Ein Blick auf den Rhein bei Kaub (Foto: SWR)

Weiter Probleme für Schifffahrt

Pegelstand in Kaub am Rhein geht wieder zurück

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Niedrigwasser führt seit Wochen zu erheblichen Problemen am Rhein. Nur vorübergehend hatte sich die Lage entspannt. Der für die Schifffahrt wichtige Pegelstand bei Kaub sinkt wieder.

Nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) betrug der Pegelstand bei Kaub im Rhein-Lahn-Kreis am Mittwochmorgen (5 Uhr) 120 Zentimeter. Das waren sieben Zentimeter weniger als am Dienstagmorgen. Am vergangenen Freitag hatte er bei 35 Zentimetern gelegen. Einer aktualisierten WSV-Prognose zufolge wird der Pegelstand nun weiter sinken. Der Prognose nach wird der Pegelstand im Laufe des Freitags unter die 100 Zentimeter fallen.

Der Pegel zeigt nicht die tatsächliche Wassertiefe an. Die Fahrrinnentiefe bei Kaub betrug am Freitag nach WSV-Angaben 1,45 Meter. Niedriger war der Wert an keinem anderen Abschnitt des Mittel- und Niederrheins. Für die Rheinschifffahrt ist Kaub in Rheinland-Pfalz eine wichtige Schnittstelle. Die dortigen Pegelstände haben besondere Bedeutung, da der Fluss an dieser Stelle sehr flach ist. Durch das seit Wochen andauernde Niedrigwasser müssen Binnenschiffer bei ihrer Ladung den Tiefgang des Schiffes beachten und können weniger Fracht befördern.

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Schiffe transportieren streckenweise wieder mehr Ladung

Zu Wochenanfang konnten die Schiffe auf dem Rhein streckenweise wieder mehr Ladung transportieren. Die Mitarbeiter des WSV orientieren sich für ihre Angaben am Pegel Maxau bei Karlsruhe. Dort war vor dem Durchzug des Regengebiets eine Wasserhöhe von 3,50 Meter gemessen worden; am Montag waren es über einen Meter mehr. Man rechnet im Schnitt pro 10 Zentimeter Wassertiefe mit einer Zuladung von 100 Tonnen Gewicht.

Derzeit können etwa im Andernacher Rheinhafen wieder mehr Container geladen werden. Von Andernach aus fahren die Schiffe nach Rotterdam und Antwerpen. Viele Binnenschiffer könnten jetzt die geringeren Tonnagen aus den Niedrigwassertagen aufholen, teilte ein Sprecher des Hafens dem SWR mit.

Reedereien und Logistikunternehmen befürchten aber, dass das Wasser im Rhein noch tiefer sinken könnte als in den vergangenen Wochen.

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Am Freitag Schauer und Gewitter möglich

Sehr viel Hoffnung auf eine anhaltende Verbesserung der Lage macht nämlich die Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nicht. Bis Donnerstag bleibt es trocken mit viel Sonne und Temperaturen von bis zu 34 Grad. Erst am Freitag können Schauer und Gewitter aufkommen. Doch laut DWD-Prognose hält insgesamt die Trockenheit an - voraussichtlich bis zum Monatsende.

Rheinfähre Nierstein fährt seit Freitag wieder

Eine gute Nachricht gab es am vergangenen Freitag für die Pendler am Rhein. Nach mehrtägiger Unterbrechung fährt die Rheinfähre zwischen Nierstein und dem hessischen Kornsand seit Freitag wieder nach Fahrplan. "Es werden alle Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen befördert", teilte die Betreiberin mit. Die Rheinfähre hatte am Montag ihren Betrieb vorläufig eingestellt. Auf hessischer Seite hatte sich Sand angesammelt. Ein Bagger hatte die Anlegestelle freiräumen müssen. "Jetzt haben wir wieder genug Wassertiefe", sagte eine Sprecherin des Unternehmens im Kreis Mainz-Bingen. Während des Ausfalls hatten Autofahrer auf dem Weg zur anderen Seite beträchtliche Umwege in Kauf nehmen müssen.

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