Nach Angaben von Feuerwehrsprecher Clemens Litty sind am Donnerstag um 22:15 Uhr die letzten Arbeiten beendet und die letzten Feuerwehrkräfte abgezogen worden. Es hatte tagsüber noch einmal ein Aufflammen von Glutnestern gegeben. Nach Angaben der Einsatzleitung war ein Waldstück nahe einer kleinen Siedlung mit Ferienwohnungen betroffen. Auch in der Nacht davor hatte die Feuerwehr immer wieder Glutnester löschen müssen. Bei dem Feuer am Mittwoch waren acht Hektar Wald verbrannt.
Forstministerin Katrin Eder kommt nach Hambach
Im Laufe des Freitags wird der Brandort nach Angaben eines Sprechers nochmal von Einsatzkräften abgelaufen und kontrolliert. Es soll ausgeschlossen werden, dass noch Glutnester vorhanden sind. Die rheinland-pfälzische Ministerin für Forst- und Klimaschutz, Katrin Eder (Grüne), will sich am Freitag ein Bild vom Ausmaß der Feuerschäden machen.
Das Hambacher Schloss ist heute, nachdem es gestern noch geschlossen blieb, wieder für Besucher geöffnet.












Während des Brandes nur wenig Gäste im Hambacher Schloss
Die Managerin des Hambacher Schlosses, Ulrike Dittrich, sagte dem SWR, sie sei am Mittwoch nervös geworden, als sie gesehen habe, wie rasch sich die Flammen in Richtung Schloss ausbreiteten. Sie habe deshalb beschlossen, das Gebäude zu evakuieren, noch bevor die Feuerwehr sie dazu aufgefordert hatte. Es seien nicht viele Gäste im Schloss oder Restaurant gewesen. Alle seien sicher nach unten gekommen.
Von unten habe sie dann die Löscharbeiten weiter verfolgt. Sie sei in Sorge gewesen, dass die Flammen vom Waldbrand auf das Schloss übergreifen könnten. Glücklicherweise sei das Schloss verschont geblieben. Von dort aus könne man sehen, wo es gebrannt habe. Aber aus der Ferne sehe es einen Tag danach nicht mehr so verheerend aus.
Die Zufahrten zum Hambacher Schloss im Stadtteil Hambach waren am Donnerstag noch wegen des Brandes gesperrt. Auch deswegen blieb das Schloss noch geschlossen.
Zwei Feuerwehrmänner verletzt
Zwei Einsatzkräfte wurden bei den Löscharbeiten leicht verletzt und kamen vorübergehend in ein Krankenhaus, sagte Feuerwehrsprecher Clemens Litty dem SWR am Donnerstag. Den beiden Feuerwehrmännern gehe es inzwischen wieder gut. Sie hätten das Krankenhaus bereits verlassen.
Auf der etwa acht Hektar großen Brandfläche gab es in der Nacht auf Donnerstag noch Nachlöscharbeiten. Seit dem frühen Morgen danach hatte ein Löschzug der Feuerwehr das Gebiet den ganzen Tag über überprüft und Glutnester abgelöscht. Dazu hatten Landwirte aus der Region große mit Wasser gefüllte Fässer in den Wald transportiert. Damit wurde der aufgeheizte Boden durchfeuchtet.

Außerdem hatten Feuerwehrleute den Boden aufgehackt, um Glutnester aufzuspüren und zu löschen. Auch Wärmebildkameras kamen zum Einsatz.

Brand an einem Steilhang ausgebrochen
Das Feuer war am Mittwochnachmittag an einem Steilhang unterhalb des Hambacher Schlosses ausgebrochen. Gegen 15 Uhr wurden die Einsatzkräfte alarmiert.
Der Großbrand war laut Feuerwehr schwer zu löschen: Die Flammen wurden immer wieder von Windstößen angefacht und wuden so von Baumkrone zu Baumkrone getragen. Auch ein Löschhubschrauber der Polizei war ab dem späten Nachmittag im Einsatz. Desweiteren unterstützten auch schon da Landwirte aus der Region die Arbeiten und transportierten mit ihren Fassanhängern tausende Liter Wasser in den Wald.
Feuerwehr organisierte spontan Stirnlampen für Nachteinsatz
Nach SWR-Informationen hatte sich die Feuerwehr spontan Stirnlampen organisiert, um den Waldbrand auch in der Nacht weiter bekämpfen zu können. Einsatzkräfte fuhren deshalb zu einem großen Sport- und Outdoorcenter in Neustadt und nahmen alle Stirnlampen mit, die dort noch vorrätig waren.