Von März bis Ende Mai 2023 wurden in Rheinland-Pfalz insgesamt 220 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag in seiner vorläufigen Bilanz mit. Zum Vergleich: Der Mittelwert von 1961 bis 1990 liegt laut DWD bei 191 Liter pro Quadratmeter.
Frühling so nass wie seit zehn Jahren nicht
Besonders viel Regen habe es im März gegeben - das gelte für das Land und auch bundesweit. Im März sei in Deutschland so viel Niederschlag gemessen worden, wie zuletzt vor 22 Jahren, so der DWD. Das führte dazu, dass der Frühling im Schnitt so nass war wie seit zehn Jahren nicht.
Von den Niederschlägen profitierten zwar die vielerorts ausgetrockneten Böden, eine nachhaltig positive Auswirkung auf den Grundwasserstand in Rheinland-Pfalz hatte das Landesamt für Umwelt im April auf SWR-Anfrage allerdings nicht vermelden können.
Temperaturen wärmer als üblich
Gleichzeitig beobachteten die Meteorologen in den Monaten März, April und Mai auch deutlich mildere Temperaturen: Die durchschnittliche Temperatur lag demnach bei 9,3 Grad - 1,2 Grad mehr als in Jahren 1961 bis 1990. Dafür verantwortlich war zu großen Teilen der Mai, in dem es mit durchschnittlich 13,6 Grad wärmer als üblich gewesen sei. Insgesamt meldete der DWD für den Frühling in Rheinland-Pfalz 500 Sonnenstunden - die meisten ebenfalls im Mai. Im Vergleichszeitraum 1961-1990 waren es im Schnitt 453 Sonnenstunden.
Wetterkapriolen in RLP
Der Frühling in Rheinland-Pfalz war jedoch nicht nur zu nass und zu mild, sondern hatte einige Wetterkapriolen zu bieten. Ein Tornado bei Mainz, Starkregen und Überschwemmungen im Westerwald, Stromausfälle nach einem Sturm in Ludwigshafen - das Ausmaß war stellenweise schockierend.
Auch 2022 heftige Stürme und Hagel in RLP
Schon im vergangenen Jahr waren die Schäden durch Sturm und Hagel in Rheinland-Pfalz deutlich gestiegen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) teilte mit, 2022 seien allein an Gebäuden und Hausrat Schäden von 278 Millionen Euro beglichen worden. Vier Mal so viel wie im Jahr davor (57 Millionen Euro).