Hubertus Limbach und Thomas Ziomek vom Organisationsteam. (Foto: SWR)

Von Ehrenamtlichen organisiert

Erfolgsgeschichte aus dem Westerwald: 25 Jahre Festival "Rock im Feld"

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Christoph Bröder

Bela B, Reamonn oder In Extremo - sie alle haben bereits bei "Rock im Feld" in Rotenhain gespielt. Am Wochenende feiert das Festival im Westerwald sein 25-jähriges Jubiläum.

Das Festivalgelände in Rotenhain ist bereit für die Jubiläumsausgabe von "Rock im Feld". Los ging es am Freitagnachmittag, der Sonntag ist dann der letzte Festivaltag. Bis zu 4.000 Besucher werden erwartet.

"Manche der Helfer waren schon als Kinder mit dabei."

Auf dem Gelände dreht Thomas Ziomek seine Runden. Er ist Bürgermeister von Rotenhain und gehört auch zum Organisationsteam. Für ihn ist der Zusammenhalt die vielleicht wichtigste Besonderheit des Festivals. "Hier arbeiten Jung und Alt zusammen. Manche der Helfer waren schon als Kinder mit dabei, weil deren Eltern damals schon mit angepackt haben", erklärt Ziomek. Das Festival wird von Beginn an vom Rotenhainer Verein purKultur und Ehrenamtlichen organisiert. Das hat die Dorfbewohner eng zusammengeschweißt.

"Rock im Feld" steht für Gemeinschaft

Einer von den Älteren ist Hubertus Limbach. Er ist der Vorsitzende vom Verein purKultur und packt mit seinen fast 70 Jahren immer noch mit an. Er erklärt, worum es bei "Rock im Feld" geht: "Es geht nicht um Gewinnerzielung, sondern um Gemeinschaft, und darum, dass im Dorf was los ist."

Alles steht für den weiteren Aufbau auf dem Festivalgelände bereit. (Foto: SWR)
Alles steht für den weiteren Aufbau auf dem Festivalgelände bereit.

In Spitzenzeiten waren bis zu 6.000 Besucher da, sagt Limbach. Zum Vergleich: Rotenhain hat nicht einmal 600 Einwohner. Dass das Festival mal so groß werden würde, hat vor 25 Jahren keiner gedacht. Irgendwann wurde es dem Team dann aber zu viel. Seit einigen Jahren ist das Festival daher etwas kleiner angelegt: "Wir wollten es wieder etwas überschaubarer haben, ohne die ganz großen Bands. Dann ist das finanzielle Risiko auch nicht so groß für uns", erklärt Hubertus Limbach.

Gruppe aus Wiesbaden besucht Rock-Festival jedes Jahr

Dem Festival hat diese Entscheidung nicht geschadet. Es pilgern jedes Jahr immer noch zahlreiche Rockfans zum Festival in den Westerwald. Mit dabei ist auch wieder eine Gruppe aus Wiesbaden. Sie kommen seit mehr als 20 Jahren zum Festival. "Wir kommen gerne hierher, weil es so klein und familiär ist", erklärt Lutz Keller. Die Gruppe bleibt sogar immer eine ganze Woche in Rotenhain zum Zelten.

Lutz Keller aus Wiesbaden in der Küche der Festival-Gruppe. (Foto: SWR)
Lutz Keller aus Wiesbaden in der Küche der Festival-Gruppe.

"Wir haben hier sogar in den vergangenen beiden Jahren eine Woche lang gezeltet, als das Festival wegen Corona gar nicht stattgefunden hat. Das gehört für uns einfach dazu", so Keller. Über die Jahre hat die Gruppe gut aufgerüstet: Zapfanlage, Küche, Pool - alles ist mit dabei.

Höhen und Tiefen in 25 Jahren Festivalgeschichte

In 25 Jahren "Rock im Feld" ist viel passiert. Hubertus Limbach erinnert sich noch gut an das Jahr 2009, als eine Windhose die Bühne erfasste. "Wir mussten damals das Konzert abbrechen, das war schon heftig". Und dann gab es da noch eine große Band, über die sich das ganze Team damals sehr geärgert hat. "Ich nenne den Namen nicht, aber die haben damals Frikadellen in die Steckdosen des Backstage-Raums gesteckt."

Auf der anderen Seite stünden aber viele schöne Momente mit tollen Bands. Als zum Beispiel die Kelly Family für Reamonn eingesprungen ist, die kurzfristig ihren Auftritt absagen mussten. Entgegen allen Erwartungen hätten die Kellys richtig gerockt.

Auch Familien sind bei "Rock im Feld" willkommen

Für rockigen Sound sorgt an diesem Wochenende unter anderem die Wiesbadener Hardrock-Band The New Roses. Sie spielten bereits als Vorband für Die Toten Hosen oder ZZ Top. Bei "Rock im Feld" treten sie als Hauptact am Samstagabend auf. Tickets gibt es an der Abendkasse. Der Festivalfreitag ist speziell für Familien gedacht, erklärt Hubertus Limbach. Der Eintritt ist frei und es spielen Bands wie Radau, die bereits mehrfach den Geraldino Kindermusikpreis gewonnen haben.

Das Festival hat sich in den vergangenen 25 Jahren zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. "Ich werde immer wieder auf das Festival angesprochen", sagt Thomas Ziomek, "deswegen glaube ich, dass sich 'Rock im Feld' über viele Kilometer Entfernung herumgesprochen hat." Das Festival soll deshalb auch in den kommenden Jahren weiter stattfinden.

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