Hitze, Dürre, Starkregen

Wie gut ist die Pfalz auf den Klimawandel vorbereitet?

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Ulrike Brandt
SWR Reporterin Ulrike Brandt

Alle spüren den Klimawandel global und gleichzeitig lokal. Was tun die Städte und Kreise in der Pfalz? Ideen gibt es viele, aber kaum Geld dafür.

Hitzewellen, Starkregen, Stürme und Dürren gibt es immer häufiger. Kreise und Städte in der Pfalz stellen sich darauf ein, dass die Schäden durch die Folgen des Klimawandels zunehmen werden. Darin sind sich der Rhein-Pfalz-Kreis, die Kreise Germersheim und Südliche Weinstraße, die Städte Ludwigshafen, Neustadt, Speyer und Landau einig.

Wie können Städte und Kreise die Menschen vor Klimafolgen schützen?

Die befragten Kommunalverwaltungen wissen, welche Folgen der Klimawandel haben wird. Doch was tun sie, um die Region besser darauf vorzubereiten und die Menschen zu schützen? Für eine Recherche von Correctiv zusammen mit den öffentlich-rechtlichen Sendern NDR, BR und WDR wurden bundesweit Fragen verschickt - auch in die Pfalz.

Alle befragten Kreise und kreisfreie Städte in der Pfalz wollen Bäume pflanzen, Flächen entsiegeln und Häuser begrünen. Manches davon wurde schon verwirklicht. In Ludwigshafen zum Beispiel gibt es das "1.000-Bäume-Programm". Die Flächen der Stadt sind stark versiegelt - das wird zum Problem in Zeiten des Klimawandels. Die Hitze nimmt zu und das belastet nicht nur alte Menschen.

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Ein Konzept zur Klimaanpassung hat bisher nur die Stadt Landau. In Neustadt und Ludwigshafen ist es den Angaben zufolge in Arbeit. Der Kreis Südliche Weinstraße hätte gerne eins. Der Bund will Gemeinden künftig verpflichten, Klimaanpassungskonzepte zu entwickeln. Nicht zu verwechseln mit Klimaschutzkonzepten, in denen steht, wie der Ausstoß des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2) verringert werden kann.

Neustadt: Anpassung an den Klimawandel

In Neustadt soll das Klimaanpassungskonzept voraussichtlich Ende 2024 fertig sein. Darin könnte zum Beispiel stehen, wo in der Stadt Bäume oder Sonnensegel hin müssten, um mehr Schatten zu bekommen. Oder an welchen Stellen die Stadt umgebaut werden müsste, damit Wasser nicht über die Kanalisation abfließt, sondern vor Ort in den Boden versickern kann. Stichwort: Schwammstadt. Der Leiter der städtischen Stabsstelle Klimaschutz, Marcel Schwill, sagt: "An der ein oder anderen Stelle könnte es schneller gehen mit der Klimaanpassung, aber wir sind in Neustadt schon recht weit gekommen und beschleunigen gerade den Prozess."

Die Innenstadt von NeustadtWeinstraße
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Mehr Hitzetage, mehr Dürrephasen, mehr Starkregen, das gilt auch für den Landkreis Südliche Weinstraße. "Wir haben gravierende Klimawandelfolgen bei uns vor Ort im Landkrei", sagt der zuständige Klimaschutzmanager Philipp Steiner. Der Landkreis würde auch gerne ein Klimaanpassungskonzept auf den Weg bringen, "Derzeit warten wir auf die nächste Fördermöglichkeit.“ Danach erst würde genau feststehen, wie sich der Kreis an den Klimawandel anpassen kann.

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Und wer soll die Anpassung an den Klimwandel zahlen? Die Umfrage des Rechercheverbundes von Correctiv, NDR, BR und WDR zeigt auf: viele Kreise und kreisfreie Städte gehen davon aus, dass die bisherigen Gelder nicht reichen werden. Das haben zum Beispiel Neustadt und die Kreise Südliche Weinstraße und Germersheim bestätigt.

Auf SWR-Anfrage sagt der Germersheimer Landrat Fritz Brechtel (CDU): "Wir sind als Landkreis minimal finanziert. Wir brauchen mehr Geld für alle möglichen Aufgaben, auch für den Klimawandel." Er wünsche sich, dass die freiwillige Aufgabe "Klimaanpassung" verpflichtend für die Kommunen in Rheinland-Pfalz wird. Dann wäre klar, dass Geld fließen müsse.

Stadtbaum
Bäume pflanzen - eine Möglichkeit, um Städte an den Klimwandel anzupassen

Der Landrat appelliert auch an die Bürger. Klimaschutz und Klimaanpassung seien gesamtgesellschaftliche Aufgaben. "Da sind die Bürger gefragt, wenn sie ihr Eigenheim auf regenerative Energien umstellen. Und die Firmen, die Photovoltaik-Anlagen über ihre Parkplätze bauen. Und dann sind auch Kommunen und Landkreise gefragt."

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