Ein Feuerwerk ist beim Fest "Rhein in Flammen" zu sehen.

Nach Diskussion zu Rhein in Flammen

Feuerwerk beim Moselfest Winningen: "Das Geld wird gebraucht"

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Constantin Pläcking
SWR-Reporter Constantin Pläcking aus dem Studio Koblenz.

Die anhaltende Trockenheit zwingt Organisatoren von Feuerwerken zum Nachdenken. Mit unterschiedlichen Ergebnissen: Winningen will das Feuerwerk, Emmelshausen und Alken sagen ab.

In Winningen an der Mosel soll es am 4. September ein Feuerwerk geben - trotz der Trockenheit und der Diskussion nach "Rhein in Flammen". Der Verein Moselfest Winningen habe die Genehmigung und solange diese nicht zurückgenommen werde, wollen sie das Feuerwerk auch zünden, so der Vereinsvorsitzende Andreas Lang gegenüber dem SWR. Zwei Jahre Ausfall durch Corona habe den Verein und die Gastronomen finanziell gebeutelt. Das Feuerwerk würde sehr viele Menschen anziehen, man bräuchte den Umsatz, so Lang.

"Wir stehen nach Corona mit dem Rücken an der Wand. Das Geld wird gebraucht."

Für die kommenden Jahre sei zwar auch eine Alternative mit Laser oder Drohnen denkbar, aber nur wenn diese auch bezahlbar sei. In diesem Jahr sei eine Änderung aber zu kurzfristig. Auch bei anhaltender Trockenheit sieht Lang in Winningen keine übermäßig hohe Gefahr. Das Feuerwerk werde beim Moselfest über der Mosel gezündet und nicht wie in Koblenz an einem trockenen Hang. Er würde dazu aber weiter mit der Feuerwehr in Kontakt stehen, die am Ende entscheiden würde.

Auch in Sinzig im Kreis Ahrweiler soll das Feuerwerk bei der Sinziger Kirmes am Abend des 23. August wie geplant stattfinden. Allerdings sei das Thema Trockenheit auch in Sinzig diskutiert worden, so die Stadt. Das Ergebnis: Das Feuerwerk findet statt, aber es werde ein "erhöhtes Augenmerk" auf den benachbarten Luna-Park gelegt, so die Stadtverwaltung Sinzig auf SWR-Anfrage. Die Stadt vertraue auf die Erfahrung der Feuerwehr.

Emmelshausen und Alken sagen Feuerwerk ab

Die Stadt Emmelshausen im Rhein-Hunsrück-Kreis sagt dagegen das geplante Feuerwerk beim Weinmarkt am 27. August ab. Der Grund ist laut Stadtbürgermeisterin Andrea Mallmann (FWG), dass es zu trocken ist und Bäume und Sträucher im Stadtpark zu einfach brennen könnten. Das hat sie nach eigenen Angaben nach kurzer Beratung mit der Feuerwehr beschlossen.

"Wenn ein Baumwipfel brennt, dann können wir das nicht löschen."

"Es ist zu riskant", sagt Mallmann gegenüber dem SWR. "Das Feuerwerk ist mitten in einer Grünfläche. Wenn ein Baumwipfel brennt, dann können wir das nicht löschen." Weil im Park aktuell auch eine Baustelle sei, würde es auch weniger Rettungswege geben als sonst. Dass die Absage Auswirkungen auf die Besucherzahl des Weinmarkts hat, glaubt Mallmann nicht. Die Menschen würden wegen des Weins und wegen des Ambientes kommen.

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Auch beim Wein- und Winzerhoffest in Alken an der Mosel ist das Feuerwerk an diesem Wochenende wegen der Trockenheit abgesagt, heißt es auf der Webseite. Es hätte am Sonntag (21. August) stattfinden sollen. Zuvor wurden beispielsweise schon die Feuerwerke bei der "Nacht der Vulkane" in Mendig und bei der Asbacher Kirmes abgesagt. Die Ortsgemeinde Asbach plant derzeit, das Feuerwerk im September nachzuholen.

Cochem will Feuerwerk verkleinern

Während des Heimat- und Weinfests in Cochem an der Mosel ist am Sonntag, 28. August, ebenfalls ein Feuerwerk geplant. Dieses Feuerwerk wird nach Angaben der Cochem-Touristik aber kleiner als ursprünglich geplant ausfallen. Das Feuerwerk werde nur von der Brücke und von einem Schiff aus abgefeuert, nicht aber von der Burg und vom Wingert. Der Grund sei die Brandgefahr. Sollte die Waldbrandgefahr aber die Stufe 4 oder 5 erreichen, werde das Feuerwerk abgesagt, heißt es von Seiten der Organisatoren.

Auch beim Bartholomäusmarkt in Bad Ems war eigentlich ein Feuerwerk geplant. Nach Angaben der Organisatoren wurde es aber wegen der andauernden Trockenheit jetzt doch abgesagt.

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