Noch rollen die Bagger auf der großen Fläche neben dem Seniorenheim in der Blumenstraße in Pirmasens. Bis April 2023 will die Arbeiterwohlfahrt hier 13 Häuser fertigstellen. Neun davon stehen zumindest schon in Form von Außenwänden und Flachdächern. Architekt Gregor Pfeiffer befindet sich in einem davon und erklärt: "Wir warten jetzt noch auf die Fenster. Dann kommt der Außenputz und die Häuser werden in einer angenehmen Farbe gestrichen." Welche, das sei noch unklar, "Hauptsache hell".
Das Besondere an den 55 Quadratmeter großen Häusern: Sie sind ökologisch mit Holzrahmen gebaut. Außerdem sollen sie über Photovoltaik und Solarthermie auf dem Dach mit Strom und warmem Wasser versorgt werden. Das ökologische Seniorendorf sei ein Modellprojekt, wie Projektleiter Gerhard Oser erklärt. Und das lohne sich nicht nur für den Bauherren, die AWO, sondern auch für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner. Denn neben der Tatsache, dass mit der nachhaltigen Bauweise die nachfolgenden Generationen weniger belastet würden, hätten Mieterinnen und Mieter geringere Nebenkosten.
AWO Pirmasens hat mehr als 30 Interessenten
Und das zieht: Erst vergangene Woche hatte die AWO einen Tag der offenen Tür veranstaltet. Dabei war auch das ökologische Seniorendorf vorgestellt worden. Ergebnis ist laut Projektleiter Oser eine Liste mit mehr als 30 interessierten Menschen. Diese sollten dann auch Service-Leistungen der AWO in Anspruch nehmen können.
Die künftigen Mieterinnen und Mieter sollen sich dann auf einem Gemeinschaftsplatz zum Boule spielen treffen oder in Gewächshäusern gemeinsam Gärtnern können. Von außen soll das kleine Dorf in der Nähe des Pirmasenser Bahnhofs nach Plänen der Projektleitung ohnehin sehr grün aussehen.
Begrünte Dächer sollen Aufheizen der Häuser verhindern
Neben Bäumen, Büschen und Blühwiesen sollen auch die Dächer der dreizehn Häuser begrünt sein. Das habe für die Bewohnerinnen und Bewohner auch den Vorteil, dass diese sich im Sommer weniger stark aufheizten, erklärt Architekt Pfeiffer. Außerdem könne dadurch Regenwasser gesammelt werden und dann kontrolliert ablaufen und versickern.
Rund 3,5 Millionen Euro kostet die AWO das Seniorendorf. Dank der hohen ökologischen Standards dürfe das Projekt mit einer Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) von mehreren hunderttausend Euro rechnen, erklärt Oser. Er habe schon viele Projekte für die AWO realisiert, aber noch nie ein so nachhaltiges.