig auf den Wasserstand achten. Statt auf Löschteiche lege man mehr Wert darauf, dass der natürliche Wasserrückhalt im Wald gefördert wird, beispielsweise durch Versickerungsmulden an der Bergseite der Wege. Das Forstamt Haardt setze darauf, im Brandfall Wasser aus Entnahmestellen am Rande der Wälder zu schöpfen.

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) hatte nach dem Waldbrand unterhalb des Hambacher Schlosses vergangene Woche angekündigt zu prüfen, ob es wieder mehr Löschteiche im Land geben könne. Denn in abgelegenen Waldgebieten sei es sonst schwierig für die Feuerwehr, an Löschwasser zu kommen.

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SWR